Im September startet in Friedrichshain eines der größten Radwegprojekte Berlins, das die marode Petersburger Straße umfassend umgestalten wird: breitere Radwege, neue Grünflächen mit mehr als 100 Bäumen und eine verbesserte Verkehrssicherheit stehen im Fokus des dreijährigen Umbaus, der den gesamten Straßenraum neu ordnet.

Der Status Quo heute: Die Petersburger Straße in Friedrichshain mit schmalen und maroden Radwegen. / © Foto: Wikimedia Commons

© Visualisierung: Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt / Bloomimages
Text: Björn Leffler

 

In Friedrichshain startet in diesem Monat eines der größten Radwegprojekte im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Damit wird eines der wichtigsten und gleichzeitig kompliziertesten Verkehrsprojekte zwischen Prenzlauer Berg und Friedrichshain begonnen, denn die Petersburger Straße, hervorgehend aus der Danziger Straße, gilt als eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen zwischen den Bezirken Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg.

Ursprünglich sollte das Bauvorhaben bereits im Juni 2024 beginnen, nun soll es Mitte September losgehen, wie die Berliner Morgenpost berichtet. Ab dem 16. September sollen die Bagger auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung anrollen. Die Straße ist trotz ihrer wichtigen Rolle in einem mangelhaften Zustand, vor allem die maroden und viel zu schmalen Radwege entsprechen nicht den Anforderungen an verkehrssichere Fahrradwege. Dies soll nun im Rahmen eines aufwendigen Umbaus optimiert werden. Dabei soll der gesamte Straßenraum neu aufgeteilt werden.

Petersburger Straße: 2,50 Meter breite Radwege geplant, Umbau startet am 16. September

Die konkreten Pläne für den Umbau sehen vor, auf beiden Seiten der Petersburger Straße Radwege mit einer Breite von 2,50 Meter zu schaffen, die durch einen ebenfalls 2,50 Meter breiten Grünstreifen vom Gehweg und einem Sicherheitsstreifen von den Parkbuchten für Fahrzeuge abgegrenzt werden sollen.

Die Anzahl der Parkplätze soll im Zuge der Bauarbeiten signifikant verringert werden. Die Senatsverkehrsverwaltung prüfte drei mögliche Varianten für den Umbau und entschied sich für das nun vorliegende Modell, bei dem nicht mehr quer, sondern längs zur Fahrbahn geparkt werden soll. Dadurch verringert sich die Anzahl der Stellplätze.

Auf den neuen Grünstreifen sollen 100 neue Bäume gepflanzt werden

Zudem sollen dort, wo bislang noch Parkplätze bestehen – auf dem Mittelstreifen beidseitig der Tramgleise – zukünftig Grünflächen entstehen. Auch die Pflanzung von 100 Bäumen ist auf den neu entstehenden Grünstreifen auf beiden Seiten der Straße geplant. Alternative Parkmöglichkeiten sind nach aktuellem Planungsstand nicht vorgesehen.

Die Zahl der Fahrstreifen für den Kfz-Verkehr soll im Zuge des Projekts reduziert werden, pro Richtung sind künftig nur noch zwei statt der bisherigen drei Spuren vorgesehen. An Kreuzungen soll es aber zusätzliche Rechtsabbiegespuren geben, um dafür zu sorgen, dass der Verkehrsfluss auf den anderen Spuren bestehen bleibt.

Drei Jahre Umbau für 880 Meter Strecke: Kosten von 15 Mio. Euro

Knapp drei Jahre soll der Umbau der rund 880 Meter langen Strecke dauern, die Senatsverkehrsverwaltung rechnet mit einem Investitionsvolumen von etwa 15 Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen nun im Herbst auf der östlichen Straßenseite, die für den Verkehr voll gesperrt wird, beginnen.

Zunächst wird die Fahrbahn ab dem Bersarinplatz zurückgebaut. Anschließend starten die Ver- und Entsorgungsbetriebe mit der Neuverlegung ihrer Leitungen. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden Fahrbahn und Gehweg erneuert, und die Bäume auf der Ostseite werden gepflanzt. Der Verkehr soll während der Bauarbeiten über die andere Fahrbahn geleitet werden, mit einer Spur pro Richtung.

Radwegprojekt Petersburger Straße: Straßensperrungen erwartet, Tramlinie M10 fährt weiter

Zusätzlich werden Arbeiten durchgeführt, die die Leitungen der Versorgungs- und Entsorgungsbetriebe betreffen. Der Mittelstreifen, der kürzlich trotz Protesten zur Parkverbotszone erklärt wurde, wird begrünt, hier sollen weitere 13 Bäume gepflanzt werden.

Die Tramlinie M10, die zwischen Warschauer Straße und Turmstraße verkehrt, soll während der Bauarbeiten im regulären Betrieb weiterfahren. Die Strecke soll ihrerseits an beiden Enden verlängert werden, im Süden bis zum Hermannplatz (Kreuzberg) und im Norden bis zum Bahnhof Jungfernheide (Charlottenburg-Nord).

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Open Street Map

Quellen: Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Berliner Morgenpost, Architektur Urbanistik Berlin, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Wikipedia

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