Der Streit zwischen dem Bezirksamt Pankow und Investor Christian Gérôme um die Bebauung am ehemaligen Güterbahnhof Greifswalder Straße geht in eine neue Runde. Die Verhandlungen um den Bau von 300 Wohnungen sowie einer neuen Schule gestalten sich weiterhin zäh und drohen an unterschiedlichen Vorstellungen zu scheitern.
© Visualisierungen: Tchoban Voss Architekten, Christian Gérôme
Text: Wolfgang Leffler
Der Disput zwischen dem Bezirk Pankow und Investor Christian Gérôme um die Bebauung am ehemaligen Güterbahnhof Greifswalder Straße geht in die nächste Runde. Gérôme plant, am Thälmannpark 300 neue Wohnungen zu errichten, während der Bezirk an der Greifswalder Straße ein Gymnasium bauen möchte, das bereits seit Längerem dringend benötigt wird.
Für die Umsetzung des Schulbaus ist jedoch eine Einigung mit Gérôme erforderlich, insbesondere in Bezug auf einen Flächentausch, den der Investor bislang ablehnt. Andernfalls müsste der Bezirk eine kleinere Schule realisieren, deren Außenanlagen jedoch nicht ausreichen würden.
Streit um Hochhäuser in Prenzlauer Berg: Investor plant 300 Wohnungen in Pankow
Trotz der jahrelangen Auseinandersetzungen sieht Pankows Bezirksstadtrat Cornelius Bechtler die Verhandlungen noch nicht als gescheitert an. Erst im Sommer dieses Jahres fanden Gespräche mit dem Investor über mögliche Bebauungsvarianten statt.
Gérôme plant nun laut Tagesspiegel, einen eigenen Bauantrag für die 300 Wohnungen einzureichen, und kritisierte den vom Bezirk erarbeiteten Entwurf zur Hochhausbebauung als „Planung von Anfängern.“ Diese Äußerungen verstärken die Spannungen mit dem Bezirksamt und lassen eine baldige Einigung eher unwahrscheinlich erscheinen.
Thälmannpark-Erweiterung: Gerichtsverfahren und Planungsrecht verzögern Bauvorhaben
Die Streitigkeiten gingen bereits einmal vor Gericht, was auf die komplexen baurechtlichen und planungsrechtlichen Fragen in diesem Projekt zurückzuführen ist. Bei den unterschiedlichen Auffassungen zwischen Investor und Stadtbezirk sind gerichtliche Auseinandersetzungen wenig überraschend. Stadtplaner sind nun gefordert, schnell eine Lösung zu finden, um den notwendigen Wohnungsbau voranzubringen.
Bezirksstadtrat Bechtler ist der Meinung, dass bereits ein guter Verhandlungsstand mit dem Investor erzielt wurde, jedoch haben die schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen für Investoren aufgrund gestiegener Bau-, Finanzierungs- und Personalkosten sowie hoher Zinsen den Spielraum für die Planung weiter eingeschränkt.
Hohe Finanzierungskosten: Herausforderungen für Investoren (nicht nur in Prenzlauer Berg)
Schlussendlich ist der wirtschaftliche Erfolg entscheidend für den Investor. Ein Flächentausch mit dem Bezirk scheint jedoch unwahrscheinlich, was auch eine bessere städtebauliche Anbindung an den S-Bahnhof Greifswalder Straße verhindert.
Ob weitere Gespräche zwischen den Parteien mit ihren unterschiedlichen Auffassungen zu einer Einigung führen, bleibt abzuwarten. Gérômes Vorwurf, dass der Bezirk den Bau am Thälmannpark seit Jahren bewusst verzögert, schwebt jedoch weiter über den Verhandlungen und belastet das gesamte Verfahren.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: Berliner Morgenpost, Wikipedia, Prenzlauer Berg Nachrichten, Bezirksamt Pankow, Architektur Urbanistik Berlin, Christian Gérôme, Thoban Voss Architekten
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[…] Während Bezirksstadtrat Cornelius Bechtler den aktuellen Stand der Gespräche als erfolgversprechend bewertet, bleibt die Lage angespannt. Gérôme plant, eigenständig einen Bauantrag für die Wohnungen einzureichen, wobei er den städtischen Plan als „Planung von Anfängern“ kritisiert. Dies verstärkt nur die Spannungen zwischen den Parteien. Eine schnelle Lösung ist dringend erforderlich, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Investoren wegen hoher Baukosten und Zinsen sich weiter verschärfen. Beobachter fragen sich, ob eine Einigung überhaupt noch möglich ist, während Gérômes Vorwurf, die Stadt verzögere die Bauprojekte absichtlich, wie ein Schatten über dem Verfahren schwebt. Für mehr Details zu diesem Thema, lesen Sie hier weiter auf entwicklungsstadt.de. […]
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