Mit dem Bauvorhaben „Dreieck Späthsfelde“ nimmt der Berliner Senat eines der größten Stadtentwicklungsprojekte im Berliner Südosten in Angriff. Zwischen Tradition und Moderne sollen auf über 100 Hektar Wohn- und Gewerbeflächen entstehen – doch die Eigentumsverhältnisse sind kompliziert.

Das „Dreieck Späthsfelde“ verbindet Geschichte und Zukunft: Einst Standort der weltgrößten Baumschule, soll das Areal nun in ein nachhaltiges Stadtquartier mit moderner Infrastruktur und viel Grün verwandelt werden. / © Foto: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

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Das „Dreieck Späthsfelde“ im Bezirk Treptow-Köpenick, südwestlich vom Stadtwäldchen Königsheide gelegen, zählt seit Jahren zu den vielversprechendsten Flächen für die Stadtentwicklung Berlins – jedenfalls aus Sicht des Berliner Senats. Das Areal gehört heute zum Ortsteil Baumschulenweg.

Das Gebiet, das sich zwischen Innenstadtrand und landschaftlich geprägtem Stadtrand befindet, war bereits Gegenstand verschiedener Planungsansätze. Geprägt wurde das Gebiet maßgeblich von der traditionsreichen Späth’schen Baumschule, die 2020 ihr 300-jähriges Bestehen feierte.

Dreieck Späthsfelde in Treptow-Köpenick: Berliner Senat möchte ein gemischtes Quartier entwickeln

Dank seiner Lage an der A 113, der Nähe zur Innenstadt und den großen zusammenhängenden brachliegenden oder untergenutzten Flächen bietet das „Dreieck Späthsfelde“ durchaus Potenzial für eine städtebauliche Neuausrichtung.

Das etwa 100 Hektar große Areal ist geprägt von stillgelegten Baumschulflächen, langjährigen Kleingartenanlagen und wenigen Wohnbauflächen mit geringer Dichte. Die Eigentumsverhältnisse gestalten sich allerdings komplex: Rund 20 Hektar gehören dem Land Berlin, 31 Hektar einem privaten Unternehmen, während die restlichen Grundstücke auf eine Vielzahl von Eigentümern verteilt sind.

Wohn-, Gewerbe- und Bildungsflächen sollen rund um die Baumschule Späth entstehen

Für eine zielgerichtete und homogene Entwicklung eines neuen Stadtquartiers mit Wohn-, Gewerbe- und Bildungsflächen sind das erfahrungsgemäß nicht die einfachsten Voraussetzungen. Der Berliner Senat jedoch verfolgt das Ziel, die weiträumigen Flächen in den kommenden Jahren neu zu entwickeln – und mit den so dringend benötigten Wohnungen zu bebauen.

Bereits im Mai 2023 wurde das „Dreieck Späthsfelde“ durch das Berliner Abgeordnetenhaus offiziell zu einem der Neuen Stadtquartiere erklärt, auf denen landeseigene Wohnungen entstehen sollen. Nun steht der nächste Meilenstein an – die Beteiligung der Öffentlichkeit, die bei Projekten dieser Größenordnung in Berlin unabdingbar ist.

„Dreieck Späthsfelde“: Informationsveranstaltung am Donnerstag, 30. Januar

Interessierte können sich bei einer Informationsveranstaltung über die Pläne für das neue Quartier informieren. Laut Senatsverwaltung findet die erste öffentliche Veranstaltung am Donnerstag, 30. Januar, um 18 Uhr in den Späth‘schen Baumschulen (Späthstraße 80/81, 12437 Berlin) statt.

Die Auftaktveranstaltung markiert quasi den offiziellen Beginn der vorbereitenden Untersuchungen für das Quartiersprojekt „Dreieck Späthsfelde“. Dabei werden die Voraussetzungen für die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers geprüft, wie es heißt.

Baumschulenweg: Grün- und Freiflächen sollen ein markanter Bestandteil des neuen Quartiers werden

Geplant ist, dringend benötigte Wohn- und Gewerbeflächen harmonisch in das Umfeld der Späth‘schen Baumschulen zu integrieren. Ziel des Senats soll die Errichtung eines gemeinwohlorientierten, klimaneutralen Quartiers mit hochwertigen Grün- und Freiflächen sein. Besondere Schwerpunkte möchten die Projektplaner dabei auf einem zukunftsfähigen Mobilitätskonzept sowie der Schaffung von Kitas und Schulen legen.

Vergleichbar ist das langfristig angelegte Verfahren wohl am ehesten mit dem Quartiersprojekt auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Köpenick, welches ebenfalls im Bezirk Treptow-Köpenick umgesetzt werden soll. Wie viele Wohnungen genau auf dem Areal des „Dreiecks Späthsfelde“ entstehen sollen, steht bislang noch nicht fest.

Die Anfänge der Baumschule Späth reichen bis in das Jahr 1720 zurück

Die Beschaffenheit des Geländes rund um die historischen Späth‘schen Baumschulen ist allerdings eine gänzlich andere. Die Baumschule Späth im Ortsteil Baumschulenweg zählt zu den ältesten in Berlin und hat seine Wurzeln in einer 1720 von Christoph Späth in Kreuzberg gegründeten Obst- und Gemüsegärtnerei.

Nach der Verlegung in die Landgemeinde Britz und der Ausweitung der Anbauflächen entwickelte sich die Späth’sche Baumschule bis 1900 mit rund 225 Hektar zur größten Baumschule weltweit. Auf dem Gelände befindet sich das Späth-Arboretum, das Franz Späth ab 1879 im Stil englischer Landschaftsgärten anlegen ließ.

Seit 1966 ist es in den Sommermonaten an ausgewählten Tagen öffentlich zugänglich. Außerhalb dieser Zeiten nutzt die Biologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin das Arboretum mit rund 200 Studierenden für Lehre, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit.

 

Visualisierung: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Quellen: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Bezirksamt Treptow-Köpenick, Wikipedia, Baumschule Späth 

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One Comment

  1. John 29. Januar 2025 at 12:18 - Reply

    Es wäre auch einfach so Super Wohnungen zu bauen, egal ob mit oder ohneIdeologie.

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