Nach dem Willen der Umweltstadträtin von Friedrichshain-Kreuzberg, Clara Herrmann (Partei: Bündnis 90/Die Grünen) soll es in ihrem Bezirk eine deutliche Aufstockung von Grünflächen geben. Ein Projekt, welches in einem der am dichtesten besiedelten Bezirke Berlins nicht einfach ist – und natürlich Konfliktpotenzial birgt.
Weite Bereiche des Landwehrkanals sollen neu gestaltet werden
Vor allem der Uferweg am Landwehrkanal, der radikal umgestaltet werden soll, steht bei diesem Vorhaben im Vordergrund. Um die ambitionierten Pläne in die Tat umzusetzen, muss infrastrukturell viel verändert werden. Herrmanns Idee für eine neue, sogenannte “Innenstadtpromenade”, sieht konkret vor, das Hallesche und das Tempelhofer Ufer vom Urbanhafen bis hin zum Kulturforum in Tiergarten völlig neu zu denken und zu gestalten.
Der Autoverkehr soll verlagert und reduziert werden
Dieses soll, wie schon bei anderen Infrastrukturprojekten in der Innenstadt, zumindest teilweise auf Kosten des Autoverkehrs geschehen: Der Straßenverkehr soll auf der Südseite des Landwehrkanals, also oberhalb der Amerika-Gedenkbibliothek, zusammengefasst werden.
Im Verkehrsbereich, von wo es derzeit in östlicher Richtung zur Oberbaumbrücke geht, sollen Fahrspuren in beide Richtungen gebaut werden. Ließe sich das so umsetzen, könnte die nördliche Seite des Landwehrkanals völlig neu gestaltet werden.
Treppen am Wasser, Grünflächen, Sportbereiche
Treppen, die zum Wasser führen, Grünflächen für Spaziergänger, Sporttreibende oder Flächen zum Grillen oder für Kindergeburtstage sollen hier entstehen. Herrmann möchte, so ihr erklärtes Ziel, “nicht-kommerzielle Freiräume” schaffen.
Einen konkreten Zeitplan für das Projekt gibt es noch nicht, und auch über die Finanzierung wird aktuell noch diskutiert. Unterschiedliche Förderprogramme bieten sich zur Umsetzung des Projekts an.
Die Schaffung einer solchen Fußgängerpromenade hat aber nicht nur im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, sondern bezirksübergreifend, viele Befürworter – aber auch Gegner. Vor allem die Autofahrer-Lobby wird das Vorhaben als einen weiteren Affront gegen die Autofahrer in der Hauptstadt ansehen. Man darf daher gespannt sein, ob die Umsetzung genauso empathisch vorangetrieben werden kann wie die bisherigen Absichtserklärungen. Es wäre in jedem Falle wünschenswert.
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