Nach Verzögerungen sind Anfang des Jahres die Bauarbeiten auf dem früheren Frostkauf-Gelände in Biesdorf an der Weißenhöher Straße gestartet. Geplant sind vier Gebäude mit insgesamt 88 Wohnungen sowie ein Wohn- und Geschäftshaus, das eine neue Filiale des Lebensmittelmarkts Frostkauf beherbergen soll.

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In Marzahn-Hellersdorf hat Anfang des Jahres die Umgestaltung eines zentral gelegenen Grundstücks an der Bundesstraße 5 begonnen. Das ehemalige Frostkauf-Gelände in Biesdorf, welches zwischen B5 und Weißenhöher Straße liegt, wird zu einem modernen Wohnquartier mit insgesamt vier neuen Gebäuden entwickelt.

Drei der Gebäude sind als reine Wohnhäuser mit zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss konzipiert. Ergänzt wird das Ensemble durch ein Wohn- und Geschäftshaus an der Weißenhöher Straße, das neben Wohnraum auch Gewerbeflächen bieten soll. Insgesamt entstehen bei dem Vorhaben 88 Wohneinheiten sowie 67 Stellplätze für Pkw.

Rückkehr von Frostkauf nach Biesdorf: Neuer Standort in Planung

Eine Besonderheit des Projekts ist die Wiedereinrichtung einer Frostkauf-Filiale im Erdgeschoss des künftigen Wohn- und Geschäftshauses. Der Einzelhändler war vor dem Abriss bereits an diesem Standort ansässig und soll mit dem Neubau wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückkehren.

Während der Bauphase bleibt das Geschäft für die Kundschaft weiterhin erreichbar. Eine provisorische Verkaufsstelle wurde in einer Leichtbauhalle an der Köpenicker Straße Ecke Weißenhöher Straße eingerichtet. Der Eigentümer plant, rechtzeitig mit Aushängen am Bauzaun über den Vermietungsbeginn der neuen Gewerbeeinheiten zu informieren.

Infrastruktur und Mobilität: Verkehrsanbindung bleibt ein Thema

Doch das Bauprojekt berücksichtigt nicht nur Wohnraum, sondern auch infrastrukturelle Maßnahmen. Die insgesamt 67 geplanten Stellplätze sollen den Bewohnerinnen und Bewohnern ausreichende Parkmöglichkeiten bieten. Zusätzlich gibt es Bestrebungen, Elektroladestationen in die Tiefgaragen zu integrieren, um den steigenden Bedarf an Ladeinfrastruktur zu decken.

Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist ebenfalls gut. Mehrere Buslinien verkehren in direkter Nähe, die nächste U-Bahn-Station ist in wenigen Minuten erreichbar. Dennoch gibt es in der Nachbarschaft Diskussionen über die Verkehrssituation. Anwohnende fordern eine Tempo-30-Regelung in der Weißenhöher Straße, um die Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger zu erhöhen.

Verzögerungen beim Baustart: Ursachen und neue Zeitplanung

Die ursprünglichen Pläne für die Neubebauung wurden bereits 2022 vorgestellt. Damals war ein Baustart für 2023 vorgesehen. Doch steigende Baukosten und wirtschaftliche Unsicherheiten führten dazu, dass sich die Umsetzung verzögerte.

Nun haben die Bauarbeiten offiziell begonnen, und die ersten Gebäude sollen nach aktuellem Stand bis 2026 fertiggestellt werden. Der Eigentümer wird potenzielle Mieterinnen und Mieter voraussichtlich ab 2025 über konkrete Vermietungsmöglichkeiten informieren.

Biesdorf im Wandel: Weitere Bauprojekte geplant

Die Neubebauung auf dem Frostkauf-Gelände in Biesdorf ist Teil einer umfassenden Entwicklung. In den vergangenen Jahren sind bereits mehrere größere Wohnprojekte im Stadtteil realisiert worden, darunter die Biesdorfer Stadtgärten und das Quartier Gut-Biesdorf.

Die wachsende Zahl neuer Wohnungen erhöht jedoch auch den Bedarf an sozialer Infrastruktur. Anwohnende fordern seit Längerem den Bau einer weiteren Grundschule sowie mehr Kindertagesstätten in der Umgebung. Erste Schritte sind bereits erfolgt, darunter die Eröffnung einer neuen Kita in der Kohlweißlingstraße.

Zukunftsperspektiven für den Standort

Mit der nun begonnenen Neubebauung wird Biesdorf weiter verdichtet, bleibt aber gleichzeitig ein familienfreundlicher Wohnstandort. Durch die Kombination aus neuen Wohnhäusern, Einzelhandel und verkehrsberuhigenden Maßnahmen könnte sich das Gebiet langfristig positiv auf die Stadtteilentwicklung auswirken.

Nachbar für das Frostkauf-Projekt: Auf einem Grundstück, das von den Straßen Stawesdamm, Alt-Biesdorf und Weißenhöher Straße eingefasst ist, entstanden in den vergangenen Jahren rund 500 neue Wohnungen. Das Grundstück ist ein alter Gutshof, der jahrzehntelang ungenutzt war. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Quellen: Pascal Grothe Kiezblog, Berliner Zeitung, Architektur Urbanistik Berlin

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