Mit dem Projekt „Neues Ufer“ will die Bauwert AG ein ehemaliges Industrieareal in Moabit in ein lebendiges Stadtquartier verwandeln. Geplant sind Wohnraum, Gewerbeflächen, Grünanlagen und öffentliche Einrichtungen für eine vielfältige Nachbarschaft. Dabei sollen insgesamt 500 Wohnungen in zwei Wohnhochhäusern entstehen.
© Visualisierung Titelbild: Grüntuch Ernst Architekten, Bauwert AG
Text: Björn Leffler
Die Bauwert AG realisiert in Berlin-Moabit ein Quartiersprojekt mit dem Namen „Neues Ufer“, der sich von der Adresse ableitet. Das Neue Ufer befindet sich direkt am Charlottenburger Verbindungskanal unweit der Huttenstraße. Am 8. Oktober hatte das Bezirksamt Mitte den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 1-118 „Neues Ufer“ verabschiedet. Ziel des Projekts ist die Umwandlung eines ehemaligen, reinen Industrieareals in ein vielseitiges Stadtquartier.
Geplant ist eine ausgewogene Mischung aus Wohnraum, Handwerksbetrieben, einer Kindertagesstätte sowie kreativen und digitalen Arbeitsplätzen, wie es seitens der Bauwert AG heißt. Auf dem bislang überwiegend mit Gewerbehallen bebauten Areal zwischen Huttenstraße, Wiebestraße, Kaiserin-Augusta-Allee und Charlottenburger Verbindungskanal sollen zwei Wohnhochhäuser und eine Grünfläche mit Spielplatz entlang des Ufers entstehen.
Moabit: Quartier „Neues Ufer“ soll am Charlottenburger Verbindungskanal entstehen
Der zentrale Grünraum des neuen Quartiers soll sich künftig zum Ufer und zum Kanal hin öffnen und damit die bestehende Nachbarschaft mit neuen Aufenthaltsmöglichkeiten bereichern. Alle Zugänge der neu entstehenden Wohn- und Gewerbebauten orientieren sich zu diesem öffentlichen Grünbereich. In den Erdgeschossen sollen Gastronomie, Einzelhandel, lokales Handwerk und weitere öffentliche Nutzungen für ein lebendiges Quartiersleben sorgen.
Die nordwestliche Blockrandbebauung soll die urbane Berliner Mischung entlang der Huttenstraße fortsetzen, wie die Projektverantwortlichen mitteilen. Die geplante Kinderbetreuungseinrichtung soll geschützt in das Quartier integriert werden. Zudem wird das Berliner Modell der „kooperativen Baulandentwicklung“ umgesetzt, mit rund 30 Prozent mietpreisgebundenem Wohnraum in der gesamten Wohnbebauung.
„Neues Ufer“: 500 Wohnungen in zwei Wohnhochhäusern sollen entstehen
Ein Bestandsgebäude, welches als erhaltenswert bewertet wurde, soll Teil des neuen Quartiers und im Zuge des Bauvorhabens aufgestockt werden. Dadurch soll die Identität des Standorts gestärkt und sein Charakter bewahrt werden. Das Architekturbüro Grüntuch Ernst, verantwortlich für das architektonische Konzept, hat das Projekt bereits im Stadtentwicklungsausschuss der BVV Mitte präsentiert, wo es breite Zustimmung fand. Die öffentliche Beteiligung zum Projekt soll in Kürze beginnen.
Auf der Simulation, die Bauherr Jürgen Leibfried am Donnerstag vorstellte, sind zwei 60 Meter hohe Wohnhochhäuser zu sehen, die versetzt zum Ufer hin platziert werden sollen. Dabei greift das Berliner Hochhausleitbild von 2020, das eine gemischte Nutzung vorschreibt. Am östlichen Rand des Grundstücks ist ein Gewerbebau mit Nahversorger im Erdgeschoss vorgesehen, der die Wohnhäuser vor Lärm aus dem angrenzenden Industriegebiet schützen soll.
Um die Schallbelastung weiter zu mindern, wird geprüft, ob der Uferbereich zwischen Rampe und Wohnbebauung aufgeschüttet werden kann. Die Entwicklung kombiniert Wohn- und Gewerbeflächen auf rund 79.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Davon sind 56 Prozent für Wohnnutzung und 44 Prozent für Gewerbe vorgesehen. Bezirk und Senat lobten das Konzept als „nachhaltig“. Von den insgesamt 500 geplanten Wohnungen sollen 150 mietpreisgebunden sein.
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Quellen: Grüntuch Ernst Architekten, Bauwert AG, Bezirksamt Mitte, Berliner Morgenpost, Konii