Das Land Berlin will den genossenschaftlichen Wohnungsmarkt stärken. Mit 41,8 Millionen Euro fördert das Land Berlin den Ankauf von 422 Wohnungen durch zwei Genossenschaften. Dadurch sollen die Wohnungen dauerhaft im genossenschaftlichen Besitz bleiben und sozialverträgliche Mieten gewährleisten.

An der Naunynstraße 46/Leuschnerdamm 43, unweit des Oranienplatz, soll der genossenschaftliche Wohnungserwerb langfristig bezahlbaren Wohnraum in Kreuzberg sichern. / © Foto: Wikimedia Commons, Joe Mabel, CC BY-SA 4.0

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Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen stellt 41,8 Millionen Euro an Fördermitteln für den Ankauf von 422 Wohnungen durch zwei Genossenschaften bereit. Ziel ist es, den genossenschaftlichen Wohnungsbestand in Berlin zu stärken und langfristig bezahlbaren Wohnraum zu sichern.

Zwei große Ankäufe durch die Genossenschaften Neukölln eG und SelbstBau e.G

Die Wohnungsgenossenschaft Neukölln eG erwirbt mit Unterstützung der Stadt 396 Wohnungen in der Reichsforschungssiedlung Haselhorst in Spandau. Die Siedlung, die zwischen 1929 und 1934 entstand, war eines der ersten Großprojekte des Wohnungsunternehmens Gewobag und steht heute unter Denkmalschutz. Der Ankauf ermöglicht es, diese Wohnungen im genossenschaftlichen Bestand zu erhalten und langfristig sozialverträgliche Mieten anzubieten.

Zusätzlich übernimmt die SelbstBau e.G. 26 Wohnungen in den Gebäuden Naunynstraße 46 und Leuschnerdamm 43 in Kreuzberg. Diese kleinere Genossenschaft will sich für selbstverwaltete, gemeinwohlorientierte Wohnmodelle einsetzen.

Förderung von genossenschaftlichen Wohnraum soll langfristig bezahlbare Mieten gewährleisten

Das Land Berlin unterstützt Genossenschaften über die 2023 eingeführte Richtlinie zur Förderung des genossenschaftlichen Wohnens. Mit zinslosen Darlehen, die bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten abdecken, wird sowohl der Neubau als auch der Kauf von Bestandswohnungen gefördert.

Seit 2018 wurden mit diesem Programm bereits 400 Wohneinheiten in 18 Bestandsobjekten in genossenschaftliches Eigentum überführt. Der Ankauf von Bestandswohnungen ist dabei eine gezielte Maßnahme, um Mieterinnen und Mieter vor Verdrängung zu schützen und den Wohnungsmarkt dauerhaft zu stabilisieren.

Wohnraum in Berlin: Besonders Haushalte mit kleinerem Einkommen sollen von Programm profitieren

Neben der Förderung von Neubauten und Ankäufen unterstützt das Programm auch den Erwerb von Geschäftsanteilen an Genossenschaften. Diese sind häufig Voraussetzung für den Bezug einer genossenschaftlichen Wohnung. Die Förderung richtet sich an Haushalte, die innerhalb der Einkommensgrenzen für einen Wohnberechtigungsschein (WBS) liegen und Zugang zu genossenschaftlichem Wohnraum erhalten möchten.

Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, betont die Bedeutung der Genossenschaften als tragende Säule des Wohnungsmarktes. Er erklärt, dass es mit dem passgenauen Förderprogramm gelingen könne, Genossenschaften beim Erwerb von Wohnungen zur Vergrößerung ihres Bestandes zielgenau zu unterstützen. Dies gewährleiste langfristig bezahlbaren Wohnraum und gebe den Menschen Sicherheit, so der Senator.

Quellen: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, visit Berlin, Wohnungsgenossenschaft Neukölln eG, SelbstBau e.G