In der Nacht vom Ostermontag auf Dienstag erlag der Berliner Architekt und Städtebauer Bernd Albers seiner schweren Krankheit. Albers galt als vehementer Verfechter der Rekonstruktion der Berliner Innenstadt und hat entscheidende Impulse für die Berliner Stadtentwicklung gesetzt.
© Fotos: Büro Bernd Albers / Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e.V.
Der Berliner Architekt und Städtebauer Bernd Albers ist in der Nacht von Ostermontag auf Dienstag verstorben und erlag seiner schweren Krankheit. Albers wurde nur 64 Jahre alt. Er galt als vehementer Verfechter der Rekonstruktion der Berliner Innenstadt.
Seit der Wiedervereinigung hatte er mit seinem Architekturbüro entscheidende Impulse für die Berliner Stadtentwicklung gesetzt sowie zahlreiche Wettbewerbserfolge und Bauten in Deutschland und Europa realisiert. Bernd Albers war in Berlin vor allem als einer der Verfasser und Obergutachter des Planwerks Innenstadt tätig, welches von 1996 bis 1999 entstanden ist.
Bernd Albers lernte sein Architektur-Handwerk in Berlin
Albers, 1957 in Coesfeld (Westfalen) geboren, studierte in den 1980er Jahren an der Technischen Universität Berlin und der Hochschule der Künste Berlin Architektur.
Zu seinen wichtigsten aktuellen Projekten, die von seinen Büropartnern nun ohne ihn fortgesetzt werden, gehören unter anderem der 1. Preis des „Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerbs Berlin-Brandenburg 2070“, die Wiederbebauung am Molkenmarkt im historischen Stadtzentrum Berlins sowie der Wettbewerbsgewinn Neustädter Markt in Dresden.
Albers vertrat den traditionellen Städtebau der europäischen Stadt
Mit vielbesprochenen Bauten wie dem Stresemann-Quartier in Kreuzberg oder dem Kaufhaus Gerber in Stuttgart setzte Albers markante Zeichen für einen Städtebau in der Tradition der europäischen Stadt.
Die von Albers vorgeschlagene, teilweise Bebauung des Marx-Engels-Forums sowie des Umfelds am Fernsehturm löste in den 1990er Jahren heftige, politische Kontroversen aus, die schließlich dazu führten, dass das historische Zentrum Berlins im Senatsbeschluss zum Planwerk Innenstadt im Jahre 1999 ausgespart wurde.
Die Fachwelt verliert auch einen engagierten Hochschullehrer
Mit Bernd Albers geht auch ein engagierter Hochschullehrer, der nach Stationen an der ETH Zürich und der Universität Bologna seit 1996 als Professor an der Fachhochschule Potsdam lehrte. Nicht nur die Berliner Fachwelt trauert um einen großen Architekten und Städtebauer.
Sein Büro veröffentlichte folgendes Statement: “Mit großer Trauer bedauern wir Ihnen mitteilen zu müssen, dass nach kurzer schwerer Krankheit unser Geschäftspartner und Freund Professor Bernd Albers allzu früh von uns gegangen ist.”
Sein Verlust hinterlasse eine “große Lücke in der öffentlichen Debatte über die Zukunft unserer Stadt und in der Welt der Architektur”, schreiben die Architekten Silvia Malcovati und Stefan Lotz, die das Büro Bernd Albers nun als alleinige Geschäftsführer weiter führen werden.
Hier könnt Ihr einen Vortrag von Bernd Albers aus dem Oktober 2020 im Plenarsaal des Dresdner Rathauses sehen. Thema: Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Neustädter Markts.
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