Bis 2030 soll die U3 in Zehlendorf vom bisherigen Endbahnhof Krumme Lanke bis zum Mexikoplatz verlängert werden. Ab Mai 2025 starten erste Bauarbeiten für das Verkehrsprojekt. Die Argentinische Allee wird auf einer Länge von 800 Metern aufgerissen, um den neuen  Tunnel für die U-Bahn zu bauen.

Ab 2025 sollen auf der Argentinischen Allee die vorbereitenden Bauarbeiten für die Verlängerung der Linie U3 zum Mexikoplatz in Zehlendorf beginnen. / © Foto: depositphotos.com

© Foto Titelbild: depositphotos.com, Wikimedia Commons (A.Savin)
Text: Björn Leffler

 

Bereits im Juli 2022 berichteten wir erstmals über die geplante Verlängerung der Linie U3 vom bisherigen Endbahnhof Krumme Lanke in Berlin-Zehlendorf bis zum rund 800 Meter entfernten S-Bahnhof Mexikoplatz.

Die Verlängerung der U-Bahnlinie im Südwesten Berlins soll das erste, konkrete U-Bahn-Erweiterungsprojekt des Berliner Senats werden. Nun hat die BVG erstmals öffentlich präsentiert, wie das Vorhaben baulich konkret umgesetzt werden soll.

Bis Ende 2030 soll die U3 zum Mexikoplatz verlängert werden

Um den Lückenschluss im Südwesten Berlins zu realisieren, der die S-Bahnlinie S1 mit der U-Bahnlinie U3 verbinden wird, sollen bereits ab dem kommenden Jahr erste Bauarbeiten auf der Argentinischen Allee beginnen. Anwohner werden sich an den Zustand eine Weile gewöhnen müssen, bis Ende 2030 soll das Projekt nach aktuellem Stand abgeschlossen werden.

Während das Planfeststellungsverfahren läuft, soll die bestehende Kehr- und Abstellanlage im Tunnel unter der Argentinischen Allee, die sich am Ende der Strecke auf Höhe der Fischerhüttenstraße befindet, ab dem kommenden Jahr erneuert werden.

Die bestehende Kehr- und Abstellanlage soll ab Mai 2025 erneuert werden

Wir werden die Phase des Planfeststellungsverfahrens produktiv nutzen. Den Bestandstunnel werden wir schon während der Planfeststellung bearbeiten“, sagte Torsten Brenner, Projektleiter der BVG für die geplante U3-Verlängerung, gegenüber dem Tagesspiegel.

Der Start dieser Bauarbeiten ist für Mai 2025 prognostiziert. Dafür wird die Argentinische Allee aufgebuddelt, um am bestehenden Tunnelbauwerk arbeiten zu können. Diese offene Baugrube wird in den kommenden Jahren dann stückweise in Richtung Mexikoplatz verlängert, um den Tunnel für die U3 zu errichten.

Der neue U-Bahnhof Mexikoplatz entsteht südwestlich des S-Bahndamms

Auch ein Teil der Lindenthaler Allee südwestlich des S-Bahndamms wird für den geplanten Neubau aufgerissen werden. Denn der neue U-Bahnhof wird nicht direkt unter dem Mexikoplatz, sondern abseits des S-Bahndamms errichtet.

So ist der Bau eines unterirdischen Bahnhofs an der Lindenthaler Allee geplant, der an beiden Enden jeweils zwei Ausgänge haben wird. Der Ausgang, der dem S-Bahnhof Mexikoplatz am nächsten liegt, wird zusätzlich zu Treppen auch einen Fahrstuhl und eine Rolltreppe erhalten.

Umstieg: Eine neue Unterführung auf Höhe des Urselwegs ist geplant

Um den Zugang zum S-Bahnhof zu ermöglichen, wird eine neue Unterführung im Bahndamm auf Höhe des Urselwegs gebaut. Von dort aus gelangen die Fahrgäste dann mittig zum Bahnsteig über Treppe und Lift.

Grund für die Standortwahl an der Lindenthaler Allee sind laut Projektplaner zwei wichtige Punkte. Einerseits werden somit die denkmalgeschützten Bereiche des Mexikoplatzes so wenig wie möglich tangiert, andererseits wird damit die geplante Weiterführung der U3 bis nach Stahnsdorf gewährleistet.

Die Argentinische Allee soll befahrbar bleiben, mit Einschränkungen

Die Argentinische Allee soll während der Bauzeit abschnittsweise aufgerissen werden, soll aber durchgängig befahr- und begehbar bleiben. Für Autofahrer soll in beiden Richtungen eine Spur befahrbar bleiben, auch einen Rad- und Gehweg soll es weiterhin geben.

Dennoch wird es zu Einschränkungen im Verkehr kommen, das ist absehbar. An der S-Bahnbrücke wird es zeitweise nämlich auch zu einer Vollsperrung der Straße kommen.

Die S-Bahn will die Bahnbrücke am Mexikoplatz ab 2031 erneuern

Auch die Berliner S-Bahn plant an der S-Bahnbrücke am Mexikoplatz umfassende Bauarbeiten, allerdings erst ab 2031. Die bestehende Brücke soll dann durch einen Neubau ersetzt werden. Bis dahin soll nach Plänen der BVG die U3-Verlängerung allerdings schon abgeschlossen sein.

Auf die Verkehrsteilnehmer in Zehlendorf kommen in den nächsten Jahren also einige schwerwiegende Änderungen zu, denn auch die S-Bahnbrücke am Bahnhof Zehlendorf muss erneuert und daher ab 2026 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

 

Weitere Bilder zum Projekt gibt es hier:

© Open Street Map

 

Quellen: Der Tagesspiegel, BVG, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Wikipedia, Architektur Urbanistik Berlin, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf