entwicklungsstadt berlin

Jede Zeit baut ihre Stadt.

Prenzlauer Berg: Neubau für Geflüchtete an der Fröbelstraße

Auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses Prenzlauer Berg errichtet die GEWOBAG aktuell mehrere neue Gebäude mit 70 Wohnungen für Geflüchtete. Das historische Ensemble an der Fröbelstraße bietet für den Bezirk Pankow jedoch noch viel mehr Entwicklungspotenzial.

Neubau auf historischem Grund: An der Diesterwegstraße in Prenzlauer Berg entstehen aktuell mehrere Wohnhäuser für Geflüchtete mit 70 Wohneinheiten. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler

 

Das im Jahr 2019 vom Berliner Klinikkonzern Vivantes geschlossene Krankenhaus Prenzlauer Berg, welches seitdem ungenutzt war und direkt neben dem Planetarium an der Prenzlauer Allee liegt, wurde Ende des Jahres 2020 vom Land Berlin erworben.

Käufer des Grundstücks war die BBF Berliner Bodenfonds GmbH (BBF), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM). Es war seinerzeit der erste Grundstücksankauf des frisch gegründeten Unternehmens.

2020 erwarb das Land Berlin das ehemalige Krankenhaus Prenzlauer Berg

Nach Plänen des Bezirksamts Pankow sollte auf dem historischen Areal ein neuer Standort für die Bezirksverwaltung entstehen. Aus den ehemaligen Klinikgebäuden sollten also vorwiegend Büroflächen werden. Der Standort für den Bezirk sollte auf der südlichen Fläche unmittelbar an der Fröbelstraße eingerichtet werden.

Da der Campus aber sehr weitläufig ist und zahlreiche weitere Gebäude umfasst, wurde schnell geprüft, ob noch weitere Nutzungen auf dem Gelände möglich sind. Im Zentrum der Fläche befand sich eine Flüchtlingsunterkunft, die jedoch nur eine provisorische Zwischennutzung darstellte.

An der Diesterwegstraße werden 70 Wohnungen für Geflüchtete errichtet

Diese provisorische Unterkunft wird nun durch eine dauerhafte Unterkunft ersetzt, die an der Diesterwegstraße unweit des Planetariums Prenzlauer Berg entsteht. Bereits seit 2018 existierten Pläne zum Bau einer modularen Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) an dieser Stelle.

Ein “MUF” ist ein Stahlbetonbau mit einer geplanten Lebensdauer von rund 60 Jahren. Das zu DDR-Zeiten gebaute Kantinen-Gebäude des Krankenhauses, ein seit vielen Jahren leerstehender Plattenbau, wurde für das Projekt abgerissen. Nun sollen bis Juli 2025 die neuen Gebäude fertiggestellt werden.

Bis Juli 2025 sollen Wohnungen für 336 Geflüchtete entstehen

336 Flüchtlinge sollen in einem Komplex mit drei Einzelgebäuden untergebracht werden, der sich bis zur parallel verlaufenden Ella-Kay-Straße am Thälmannpark erstreckt. Insgesamt 70 Wohneinheiten sollen dabei entstehen, errichtet von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG.

Bei dem Bauvorhaben entsteht eine Wohnfläche von knapp 5.000 Quadratmetern, auf einem rund 8.400 Quadratmeter großen Gelände. Das historische Areal bietet für den Bezirk Pankow noch weitere Möglichkeiten zur Entwicklung, neben dem nun laufenden Bau der Geflüchtetenwohnungen.

Krankenhaus Prenzlauer Berg: Potenzial für weitere Nutzungen

Ab 2020 wurde das ehemalige Klinikgelände noch als Corona-Abklärungsstelle und Testzentrum genutzt. Auch mehr als 200 Reserve-Betten für Covid-Patienten standen hier bereit. Wer das Gelände derzeit besucht, kann vereinzelte Modernisierungsarbeiten auf dem Gelände erkennen – aber keinen umfassenden Umbau des Komplexes.

Für den Standort Prenzlauer Berg wäre eine zeitnahe Entwicklung des Standorts sicher ein großer Gewinn, da es sich bei dem denkmalgeschützten Ensemble um attraktive und architektonisch ansprechende Gebäude handelt.

Ein neuer Schulstandort auf dem historischen Krankenhaus-Areal?

So wird immer wieder betont, dass es im Bezirk vor allem an Schul- und Kitaplätzen mangelt, die auf dem Gelände gut untergebracht werden könnten – wenn man kreative bauliche Lösungen findet. Andere Vorhaben – wie der Bau einer neuen Schule auf dem ehemaligen Güterbahnhof Greifswalder Straße – haben sich derweil zerschlagen.

Das Krankenhaus wurde bereits 1887 als Städtisches Hospital und Siechenheim eröffnet und in den Folgejahren mehrfach erweitert. Erst ab 1920 galt der Gebäudekomplex als Krankenhaus und erhielt 1927 den Namen Hufeland-Hospital.

2008 fiel die Entscheidung, den Klinikstandort zu schließen

Die gesamte Dachzone des Krankenhauses befindet sich heute nicht mehr im ursprünglichen Zustand, da nach den Schäden durch Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg nur eine vereinfachte Wiederherstellung der Gebäude erfolgte.

Im Februar 2008 hatten der Berliner Senat und die Vivantes-Geschäftsleitung beschlossen, den Klinikbetrieb “aus wirtschaftlichen Gründen” an dieser Stelle einzustellen und die Verlegung der medizinischen Einrichtungen zum nahen Krankenhaus im Friedrichshain vorzunehmen, was elf Jahre später auch umgesetzt wurde.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Mehrere neue Gebäude mit 70 Wohnungen für Geflüchtete entstehen auf dem Gelände der ehemaligen Vivantes-Kantine des einstigen Krankenhauses Prenzlauer Berg. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Die Neubauten in der Diesterwegstraße sind eingefasst von historischen Krankenhaus- und Verwaltungsgebäuden. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Historisches Areal mit viel Potenzial: Das ehemalige Krankenhausgelände an der Fröbelstraße in Prenzlauer Berg. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

© Open Street Map

Quellen: BBF Berliner Bodenfonds GmbH, BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, GEWOBAG, Berliner Kurier, CONVIS Bau & Umwelt Ingenieurdienstleistungen GmbH

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

3 Kommentare

  1. Marko Juni 5, 2024

    Die Bürger haben keine Wohnung, aber wir bauen für Flüchtlinge

  2. Hans Juni 5, 2024

    Super.
    Wir die mit unsere Arbeit u. Steuern den Laden hier am Laufen halten bekommen keine
    Wohnungen.
    Es gibt viele Fahnenflüchtlinge auch Frauen können dies,die ihr Land vielsterweise unterstützen können.
    Jetzt bekommen die noch Neubauwohnungen.
    Wahrscheinlich fliesen da irgendwelche Gelder.
    Dann schmeiße ich meinen Pass weg und werde auch Flüchtling.

    • Enne Juni 11, 2024

      Dann werde mal Flüchtling. Erst durchquerst du die Sahara und wirst von Schleusern ausgenommen und von Islamisten bedroht, vergewaltigt und entführt. Dann kommste in Libyen an, da wirst von staatlicher Seite gefolter und als Sklave benutzt. Wenn du es schaffen solltest, da noch mal wegzukommen, dann musste noch Geld für ein Schlauchboot zusammenkriegen. Soltest du auch das schaffen, kommste mit 150 anderen ins Boot gequetscht und säufst mit einer gewisschen Wahrscheinlichkeit im Mittelmeer ab, wo andere schön ihren Urlaub verbringen. Solltest du doch überleben, biste in Italien erstmal illegal, das ist aber gut, weil da kannste als Tomatenpflücker schwarz missbraucht werden und wohst in einer Art Stall. Deine Familie haste unterwegs eh schon verloren, also bist es nur noch du, ist auch schon egal. Aber dann schaffst du es irgendwie in die Diesterwegstraße. Die Sonne geht auf. Du machst ne Ausbildung zum Krankenpfleger, weil dit ach so reiche Deutschland hat ja keene mehr. Und dann haste dit jeschafft: Du kriegst nen Job hier, ziehst aus dem Scheiß.MUF aus und mietest dir deine eigene Wohnung. Du bist endlich frei.

Antworten

© 2024 entwicklungsstadt berlin

Thema von Anders Norén