Die leer stehenden Gebäude am Cecilienplatz in Berlin-Kaulsdorf sind seit Jahren ein Ärgernis für die Anwohner. Regelmäßige Brandstiftungen, Vandalismus und die Ansammlung von Müll haben das ehemalige Nahversorgungszentrum zu einem vernachlässigten Problemgebiet gemacht. Trotz wiederholter Forderungen nach einem Abriss und einer umfassenden Sicherung bleiben die Gebäude zugänglich und bergen ein potenzielles Gefahrenrisiko.

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Text: Stephanie Engler

 

Die Feuerwehr rückt beinahe monatlich aus, um die immer wiederkehrenden Brände in den leer stehenden Gebäuden zu bekämpfen. Vor wenigen Tagen führte ein erneuter Brand zu starker Rauchentwicklung und zeitweiliger Sperrung der Unterführung zum U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord. Die Gebäude am Cecilienplatz 11, 12 und 13, einst Standort von Lebensmittelläden und anderen Geschäften, sind nur provisorisch abgesperrt. Der Zugang ist für Unbefugte dennoch relativ einfach, was die Gefahr neuer Brandstiftungen erhöht. Die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Marzahn-Hellersdorf (BVV) hatte im vergangenen Jahr gefordert, die Zugänge endgültig zu verschließen, doch dies ist bislang nicht umgesetzt worden.

In der BVV herrscht Einigkeit darüber, dass dringend Handlungsbedarf besteht. Die SPD forderte im Sommer, dass der Eigentümer der Gebäude an den hohen Kosten für die Feuerwehr beteiligt werde. Laut Bezirksamt ist dies jedoch nicht möglich, da die Brandbekämpfung zur grundlegenden Aufgabe der Berliner Feuerwehr gehört und somit gebührenfrei ist, sofern die Gefahr nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig verursacht wurde. Die Polizei hat zwar mehrere Strafverfahren im Zusammenhang mit den Bränden eingeleitet, konnte jedoch bislang keine Täter ermitteln.

Cecilienplatz in Kaulsdorf: Abriegelung der Gebäude scheint eine logistische Herausforderung

Eine vollständige Versiegelung der Gebäude scheint vorerst nicht geplant, wie Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic und Bezirksstadträtin Heike Wessoly (beide CDU) bestätigen. Eine Sperrung der Grundstücke würde die Zugänge zur U-Bahn blockieren, sodass Anwohner längere Wege in Kauf nehmen müssten.

Auch die erneuten Forderungen der Linksfraktion, die Gebäude umgehend abzusperren und für den Abriss freizugeben, fanden im Bezirksparlament keinen direkten Zuspruch. Die Fraktion hat deshalb eine Unterschriftenaktion gestartet, um den politischen Druck zu erhöhen.

Cecilienplatz in Marzahn-Hellersdorf: Verfahren zur Baugenehmigung stocken

Die langfristigen Pläne für den Cecilienplatz in Kaulsdorf umfassen den Bau mehrerer Hochhäuser und die Ansiedlung von Gewerbe. Der Eigentümer plant den Bau von insgesamt 291 Wohnungen sowie Flächen für Einzelhandel und Dienstleistungen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen gab jedoch auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg an, dass die Baugenehmigungsverfahren auf den Grundstücken Cecilienplatz 10, 11 und 12 bisher nicht abgeschlossen sind. Planänderungen und zusätzliche Anforderungen führen zu Verzögerungen, sodass der Zeitpunkt eines Baubeginns ungewiss bleibt.

Neben den ungeklärten Bauplänen sorgen die Missstände rund um den Cecilienplatz weiterhin für Unmut in der Nachbarschaft. Vandalismus, vermüllte Wege und defekte Beleuchtung erschweren den täglichen Weg der Anwohner zum U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord. Die Linksfraktion hat in der BVV einen Antrag eingebracht, der das Bezirksamt dazu auffordert, die Eigentümer der Gebäude zu einer fachgerechten Versiegelung und besseren Beleuchtung der Zugänge zu verpflichten. Sollte der Eigentümer nicht kooperieren, könnte das Bezirksamt die Maßnahmen selbst durchführen und die Kosten auf den Eigentümer übertragen.

Zögerliche Entwicklungen besiegeln die ungeklärte Zukunft des Areals in Kaulsdorf

Die Verfallssituation am Cecilienplatz in Kaulsdorf bleibt also vorerst bestehen. Ein abrupter Abriss und Neubau erscheinen aus rechtlichen Gründen nicht umsetzbar, da der Bezirk nicht befugt ist, die Immobilie auf Kosten des Eigentümers versiegeln zu lassen. Die Bezirksverordnetenversammlung hat dennoch beschlossen, die Eigentümer ultimativ zur Sicherung und Reinigung der Gebäude aufzufordern. Sollte dies nicht zeitnah geschehen, wird eine administrative Sperrung der betroffenen Grundstücke geprüft.

Jedoch gibt es Fortschritte an benachbarten Standorten. Der Bau einer Lidl-Filiale am westlichen Ausgang des U-Bahnhofs Kaulsdorf-Nord hat zumindest einen positiven Vorbescheid erhalten. Auch wenn ein Antrag auf Baugenehmigung noch aussteht, wird dies von der Bezirksverwaltung als Hoffnungsschimmer für die Weiterentwicklung des Areals gewertet.

 

Quellen: Berliner Woche, Berliner Feuerwehr, Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, BVV Marzahn-Hellersdorf, Berliner Morgenpost, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen