In der Berliner City West wächst ein neues Hochhaus empor – an der Kreuzung Kurfürstenstraße, Ecke An der Urania entsteht ein modernes Büro- und Wohngebäude mit 17 Geschossen. Das Bauvorhaben der Jahr-Gruppe soll bis Anfang 2026 fertiggestellt werden und bereits jetzt ist mit Grant Thornton ein erster Ankermieter gefunden.

Zwischen Historie und Zukunft: Auf dem Areal des einstigen „Pressehauses Constanze“ entwickelt die Jahr-Gruppe ein Hochhaus mit 17 Geschossen. Neben Büro- und Wohnflächen entstehen hier auch Grünflächen und moderne Einzelhandelsflächen für die Berliner City West. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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© Visualisierung: Jahr-Gruppe / HAMBURG TEAM Projektentwicklung

 

Unweit des Wittenbergplatzes entsteht derzeit ein neues Hochhaus für die City West.  Die Jahr-Gruppe entwickelt gemeinsam mit dem Projektentwickler Hamburg Team ein Büro- und Wohngebäude, welches am Kreuzungsbereich Kurfürstenstraße, Ecke An der Urania entsteht – und mittlerweile auch aus der Ferne deutlich sichtbar ist.

Bei der Jahr-Gruppe hatte man sich im Vorfeld des Projekts dafür entschieden, vollständig auf einen Neubau zu setzen, ohne Berücksichtigung des auf dem Grundstück stehenden Bestandsbaus. Auf dem Grundstück, auf dem der Neubau entstehen soll, stand zuvor das seit vielen Jahren leer stehende “Pressehaus Constanze”. Es war die erste deutsche Frauenzeitschrift nach dem Zweiten Weltkrieg, die dem Gebäude seinen Namen verliehen hatte.

An der Kurfürstenstraße soll ein Büroturm mit 17 Geschossen entstehen

Nachdem bereits im Sommer 2019 zwischen den beiden Berliner Bezirken Mitte und Tempelhof-Schöneberg ein Hochbauwettbewerb für das Grundstück an der Kreuzung Kurfürstenstraße / Schillstraße / An der Urania durchgeführt wurde, ist im Februar 2022 dann auch die entsprechende Baugenehmigung erteilt worden.

Das Grundstück an der Kurfürstenstraße befindet sich schon seit 1967 im Besitz der Jahr-Gruppe, die das Gelände neu bebaut und Eigentümer des Grundstücks bleibt. Bei dem Vorhaben handelt es sich vornehmlich um ein Büroprojekt, bei dem aber auch Wohnraum entstehen soll.

So soll eine sogenannte „Mixed-Use-Immobilie“ mit einem 17-geschossigen Büroturm und zwei angeschlossenen Wohnbauteilen entstehen. Das zukünftige Gebäudeensemble wird insgesamt rund 22.000 Quadratmeter Brutto-Grundfläche umfassen.

Neubau im Tiergarten: 46 neue und zum Teil geförderte Wohnungen sind geplant

Diese Nutzfläche soll sich auf knapp 17.000 Quadratmeter Büro- und 4.300 Quadratmeter Wohnfläche aufteilen. Hinzu kommen etwa 800 Quadratmeter für die Nutzung durch Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe. Der Bereich Wohnen setzt sich dabei aus privat finanzierten und geförderten Einheiten zusammen. Insgesamt werden aber nicht mehr als 46 Wohnungen neu entstehen.

Auch 69 Parkplätze werden im Rahmen des Bauvorhabens geschaffen, in einer Tiefgarage unter dem Gebäude, die Dächer sollen begrünt werden. Das Projekt, welches ein Investitionsvolumen von gut 100 Millionen Euro umfasst, soll bis Anfang 2026 fertiggestellt werden, später als ursprünglich geplant.

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton bezieht Hochhaus-Neubau an der Urania

Wie die Immobilien Zeitung im vergangenen Herbst berichtete, konnte die Jahr-Gruppe nun einen ersten Ankermieter für das im Bau befindliche Projekt gewinnen. Demnach soll die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton eine Fläche von rund 5.000 Quadratmetern im Neubau beziehen. Der Einzug ist für November 2026 vorgesehen.

Grant Thornton zieht von der Cicerostraße (Wilmersdorf) nach Schöneberg um und erweitert damit offenbar seine Berliner Büros mit der Neuanmietung, um seinem Wachstumskurs und der Vergrößerung der Teams gerecht zu werden. Die Miete, die das Unternehmen als erster Büromieter des Neubaus zahlen wird, soll knapp unter der Berliner Spitzenmiete von etwa 42 bis 47 Euro pro Quadratmeter liegen.

Hochhausprojekt in Schöneberg: Mietvertrag für Grant Thornton soll über zehn Jahre laufen

Der Mietvertrag läuft über zehn Jahre, wie die Jahr-Gruppe mitteilte. Mit diesem Abschluss sicherte sich die Jahr-Gruppe, die als Vermögensverwalterin der Familie Jahr agiert, einen Nutzer für etwa ein Drittel der geplanten Bürofläche des Projekts.

Geschäftsführer Adalbert von Uckermann zeigte sich entsprechend erfreut über den Abschluss mit einem der wenigen großen Mietinteressenten am Berliner Markt. Es sei derzeit selten, Großmieter in Städten wie Berlin oder Hamburg zu finden, da viele Unternehmen ihre zukünftigen Flächenbedarfe noch nicht abschätzen könnten und zudem unter wirtschaftlicher Unsicherheit litten. Die Vermietung wurde durch BNP Paribas Real Estate und Jones Lang LaSalle vermittelt.

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So soll das fertige Gebäude nach Abschluss der Bauarbeiten aussehen. / © Visualisierung: Jahr-Gruppe / HAMBURG TEAM Projektentwicklung

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Quellen: Jahr-Gruppe, HAMBURG TEAM Projektentwicklung, DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG