Vier Jahre Bauzeit, 250 beteiligte Firmen und ein globaler Konzern als Mieter: Das Hochhaus EDGE East Side in Berlin-Friedrichshain, im Volksmund „Amazon-Tower“ genannt, ist nun offiziell eröffnet. Während die Mitarbeitenden im Laufe des Jahres sukzessive einziehen sollen, haben im Erdgeschoss des Gebäudes bereits erste gastronomische Betriebe ihre Arbeit aufgenommen.

An der Warschauer Brücke ist mit dem EDGE East Side ein neues Hochhaus entstanden. Amazon zieht als Hauptmieter ein – begleitet von Kritik aus dem Umfeld. / © Foto: EDGE Technologies
© Fotos: EDGE Technologies
Eines der am heißesten diskutierten Hochhausprojekte Berlins war der Bau des Gebäudes „EDGE East Side“, welcher in den vergangenen Jahren an der Warschauer Straße in Friedrichshain entstanden ist. Vor allem in den umliegenden Quartieren selbst wurde und wird der mittlerweile zumindest äußerlich fertiggestellte Neubau äußerst kritisch gesehen.
Denn das dominante Gebäude wird künftig vollständig als Gewerbeimmobilie genutzt, Hauptanker ist das US-Unternehmen amazon. So wurde das Gebäude zumindest in den unteren Etagen bereits mehrfach beschmutzt und mit Farbe beschmiert.
Der Neubau wurde bereits mehrfach mit Farbe beschmiert
Während der vierjährigen Bauzeit hat das verantwortliche Unternehmen EDGE Technologies nach eigener Aussage über 250 Unternehmen koordiniert und dabei ganz unterschiedliche Herausforderungen gemeistert.
So war es zu Beginn der Bauarbeiten von entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen der Last des Büroturms, bei Fertigstellung etwa 100.000 Tonnen, auf das Fundament der Warschauer Brücke zu begrenzen.
Neues Hochhaus in Friedrichshain verfügt über 37 Etagen
Um zu verhindern, dass die Brücke während der Bauarbeiten absinkt und dabei beschädigt wird, verdichtete EDGE den Boden unterhalb des Fundaments der Warschauer Brücke mittels invasiver Zementsuspension und hob die Brücke vorübergehend an.
Beim Bau des 32. und 33. Stockwerks wurde nach Angaben der Projektverantwortlichen zum ersten Mal in Deutschland ein kohlenstoffarmer Beton verwendet, der die CO2-Emissionen im Vergleich zur Verwendung von herkömmlichem Beton um 50 Prozent reduzieren soll.
US-Unternehmen amazon zieht als Ankermieter im Gebäude ein
Das nun fertige Gebäude verfügt über 37 Etagen und eine Bruttogeschossfläche von insgesamt 80.500 Quadratmetern, von denen 65.000 Quadratmeter für Büroflächen nutzbar sind. Im Gebäude wurden keine Wohnungen realisiert, der Fokus liegt wie schon oben erwähnt vollständig auf einer gewerblichen Nutzung.
amazon möchte im Neubau seine 3.400 in Berlin beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterbringen und an einem Standort zentral bündeln. Der Neubau an der Warschauer Straße wird aber nur übergangsweise als höchstes Gebäude Berlins gelten, denn der in Neukölln im Bau befindliche Estrel Tower wird das Gebäude mit dann 176 Metern noch deutlich überragen.
„Amazon-Tower“ an der Warschauer Brücke ist nun offiziell fertig
Während der Einzug der Mitarbeitenden noch aussteht, hat der „Amazon-Tower“, wie er inoffiziell genannt wird, ohne viel Aufhebens eröffnet. Der Eingang führt durch Drehtüren in ein Foyer mit dunklen Holzwänden und hoher Decke, wie die Berliner Morgenpost berichtet.
Das amazon-Logo ist derzeit noch mit einer Folie verdeckt. Arbeiter installieren im Augenblick das Zugangssystem für die oberen Etagen. Laut einer Sprecherin des US-Konzerns soll der Einzug der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schrittweise im Laufe des Jahres erfolgen.
Hawaiianische Food-Kette MA’LOA eröffnet ein Lokal im Erdgeschoss des neuen Hochhauses
Die Restaurantkette MA’LOA, spezialisiert auf hawaiianische Gastronomie, hat Mitte März bereits einen Store im Erdgeschoss des Gebäudes eröffnet, der künftig allen Mitarbeitenden zur Verfügung steht, der aber auch von außen öffentlich zugänglich ist. Die Kette wirbt selbtbewusst mit einem Versprechen: „Ein Stück Hawaii in eurer Stadt – die besten Poké Bowls, die ihr bekommen könnt.“
Die Gerichte kosten rund 13 Euro. Serviert wird in stilvollem Midcentury-Ambiente, wahlweise auf Restaurantstühlen oder in gemütlichen Sesseln. Durch bodentiefe Glaswände bietet sich ein Blick auf die vorbeiziehenden Züge einige Etagen darunter. Im Juni soll noch ein weiteres gastronomisches Konzept im Haus folgen.
Quellen: RBB, OVG Real Estate, EDGE Technologies, Bjarke Ingels Group, Aukett & Heese, amazon, Zalando, Berliner Morgenpost
„Vor allem in den umliegenden Quartieren selbst wurde und wird der mittlerweile zumindest äußerlich fertiggestellte Neubau äußerst kritisch gesehen. So wurde das Gebäude zumindest in den unteren Etagen bereits mehrfach beschmutzt und mit Farbe beschmiert.“
Genau über solche Berichte freuen sich Linksextreme. Denn so kann man sich mit einem Beutel Farbe einen Meinungsverstärker schaffen. Was ist mit all den Leuten die sich über einen Job und positivem Aufwind in Friedrichshain freuen? Leider kann man ja keine positiven Farbbeutel verspritzen. Und so lassen sich sämtliche Medien vor den Karren sparen und berichten, als wäre Friedrichshain und die umliegenden Bezirke ein linksextremes Loch voller Vandalen. Lasst mich also korrigeren: Die große Mehrheit findet solche Aktionen dämlich!
Für alle Zu-Kurz-Gekommenen und sonstiger B-Ware des menschlichen Genoms ist am Ende noch immer ein handlicher Farbbeutel verfügbar.