In Berlin-Treptow-Köpenick entstehen 92 neue Apartments in serieller Holzbauweise. Das Wohnungsunternehmen DEGEWO hat dafür erstmals das Unternehmen NOKERA beauftragt. Die vorgefertigten Wohnmodule sollen eine schnellere und nachhaltigere Bauweise ermöglichen. Der Baustart soll noch in diesem Jahr erfolgen.
© Titelbild: NOKERA AG
Bis Ende 2027 sollen in Treptow-Köpenick 92 neue Einzimmerwohnungen entstehen. Die DEGEWO hat hierfür dafür das Unternehmen NOKERA beauftragt, das sich auf die serielle Holzbauweise spezialisiert hat. Das Bauvorhaben ist das erste seiner Art, das NOKERA durch eine öffentliche Ausschreibung gewonnen hat. Die neuen Apartments sollen an der Adresse An der Wuhlheide 82-84 entstehen, der Baubeginn ist für dieses Jahr geplant.
Laut DEGEWO können die Wohnungen durch die modulare Bauweise rund 40 Prozent schneller fertiggestellt werden als konventionelle Bauten. Die vorgefertigten Module werden in einer Fabrik produziert und vor Ort zusammengesetzt. Diese Methode verspricht nicht nur eine zügigere Fertigung, sondern auch eine ressourcenschonendere Bauweise.
Fertigmodule für verkürzte Bauzeit: Kompakte Apartments in Treptow-Köpenick, über die Hälfte barrierefrei
Die Wohnungen sollen nach Fertigstellung zwischen 29 und 32 Quadratmeter groß sein und sich auf zwei Gebäude mit jeweils vier Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss verteilen. Für jede Einheit sei eine Abstellfläche und eine kleine Küche vorgesehen. Die Bäder werden voraussichtlich als Fertigmodule installiert, um die Bauzeit weiter zu verkürzen.
Für die Energieversorgung sind Solaranlagen auf den Dächern angedacht. Die Heizwärme will die DEGEWO durch ihr Nahwärmenetz bereitstellen. Alle Apartments erhalten zudem eine Fußbodenheizung. Laut den Projektbeteiligten erfüllen die Wohnungen die Wohnungsbauförderungsbestimmungen des Landes Berlin. Noch dazu seien 76 Prozent der Einheiten barrierefrei geplant.
Erfolgreicher Wettbewerb für NOKERA: DEGEWO durch serielle Holzbauweise überzeugt
Jan Hedding, Co-CEO von NOKERA, betonte, dass das Unternehmen erstmals eine öffentliche Ausschreibung für sich entscheiden konnte. Dies zeige, dass das Konzept nicht nur in städtebaulicher und qualitativer Hinsicht überzeuge, sondern auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig sei.
Auch die DEGEWO sieht große Vorteile in der seriellen Holzbauweise. Vorstandsmitglied Sandra Wehrmann erklärte, dass das Projekt An der Wuhlheide erschwingliche und moderne Wohnungen für Einzelpersonen bereitstelle. Der Einsatz von Holz im Neubau sei Teil der nachhaltigen Strategie des Unternehmens, um Ökologie und Wirtschaftlichkeit zu vereinen.
NOKERA setzt auf serielle Fertigung: Das steckt hinter dem 2021 gegründeten Unternehmen
Das 2021 gegründete Unternehmen NOKERA betreibt in der Nähe von Magdeburg die weltgrößte Fabrik für serielle Holzbauweise. Auf einer Produktionsfläche von 116.000 Quadratmetern können jährlich bis zu 30.000 Wohneinheiten hergestellt und saniert werden. Neben Berlin ist das Unternehmen auch in anderen deutschen Städten aktiv.
Mit der Fokussierung auf nachhaltiges Bauen will NOKERA laut eigenen Angaben die Energiewende im Gebäudesektor aktiv mitgestalten. Das Unternehmen setzte dabei auf einen vollständig digitalisierten Prozess, der Planung, Produktion und Montage miteinander verbinde. Neben Neubauten könnten so auch serielle Sanierungen effizient umgesetzt werden.
Bauvorhaben An der Wuhlheide als Modell? Weitere Projekte sind zu erwarten
Der serielle Holzbau ist nicht nur in Treptow-Köpenick ein Thema. Auch in anderen Bezirken Berlins entstehen zunehmend Wohnprojekte nach diesem Prinzip, wie beispielsweise im Zuge des Wohnungsbauprojekts „Buckower Felder“ oder auf dem Areal Münsterberger Weg in Marzahn.
DEGEWO und NOKERA setzen darauf, dass die Erfahrungen aus dem Bauvorhaben An der Wuhlheide als Modell für weitere Standorte dienen können. Für die kommenden Jahre sind weitere Bauvorhaben mit Fokus auf nachhaltiges und schnelles Bauen zu erwarten.
Quellen: DEGEWO, NOKERA AG, Baugewerbe Magazin
Solange die potthäßliche südliche Trassenseite mit Vetrautem aufgefüllt wird und das Grün gegenüber in Ruhe gelassen wird, paßt’s doch…