Die Uferstraße in Berlin-Mitte wird zur Fahrradstraße. Damit wächst das Radnetz der Stadt weiter, mit dem Ziel, bis 2030 eine durchgehende und sichere Radinfrastruktur zu schaffen. Doch das Projekt bringt auch Veränderungen für Anwohnende und den Wirtschaftsverkehr mit sich.

Die meisten Parkplätze bleiben erhalten, doch aufgrund der Anforderungen an die Fahrradstraße ist das Parken meist nur auf einer Straßenseite möglich. In einigen Abschnitten schafft Schrägparken zusätzlichen Raum, während das denkmalgeschützte Kopfsteinpflaster weitgehend bestehen bleibt. / © Foto: Wikimedia Commons, Fridolin freudenfett, CC BY-SA 4.0
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Berlin setzt den Ausbau der Fahrradinfrastruktur konsequent fort: Die Uferstraße im Bezirk Wedding, zwischen Exerzierstraße und Wiesenstraße wird zur Fahrradstraße. Das Projekt ist Teil des Radnetzes, das bis 2030 vollständig umgesetzt werden soll.
Bereits in den Jahren 2023 und 2024 hatten die Berliner Wasserbetriebe die Abwasserleitungen saniert und die Fläche für den Umbau vorbereitet. Nun folgt die Einrichtung der Fahrradstraße, die sowohl den Radverkehr stärkt als auch die Aufenthaltsqualität entlang der Strecke verbessern soll.
Denkmalschutz und Mobilität: Kopfsteinpflaster der Uferstraße bleibt größtenteils erhalten
Ein besonderer Aspekt des Projekts ist der Denkmalschutz. Die Uferstraße ist historisch geprägt, unter anderem durch die Uferhallen und eine ehemalige Straßenbahnstrecke. Um die denkmalgeschützten Strukturen zu bewahren, bleibt das historische Kopfsteinpflaster weitgehend erhalten. Nur an wenigen Stellen wurde asphaltiert, um den Radverkehr zu erleichtern.
Zusätzlich entstehen an den Kreuzungen neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Lastenräder und E-Scooter. Auch der Wirtschaftsverkehr wurde berücksichtigt. Entlang der Strecke werden Lieferzonen eingerichtet, um den Zugang für Gewerbetreibende sicherzustellen.
Verkehrsregeln in der Fahrradstraße: Radfahrende bestimmen das Tempo
Wie bereits in der Lynarstraße im Weddinger Sprengelkiez umgesetzt, gelten auch in der Uferstraße klare Vorgaben für den Verkehr. Fahrradfahrende haben Vorrang und dürfen die gesamte Fahrbahnbreite nutzen. Autos, Lkws und Motorräder sind nur mit berechtigtem Anliegen zugelassen.
Die Geschwindigkeit ist für alle auf 30 km/h begrenzt. Radfahrende dürfen nebeneinander fahren und bestimmen das Tempo. Diese Regelung soll die Sicherheit auf der Strecke erhöhen und eine gleichmäßige Verkehrsführung ermöglichen.
Parkraum und Kopfsteinpflaster: Veränderungen an der Uferstraße für den Verkehr
Ein zentraler Punkt bei der Umgestaltung ist die Parkraumsituation. Um möglichst viele Stellplätze zu erhalten, wird in einigen Abschnitten Schrägparken ermöglicht. Dennoch kann in den meisten Bereichen nur noch auf einer Straßenseite geparkt werden.
Die breite Fläche des Kopfsteinpflasters erklärt sich durch den historischen Verlauf der Straßenbahntrasse. Trotz der Anpassungen bleibt die Uferstraße als Verkehrsraum vielseitig nutzbar, während der Radverkehr eine sicherere und komfortablere Führung erhält.
Die Uferstraße als Teil eines umfassenden Radverkehrskonzeptes
Das Projekt gehört zu einem umfassenden Plan zur Förderung des Radverkehrs in Berlin-Mitte. Im Jahr 2024 sollten mindestens zehn weitere Kilometer Fahrradstraßen entstehen und so das Radnetz ergänzen. Bereits 2023 hatte die Stadt Pläne für insgesamt 24 neue Fahrradstraßen vorgestellt. Die Senatsverwaltung für Verkehr finanzierte die Maßnahme mit rund 185.000 Euro aus Mitteln zur Förderung des Radverkehrs.
Auch 2025 geht der Ausbau weiter. Am 26. März lädt das Bezirksamt Mitte Anwohnende und Interessierte zu einer Informationsveranstaltung zur Uferstraße ein. Bezirksstadtrat Christopher Schriner (Bündnis 90/Die Grünen) stellt die Planungen vor und beantwortet Fragen. Die Umwandlung der Uferstraße will beispielhaft zeigen, wie Mobilitätswende, Denkmalschutz und Verkehrsplanung miteinander in Einklang gebracht werden können – auch wenn der übergeordnete Radwegeausbau weiterhin vor Herausforderungen steht.
Quellen: Bezirksamt Mitte, ADFC
[…] durchgehendes und sicheres Radnetz zu schaffen, das Radfahrenden optimale Bedingungen bietet. Wie entwicklungsstadt.de berichtet, werden dabei die meisten Parkplätze erhalten, wobei das Parken in der Regel nur auf […]