In Berlin-Lichterfelde sollen auf dem Gelände der ehemaligen Coca-Cola-Niederlassung am S-Bahnhof Osdorfer Straße insgesamt 51 neue Reihen- und Doppelhäuser entstehen. Dafür muss der bestehende Bebauungsplan angepasst werden. Für das verantwortliche Wohnungsbauunternehmen stellen sich aber noch weitere Herausforderungen.

Unweit des S-Bahnhofs Osdorfer Straße soll in Berlin-Lichterfelde der Bau von 51 Doppel- und Reihenhäusern realisiert werden. / © Open Street Map

© Fotos Titelbild: Wikimedia Commons, Peter Kuley
Text: Björn Leffler

 

Es ist mittlerweile eher selten der Fall, dass im Berliner Stadtgebiet noch Reihenhäuser oder Doppelhäuser errichtet werden, denn der Flächenbedarf für diese Form der Wohneinheiten ist im Vergleich zu mehrgeschossigen Wohngebäuden enorm.

Ein Beispiel aus Pankow ist ein Bauvorhaben im Ortsteil Blankenburg, realisiert vom Projektentwickler Natulis Group. Dabei sollen 116 Reihenhäuser entstehen. Der Bau des Projekts, welches seit vielen Jahren zwischen Bezirk und Bauherrn diskutiert wurde, soll 2025 beginnen.

Reihenhäuser werden in Berlin mittlerweile nur noch selten gebaut

Ein weiteres Beispiel, ebenfalls im Bezirk Pankow gelegen, ist das nachhaltige Wohnbauprojekt “Kokoni One” in Französisch-Buchholz, bei dem mehreren Wohnhäuser in Holzbauweise entstehen. Solche Projekte sind in Berlin allerdings eher die Ausnahme als die Regel.

Nun soll aber in Berlin-Lichterfelde, im Südwesten der Hauptstadt, ein solches Bauvorhaben auf den Weg gebracht werden. Verantwortlich dafür ist das Unternehmen cds Wohnbau Berlin GmbH, welches auf einem ehemals industriell genutzten Gelände insgesamt 51 Reihen- und Doppelhäuser errichten möchte.

Auf dem Gelände der einstigen Coca-Cola-Niederlassung sind Wohnungen geplant

Das Grundstück beherbergt die ehemalige Coca-Cola-Niederlassung, welche von 1936 bis 1992 die Berliner Zentrale der Coca-Cola Company war. Zudem wurde auf dem Areal bis 1992 eine Abfüllanlage betrieben, bis der US-Konzern den Standort aufgab.

Seitdem steht das historische Areal leer, mittlerweile ist es tatsächlich umfangreich bewuchert, kleine Bäume sind auf dem Gelände gewachsen. Nun strebt die cds Wohnbau Berlin GmbH in Kooperation mit dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf die Anpassung des Bebauungsplans an.

Lichterfelde: Neuer Bebauungsplan soll Wohnungsbau ermöglichen

Diese Anpassung soll ermöglichen, dass auf dem einstigen Industriegelände Wohnungen errichtet werden können, aktuell liegen die Pläne im Bezirksamt zur öffentlichen Einsicht aus. Das Unternehmen arbeitet in Berlin an weiteren Projekten, unter anderem in Friedrichshain, Köpenick, Zehlendorf oder Prenzlauer Berg.

Das Grundstück in Lichterfelde am westlichen Ende der Hildburghauser liegt nahe dem S-Bahnhof Osdorfer Straße. Es wird im Osten von der Hochstraße und im Nordwesten vom Bahndamm begrenzt.

Dreigeschossige Reihenhäuser auf 10.000 m² Baugrund sollen entstehen

Geplant sind dreigeschossige Reihenhäuser an der Bahntrasse und zweigeschossige Gebäude mit Dachterrassen. Die geplante Gesamtwohnfläche der 51 Neubauten beträgt 10.182 Quadratmeter, wie Der Tagesspiegel berichtet.

Vorgesehen sind Stellplätze auf den Grundstücken und eine Tiefgarage mit 17 Stellplätzen für die Reihenhäuser. Ein öffentlicher Rad- und Fußweg soll künftig die Hildburghauser Straße mit der Hoch- und Brauerstraße verbinden.

Neue Kita- und Schulplätze werden durch das Wohnbauvorhaben notwendig

Neue Kita- und Schulplätze werden durch das Projekt zudem erforderlich: zehn Kita- und elf Schulplätze. Die cds Wohnbau zahlt dafür insgesamt 1,36 Millionen Euro, die für die Erweiterung einer Kita und den Schulneubau am S-Bahnhof Lichterfelde-Süd verwendet werden.

Der oben erwähnte junge Wald muss für das Bauprojekt bis auf wenige Ausnahmen komplett gerodet werden, wofür das Wohnbauunternehmen rund 100.000 Euro an die Berliner Forsten zahlt, um Ersatzpflanzungen vornehmen zu lassen. Einen konkreten Zeitplan für das Projekt gibt es bislang noch nicht.

 

Quellen: cds Wohnbau Berlin GmbH, Der Tagesspiegel, Architektur Urbanistik Berlin

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