Am Neuköllner Schifffahrtskanal ist das Gewerbeprojekt „Shed“ fast fertiggestellt. Wo einst eine Nudelfabrik stand, sind Büros, Labore und ein Hochschulcampus entstanden. Doch an einigen Stellen wird noch gebaut – vor allem Richtung Ufer. Ein Blick auf den aktuellen Stand des Projekts.

Das „Shed“ in Neukölln ist weitgehend fertig gebaut, nur noch wenige Baustellen sind erkennbar. Wir haben uns vor Ort umgeschaut. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Das Bauvorhaben „Shed“ am Neuköllner Schifffahrtskanal ist beinahe vollständig fertiggestellt. Während der größte Teil der Gebäude bereits genutzt wird, sind jedoch noch nicht alle Arbeiten final abgeschlossen. Besonders an den Außenanlagen entlang des Kanals wird noch gebaut. Auch einige Fassaden sind noch nicht verputzt, vereinzelt stehen noch Bauzäune.

Das Projekt, das auf einem rund 16.000 Quadratmeter großen Areal gegenüber dem Estrel Hotel entstanden ist, verbindet sanierte Bestandsgebäude mit modernen Neubauten. Die Nutzung ist vielfältig: Neben Büroflächen gibt es Labore, Räume für emissionsarme Produktion und Flächen für Start-ups. Ein zentrales Element ist die SRH-University Campus Berlin, die hier einen neuen Standort mit 13.000 Quadratmetern bezogen hat.

Gewerbestandort „Shed“ in Neukölln: Drei Hauptgebäude mit besonderer Dachform

Der Name „Shed“ leitet sich vom Sheddach eines der Gebäude ab, das für das Projekt entkernt und neu strukturiert wurde. Diese Dachform, bekannt aus der Industriearchitektur, soll für blendfreies, natürliches Licht sorgen – ein Konzept, das in die neue Nutzung der Gebäude integriert wurde.

Das Projekt wurde von der Klingsöhr Unternehmensgruppe und dem Multi Family Office DERECO entwickelt. Drei Hauptgebäude –“Warehouse“, „Workshop“ und „Loft“ – prägen das Areal. Das größte Gebäude, das „Warehouse“, hat sechs Stockwerke und eine Bruttogeschossfläche von über 34.500 Quadratmetern. Die SRH-University ist dort der Hauptmieter.

Von der Nudelfabrik zum Campus mit Uferzugang und Gastronomie

Die Umnutzung der historischen Nudelfabrik „Grießmühle“ war ein zentraler Bestandteil des Projekts. Während der gleichnamige Techno-Club inzwischen nach Schöneweide umgezogen ist, wurde in den alten Fabrikhallen ein Gastronomiekonzept mit direkter Uferterrasse umgesetzt.

Besonders bemerkenswert ist, dass der Uferweg entlang des Geländes öffentlich zugänglich bleibt. Dies war eine Bedingung des Bezirks Neukölln, bevor das Projekt genehmigt wurde. Der Bauherr hat die Gestaltung des Uferwegs übernommen, um ihn für Anwohnende und Passanten attraktiver zu machen.

Modernes Arbeitskonzept in Neukölln: Belebung durch Studierende und Unternehmen

Mittlerweile ist das Leben auf dem Campus in vollem Gange. Studierende der SRH-Fachhochschule sind überall auf dem Gelände unterwegs, das Café ist bereits geöffnet. In direkter Nachbarschaft haben sich Unternehmen wie der Streaming-Dienst Zattoo und die Wissens-App Blinkist angesiedelt.

Trotz der industriellen Vergangenheit des Areals wurde Wert auf moderne Arbeitskonzepte gelegt. Bei der Raumaufteilung habe man auf eine flexible Gestaltung geachtet, um Vernetzung und Austausch zu fördern. Das „Shed“ soll damit als Innovationsstandort im Süden Neuköllns eine zentrale Rolle spielen.

Bauarbeiten am „Shed“ befinden sich in den letzten Zügen

Die Lage des Areals bietet eine gute Infrastruktur: Der Anschluss an die Autobahn ist direkt vor der Tür, die S-Bahnstation „Sonnenallee“ ist fußläufig erreichbar. Die neue Radschnellverbindung durch Neukölln und Treptow will den Standort weiter aufwerten.

Während der Großteil der Gebäude bereits in Nutzung ist, sind die Außenanlagen am Ufer noch nicht vollständig fertiggestellt. Hier wird weiterhin an der Gestaltung gearbeitet, um das Gelände in den kommenden Monaten komplett nutzbar zu machen. Die letzten Bauarbeiten markieren damit den Abschluss eines mehrjährigen Entwicklungsprozesses.

Auf dem Campus herrscht bereits reges Treiben. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Das Café im Unigebäude ist schon in Betrieb und zu einem Ort des Austauschs und Verweilen für Studierende geworden. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Die historischen Sheddächer wurden für das Projekt entkernt und neu strukturiert. Diese Dachform ist aus der Industriearchitektur bekannt und soll für blendfreies, natürliches Licht sorgen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Begrünungsmaßnahmen auf dem Campus und noch unfertige Fassaden – in wenigen Monaten dürfte dies schon anders aussehen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Neben verschiedenen Fahrradabstellmöglichkeiten befindet sich auch eine Tiefgarage auf dem Gelände. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Sitzgelegenheiten am Ufer sollen Studierende und Anwohnende gleichermaßen zum Verweilen einladen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT 

Quellen: Klingsöhr Unternehmensgruppe, BATEG GmbH, Bezirksamt Neukölln, ECC Berlin