Die geplante Verlängerung der S-Bahn-Linie S75 im Berliner Nordosten rückt in greifbare Nähe: Die Deutsche Bahn hat das Projekt „Nahverkehrstangente Nord“ ausgeschrieben. Damit sollen fünf neue Bahnhöfe entstehen und die wachsenden Stadtteile besser an das Nahverkehrsnetz angebunden werden.
© Foto: Wikimedia Commons, Leif Jørgensen, CC BY-SA 4.0
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Lukas Beck, CC BY-SA 4.0
Die Deutsche Bahn hat die Verlängerung der S-Bahn-Linie S75 über Wartenberg hinaus offiziell ausgeschrieben. Ziel ist eine bessere Anbindung der nördlichen Stadtteile Berlins sowie angrenzender Brandenburger Gebiete. Die sogenannte „Nahverkehrstangente Nord“ (NVT) wird Teil des Großprojekts „i2030“, in dessen Rahmen mehrere Milliarden Euro in den Ausbau der Schieneninfrastruktur fließen sollen. Vorgesehen sind fünf neue Stationen: Malchow Nord, Sellheimbrücke, Karower Kreuz, Bucher Straße und Schönerlinder Straße.
Die Strecke wird entlang des Berliner Außenrings verlaufen, einer bereits bestehenden zweigleisigen und elektrifizierten Bahntrasse, die ursprünglich für den Güter- und Fernverkehr konzipiert wurde. Laut Ausschreibung soll die NVT die wachsenden Stadt- und Entwicklungsgebiete besser mit dem öffentlichen Nahverkehr verbinden.
Infrastrukturprojekte mit Weitsicht: DDR-Planer erleichtern Erweiterung der S75
Besonders profitieren sollen zukünftige Bewohnerinnen und Bewohner neuer Wohnquartiere wie der „Alten Schäferei“ nahe der Schönerlinder Straße. Dort plant der Berliner Senat den Bau von bis zu 2000 Wohnungen ab 2028. Ein zentraler Bestandteil des Vorhabens ist außerdem die Errichtung eines Werkstattstandorts an der Schönerlinder Straße, um die Betriebsinfrastruktur der S-Bahn zu stärken.
Ein entscheidender Vorteil des Projekts liegt in der Weitsicht der DDR-Planer: Bereits in den 1980er-Jahren wurden Teile der Trasse viergleisig angelegt, inklusive entsprechender Brückenbauwerke. Die bereits vorhandene Infrastruktur erleichtert die Erweiterung der S75 und könnte zu einer zügigeren Umsetzung beitragen.
Karower Kreuz erst ab 2040: Umsteigebahnhof mit Herausforderungen
Der geplante Bahnhof Karower Kreuz wird eine zentrale Rolle im neuen Streckennetz spielen. Hier sollen sich zukünftig die Ost-West- und Nord-Süd-Verbindungen der Berliner S-Bahn kreuzen. Doch die baulichen Herausforderungen sind erheblich. Bereits heute existiert an dieser Stelle ein umfangreiches Gleisbauwerk, das für den Fern- und Regionalverkehr optimiert ist. Um die S75 einzubinden, sind umfangreiche Umbauten notwendig.
Die Bahn plant einen Turmbahnhof mit zwei Gleisebenen und acht Bahnsteigen, der erst in der dritten Bauphase realisiert werden soll. Frühestens 2040 könnte dieser zentrale Umsteigepunkt in Betrieb gehen. Bis dahin sollen in zwei vorangehenden Bauabschnitten die Streckenabschnitte bis Schönerlinder Straße sowie die Stationen Bucher Straße und Sellheimbrücke entstehen.
Meilensteine und Ausblick: Erste Planungsarbeiten bis 2026, Fertigstellung ab 2033
Die Vorplanungsarbeiten sollen laut Berliner Zeitung 2026 abgeschlossen sein, die Entwurfsplanung bis 2028. Der Baubeginn ist für 2031 vorgesehen, sodass die ersten S-Bahnen ab 2033 zwischen Wartenberg und Schönerlinder Straße fahren könnten. Die Umsetzung des Projekts wird jedoch in Etappen erfolgen, um die hohen Kosten und baulichen Herausforderungen zu bewältigen.
Mit der Ausschreibung nimmt ein lange geplantes Infrastrukturprojekt Formen an, das die Mobilität im Berliner Nordosten und darüber hinaus nachhaltig verbessern soll. Die Herausforderung besteht darin, die ambitionierten Zeitpläne einzuhalten und die Finanzierung sicherzustellen.
Quellen: RBB24, Tagesspiegel, i2030, Berliner Kurier, Berliner Zeitung
SBAHN soll erstmal richtig in den alten Linien fahren lernen, bevor neue Linien eröffnen will.Die Menschen haben die sinnlosen BVG Streik s SATT.!Wie sollen die Menschen zur Arbeit fahren…