Der Mauerpark samt Flohmarkt und Karaoke-Aufführungen hat es längst zu internationaler Bekanntheit gebracht. Für Berlin-Besucher gehört ein Besuch des einstigen Mauerstreifen-Areals fast schon zum Standard-Programm.
Um eine bauliche Veränderung wurde lange gerungen
Um eine bauliche Veränderung des Areals hat es jahrelangen Streit gegeben, zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und den Anwohnern. Kern des Konfliktes waren die Planungen des Senats, auf einem 3,5 Hektar großen Areal nördlich des Gleimtunnels 700 Wohnungen errichten zu lassen.
Dies hatte Anwohner und vor allem die Mitglieder des Vereins Freunde des Mauerparks verärgert, da ursprüngliche Planungen vorgesehen hatten, dass dieses Areal ebenfalls dem Mauerpark zugeschlagen wird. Nach langen Diskussionen hatte man sich 2016 dann aber auf einen städtebaulichen Kompromiss geeinigt: Für den Verkauf der 3,5 Hektar an das Bauunternehmen Groth Gruppe wurden dem Park-Areal zusätzliche 8 Hektar zugeteilt, die formal zum Bezirk Wedding gehörten.
Im Zuge des Projekts wurden 2017 die Bezirksgrenzen angepasst. Das gesamte Mauerparkareal liegt nun im Bezirk Pankow. Ziel dieser Maßnahme ist es, eine optimale und unkomplizierte Bewirtschaftung der Parkfläche durch einen Verwaltungsbezirk zu gewährleisten.
Der schmale Mauerpark wird nun deutlich breiter – und vielfältiger
Der bislang sehr schmale Park wurde dadurch deutlich verbreitert und seine Grundfläche verdoppelte sich auf etwa 15 Hektar. Die Ergänzung des Parkareals wurde in den vergangenen vier Jahren baulich umgesetzt.
Mittlerweile wird dieser 2016 verabschiedete Kompromiss auch von den Freunden des Mauerparks und Anwohnern überwigend positiv gesehen, da die Groth-Gruppe auf dem Areal, welches ursprünglich der Deutschen Bahn gehörte, hauptsächlich Mietwohnungen errichtet hat. Darunter sind 120 Wohneinheiten, die zu einem geförderten Mietzins von 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten werden.
Kulturelle Treffpunkte und Grillverbot auf dem neuen Park-Areal
Auf Wunsch der Anwohner wird im neuen Park-Areal ein ehemaliges Gewerbegebäude, die „Kartoffelhalle“ auf Höhe der Lortzingstraße, erhalten bleiben und als kultureller Treffpunkt genutzt werden. Zudem wird es im neuen Parkteil vorerst auch keine weiteren Grillplätze geben.
Gestaltet wird die Erweiterungsfläche nach dem Entwurf des Landschaftsarchitekten Gustav Lange, der schon den vorhandenen Mauerpark vor rund 26 Jahren plante. Signifikante Gesaltungsmerkmale das “alten” Mauerparks wie etwa die groben Granitblöcke, die im Park verteilt sind, werden auch im neuen Areal eingesetzt.
Eröffnung im Juni 2020
Das Areal ist nun fertiggestellt, derzeit wächst der Rasen an. Die Eröffnung ist für Juni 2020 geplant, also in etwa sechs Wochen. Aufgrund der Corona-Situation wird das ursprünglich geplante Eröffnungsfest aber leider ausfallen. Besucher und Anwohner können sich dennoch über die Vergrößerung dieser prominenten Berliner Grünfläche freuen.
Vielen Dank an Nicole Bittger vom Berlin- und Travelblog PASSENGER X, die uns freundlicherweise einige Fotos vom Mauerpark zur Verfügung gestellt hat.
Markantes Symbol des Park-Areals: Die Flutlichtmasten des Jahnsportpark-Stadions
Der Mauerpark wird auch in nördlicher Richtung nach Pankow fortgeführt…
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