Der Bezirk Lichtenberg plant eine klimagerechte Neugestaltung der Gudrunstraße, um Verkehrsflächen effizienter zu nutzen und den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Der ausgewählte Entwurf verbindet Klimaschutz, Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität mit grüner Infrastruktur und nachhaltiger Entwässerung.

Mit einem flexiblen Planungskonzept will der Bezirk Lichtenberg die Gudrunstraße neu gestalten und auf die Anforderungen von Klima- und Verkehrswandel anpassen. Vorgesehen sind Begrünung, Verkehrsberuhigung und Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung des Straßenraums. / © Visualisierung: HOFFMANN-LEICHTER Ingenieurgesellschaft mbH

© Visualisierungen: HOFFMANN-LEICHTER Ingenieurgesellschaft mbH

 

Der Bezirk Lichtenberg plant eine klimagerechte Umgestaltung der Gudrunstraße, die sich südlich des Landschaftsparks Herzberge befindet. Ziel ist es, die Verkehrsflächen an die tatsächlichen Bedürfnisse anzupassen und Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels zu ergreifen, wie das Bezirksamt mitteilt.

Zu diesem Zweck wurde ein Gutachterverfahren mit drei eingeladenen Planungsbüros durchgeführt. Bürgerinnen und Bürger hatten vorab die Möglichkeit, die Entwürfe online oder im Stadtteilzentrum Fanningerstraße einzusehen und Feedback zu geben.

Gudrunstraße in Lichtenberg: Klimagerechte Umgestaltung der überdimensionierte Verkehrstrasse geplant

Die Gudrunstraße markiert im Südosten die Grenze des Fördergebiets Frankfurter Allee Nord und verbindet den Bahnhof Lichtenberg mit dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Trotz ihrer zentralen Funktion wird die Straße als überdimensioniert wahrgenommen und gilt für Fußgänger und Radfahrer als wenig attraktiv.

Am 27. November 2024 wählte eine Vergabejury den Entwurf der Ingenieurgesellschaft HOFFMANN-LEICHTER als Sieger aus. Der Entwurf sieht ein flexibles Baukastensystem vor, das die Verkehrsflächen neu ordnen und wohnungsnahe Grünflächen integrieren soll. Die Planung zielt darauf ab, einen Ausgleich zwischen Klimaschutz, Verkehrssicherheit und dem Erhalt von Stellplätzen zu schaffen.

Durchgängige Entwässerung über Mulden und Baumscheiben soll eingerichtet werden

Die Neuaufteilung der Straßenquerschnitte soll eine durchgängige Entwässerung über Mulden und Baumscheiben ermöglichen, wodurch eine Abkopplung von der Kanalisation möglich werden soll – so stellen es sich jedenfalls die Projektverantwortlichen vor.

Zudem soll durch die geplanten Maßnahmen die Hitzeentwicklung auf der Straßenfläche reduziert und damit die Aufenthaltsqualität verbessert werden, vor allem in den immer heißer werdenden Sommermonaten. Baumpflanzungen sollen dabei für Verschattung und Kühlung der Straße sorgen, während der Dreiecksplatz zwischen Gudrun- und Fanningerstraße ökologisch aufgewertet werden soll.

Fahrbahnverschwenkung: Verkehrssicherheit in der Gudrunstraße soll verbessert werden

Auch die Verkehrssicherheit soll im Zuge des Umbaus verbessert werden. Dafür sind Gehwegvorstreckungen und Fahrbahnverschwenkungen vorgesehen, die die Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs reduzieren sollen.

Auch das Gehwegparken soll zukünftig durch bauliche Maßnahmen unterbunden werden. Darüber hinaus sollen die in der Straße verorteten Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut und mit Wetterschutz sowie Sitzmöglichkeiten ausgestattet werden.

Gudrunstraße in Lichtenberg: Weitere Planung beginnt im Frühjahr 2025

Das Gutachterverfahren wurde mit 25.000 Euro aus dem Förderprogramm „Nachhaltige Erneuerung“ finanziert. Die weitere Planung soll nach aktuellem Planungsstand im Frühjahr 2025 beginnen. Informationen zu Beteiligungsmöglichkeiten werden vom Bezirksamt Lichtenberg rechtzeitig bekannt gegeben.

Die Gudrunstraße soll in den kommenden Jahren also an zahlreichen Stellen umgestaltet werden, doch damit nicht genug. Am östlichen Ende der Gudrunstraße entstehen ebenfalls mithilfe des Förderprogramms ein Vorplatz für den Zentralfriedhof und ein neuer Spielplatz. Eine benachbarte Kita soll in Kürze eröffnet werden.

 

© Visualisierung: HOFFMANN-LEICHTER Ingenieurgesellschaft mbH

Quellen: Bezirksamt Lichtenberg, HOFFMANN-LEICHTER Ingenieurgesellschaft mbH