An der Schadowstraße in Berlin-Mitte entsteht ein neues Wohn- und Gewerbeprojekt, das sich an ein bestehendes Wohngebäude anschließt und die Geschichte des Quartiers weiterführt. Der Neubau trägt den Namen „Haus Licht und Schadow“ – ein Verweis auf das benachbarte historische Schadowhaus, einst Wohnort des berühmten Bildhauers Johann Gottfried Schadow.

In Berlin-Mitte wächst ein kompaktes Wohn- und Gewerbeprojekt auf historischem Terrain. Sein Name „Haus Licht und Schadow“ erinnert an den berühmten Bildhauer Johann Gottfried Schadow, der in unmittelbarer Nähe lebte und wirkte. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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An der Ecke Schadowstraße / Mittelstraße in Berlin-Mitte, unweit vom Boulevard Unter den Linden, wird derzeit ein Wohn- und Gewerbeprojekt umgesetzt, welches auf einem verhältnismäßig kleinen Grundriss realisiert werden muss. Das Projekt wird an ein bestehendes Wohngebäude angebaut.

Dieses markante Wohngebäude, welches vor einigen Jahren am Neustädtischen Kirchplatz errichtet worden war, beinhaltet 64 Wohneinheiten und sieben Gewerbeeinheiten und umfasst eine Nutzfläche von rund 2.700 Quadratmetern. Diese Nutzfläche ist auf insgesamt sieben Geschosse verteilt.

Schadowstraße in Berlin-Mitte: Neubau mit 12 Wohnungen wird realisiert

Genauso hoch wie der Bestandsbau soll auch der Neubau werden, der auf einem kleinen Eckgrundstück errichtet wird. Geplant ist, im neuen Gebäude 12 Wohneinheiten und zwei Gewerbeeinheiten unterzubringen. Die Wohnungen werden aller Voraussicht nach als Eigentumswohnungen vertrieben.

Das architektonische Konzept für das Gebäude kommt vom Büro Atelier Zafari. Einige Kilometer weiter haben die Architekten des Atelier Zafari bereits ein bemerkenswertes Wohnhaus errichtet, in der Waisenstraße unweit des Amtsgerichts Mitte und nur wenige Gehminuten vom Alexanderplatz entfernt.

Der Neubau entsteht direkt neben dem historischen Schadowhaus

So außergewöhnlich wie der Entwurf an der Waisenstraße wird das Projekt an der Schadowstraße nicht, dafür fehlt wohl auch etwas der Raum, um ein entsprechendes Projekt zu gestalten. Doch der Neubau liegt in historisch bedeutendem Terrain, was sich auch in seinem Namen widerspiegelt.

Denn der Name des Projekts ist „Haus Licht und Schadow“ und nimmt damit Bezug auf die Schadowstraße, an der das Projekt liegt. Direkt gegenüber befindet sich das historische Schadowhaus. Das Schadowhaus war das Wohnhaus des Berliner Künstlers Johann Gottfried Schadow, der es 1805 bezog und bis zu seinem Tod 1850 bewohnte.

Seit 1997 gehört das Schadowhaus dem Bundestag, der es für 17 Mio. Euro restaurieren ließ

Sein Sohn Felix erweiterte es 1851 um ein weiteres Stockwerk und einen Südflügel. 1831 zog die Familie des Malers Eduard Bendemann ein und bildete eine Hausgemeinschaft mit Schadow. Ab 1873 diente das Gebäude der königlichen General-Ordens-Kommission, 1898 wurde es in den Baukomplex des Preußischen Innenministeriums integriert. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben die Nachbarhäuser zerstört, das Schadowhaus jedoch erhalten.

Seit 1997 gehört das Gebäude dem Deutschen Bundestag, der es bis 2013 für 17 Millionen Euro restaurieren ließ. Es ist das letzte erhaltene klassizistische Gebäude der Dorotheenstadt und beherbergte Schadows Atelier, in dem er unter anderem die Quadriga des Brandenburger Tors schuf.

Quellen: Architektur Urbanistik Berlin, Baunetz, Atelier Zafari

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