Im Berliner Bezirk Lichtenberg gibt es derzeit insgesamt 32 von Bürger*innen angestoßene Initiativen, die sich für die Veränderung ihres Kiezes einsetzen. Zwei davon werden gerade im Kaskelkiez sowie im Weitlingkiez vorangetrieben.

Die Initiativen fordern, aus diesen beiden Kiezen einen sogenannten “Kiezblock” zu machen, eine autofreie Zone sozusagen. In einem Kiezblock sollen die Straßen den Fußgänger*innen, Radfahrenden und dem öffentlichen Nahverkehr gehören.

Im “Kiezblock” ist kein Durchgangsverkehr erlaubt

Durchgangsverkehr ist in so einem “Kiezblock” nicht erlaubt. Nur Lieferfahrzeuge, Polizei, Krankenwägen und die Müllabfuhr dürfen passieren. Die so entstehenden Freiflächen können in Radwege, Fußgängerzonen oder Grünflächen umgewandelt werden. Wo es möglich ist, wird der urbane Raum mit Straßenmöbeln verschönert. Ziel der Schaffung eines solchen “Kiezblocks” ist es vor allem, die Luftverschmutzung und den Verkehrslärm zu reduzieren.

Vorbilder für ein solches Vorhaben gibt es natürlich bereits. Vor allem die katalonische Stadt Barcelona hat sich durch die Schaffung mehrerer solcher Zonen bereits einen Namen gemacht.

Ziel: Reduzierung von Luftverschmutzung und Lärmbelästigung

In Lichtenberg soll dies nach spanischem Vorbild auch umgesetzt werden. Wichtig zu verstehen ist dabei: Die Initiativen für den Weitling- und den Kaskelkiez sind voneinander getrennt zu betrachten. Während das Bürgervorhaben im Weitlingkiez noch ganz am Anfang steht, sich gerade erst aufstellt und vor allem noch Unterstützer*innen sucht, ist das Projekt im Kaskelkiez schon deutlich weiter.

Dort wurde bereits mit dem Sammeln von Unterschriften begonnen. Insgesamt 1.000 Unterschriften werden benötigt, um den Antrag der Bezirksverordnetenversammlung vorzulegen. Sobald es die Pandemie-Lage zulässt, sollen darüber hinaus Kiezveranstaltungen organisiert werden, um mit den Bürger*innen ins Gespräch zu kommen.

Im Kaskelkiez werden bereits Unterschriften gesammelt

Der Kaskelkiez, auch “Victoriastadt” genannt, ist nach der quer durch das Viertel führenden Kaskelstraße benannt. Das Wohngebiet liegt im Ortsteil Rummelsburg im Südwesten von Lichtenberg. Der Weitlingkiez ist ein etwa 50 Hektar großes Areal, welches sich rund um die ebenfalls namensgebende, in Nord-Süd-Richtung verlaufende  Weitlingstraße befindet. Im Süden grenzt der Kiez auch an den Kaskelkiez.

Die Projekte stoßen im Bezirk und vor allem in den angrenzenden Kiezen aber nicht durchgehend auf Zustimmung, denn auf der an den Weitlingkiez angrenzenden Lückstraße staut es sich schon heute erheblich. Für die dort Wohnenden könnte sich die bereits bestehende Belastung durch Lärm- und Luftverschmutzung noch verstärken, sollte der “Kiezblock” umgesetzt werden.

Die Projekte werden auch mit Skepsis begleitet

Auch am Kaskelkiez gibt es ein vergleichbares Problem, denn die schon heute angespannte Verkehrslage entlang der Marktstraße würde sich durch das Projekt mutmaßlich noch verstärken. Dennoch steht die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz dem Projektvorhaben positiv gegenüber.

Die Senatsverwaltung plant ganz konkret, im Laufe des Jahres eine Machbarkeitsstudie durchzuführen, um zu untersuchen, wie sich ein autoarmer oder autofreier Kaskelkiez tatsächlich umsetzen ließe. Es tut sich also was im aufstrebenden Bezirk Lichtenberg; Wir werden die Initiativen zum “Kiezblock” weiter aufmerksam verfolgen.

Weitere Artikel und Projekte rund um den Bezirk Lichtenberg findet Ihr hier.

 

Zukünftig autofrei? Der populäre Kaskelkiez im Lichtenberger Ortsteil Rummelsburg könnte in einen “Kiezblock” umgestaltet werden.
Nachbarkieze: Weitling- und Kaskelkiez befinden sich im südlichen Teil Lichtenbergs. Der Kaskelkiez wird auch “Klein-Friedrichshain” oder “Victoriastadt” genannt.

 

In the Berlin district of Lichtenberg, there are currently a total of 32 initiatives launched by citizens who are working to change their neighborhood. Two of them are currently being promoted in the Kaskelkiez and the Weitlingkiez. 

The initiatives are calling for these two neighborhoods to be turned into a so-called “Kiezblock,” a car-free zone, so to speak. In a “Kiezblock” the streets should belong to pedestrians, cyclists and public transport.

NO THROUGH TRAFFIC IS ALLOWED IN THE “KIEZBLOCK

Through traffic is not allowed in such a “Kiezblock”. Only delivery vehicles, police, ambulances and garbage collection are allowed to pass. The resulting open spaces can be converted into bike lanes, pedestrian zones or green spaces. Where possible, urban space is beautified with street furniture. The goal of creating such a “neighborhood block” is primarily to reduce air pollution and traffic noise.

Models for such a project already exist, of course. The Catalan city of Barcelona, in particular, has already made a name for itself by creating several such zones. 

GOAL: REDUCTION OF AIR POLLUTION AND NOISE POLLUTION

In Lichtenberg, this is also to be implemented according to the Spanish model. It is important to understand that the initiatives for the Weitling and Kaskelkiez areas should be viewed separately. While the citizens’ project in the Weitlingkiez is still in its infancy and looking for supporters, the project in the Kaskelkiez is already much further along. 

There, the collection of signatures has already begun. A total of 1,000 signatures are needed to submit the application to the district assembly. As soon as the pandemic situation allows, neighborhood events will be organized to engage in conversation with citizens.

SIGNATURES ARE ALREADY BEING COLLECTED IN KASKELKIEZ

The Kaskelkiez, also known as “Victoriastadt,” is named after Kaskelstraße, which runs right through the neighborhood. The residential area is located in the Rummelsburg district in southwestern Lichtenberg. The Weitlingkiez is an area of about 50 hectares, which is located around Weitlingstraße, which also bears its name and runs in a north-south direction. To the south, the Kiez also borders the Kaskelkiez.

However, the projects do not meet with universal approval in the district and especially in the narrow neighborhoods, because there is already considerable congestion on Lückstrasse, which borders Weitlingkiez. For those living there, the already existing burden of noise and air pollution could be exacerbated if the “Kiezblock” were to be implemented.

THE PROJECTS ARE ALSO MET WITH SKEPTICISM

There is also a comparable problem in the Kaskelkiez, as the already tense traffic situation along Marktstrasse would presumably be exacerbated by the project. Nevertheless, the Senate Department for the Environment, Transport and Climate Protection is positive about the project. 

Specifically, the Senate Department plans to conduct a feasibility study during the course of the year to examine how a low-car or car-free Kaskelkiez could actually be implemented. So things are happening in the up-and-coming district of Lichtenberg; we will continue to follow the “Kiezblock” initiatives closely.

MORE ARTICLES AND PROJECTS ABOUT THE DISTRICT OF LICHTENBERG CAN BE FOUND HERE.

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4 Comments

  1. Petra Herbig 18. Juni 2021 at 17:21 - Reply

    Das ist gar nicht machbar. Ausserdem was soll aus uns Bewohnern werden? WIr brsuchen selbst unsere Autos und das täglich. Um die wen7gen Parkflächen, die immer weniger werden wird regelrecht gekämpft. Das Umgehungsstrassen bauen soll schon seit 50 Jahren passieren. Schnarch schnarch ..

  2. Oliver Jakubith 29. Juni 2021 at 18:43 - Reply

    Die Lückstraße ist die einzige Verbindung zwischen den beiden Kiezen. Ein Durchfahrtsverbot in den Kiezen ändert an dem Verkehrsaufkommen in der Lückstraße wahrscheinlich gar nichts.

    Anders sieht es für einen kurzen fast unbewohnten Abschnitt der Marktstraße aus bis auch hier wieder alle Verkehrswege zusammenfließen. Aber es kann auch keine Alternative sein, den Verkehr durch ein ganzes Wohngebiet zu lenken, um den Stau auf den eigens dafür geplanten Hauptstraßen zu umgehen.

    Mehr Straßen laden leider auch nur zu mehr Verkehr ein. Ich fürchte, die Staus auf den Hauptverkehrswegen werden so lange bleiben bis der Senat ein ganzheitliches Verkehrskonzept umsetzt.

    @ Frau Herbig: Momentan wird übrigens um ein Durchfahrtsverbot – kein Autoverbot – gerungen. Letzteres würde natürlich weitaus mehr Innovation und Willen bedin

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