Der im Bezirk Treptow-Köpenick gelegene Stadtteil Adlershof war bislang vor allem für seinen populären Wissenschaftsstandort bekannt. Nun werden hier Flächen, die ursprünglich für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen waren, in Wohnraum umgewandelt (Bild oben: beispielhafte Darstellung).
Aushängeschild für Treptow-Köpenick: Der Wissenschaftsstandort Adlershof
Dass Berlin-Köpenick mittlerweile zu den beliebtesten Wohnarealen der Hauptstadt gehört, ist längst kein Geheimnis mehr. Und die Bezirks- und Landespolitik versucht energisch, den starken Zuzug mit zusätzlichen Wohnflächen aufzufangen.
So berichteten wir am 14. Juli über das Bauvorhaben, auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs Köpenick Wohnungen für rund 4.000 Menschen errichten zu wollen. Weitere 700 Wohneinheiten sollen auf dem Geländes des ehemaligen Funkwerks an der Wendenschloßstraße entstehen.
Neuer Bebauungsplan: Umwidmung eines Gewerbegebietes
Doch der Bedarf ist noch immer viel größer, als das derzeit verfügbare Wohnungsangebot. Und so geht man im Bezirk, gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, einen eher ungewöhnlichen Weg. Ein Areal, welches laut Bebauungsplan eigentlich für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen war, soll in ein Wohngebiet umgewidmet werden.
Heißt konkret: Das rund drei Hektar große Gelände am Eisenhutweg in Adlershof, direkt an der Autobahn 113 gelegen, wird “überplant”, also ein neuer Bebauungsplan soll verabschiedet werden. Dieser macht aus dem Gewerbegebiet ein Wohngebiet, und als dieses kann es folglich auch beplant werden.
585 Wohnungen, 58 Kitaplätze, keine Autos im Quartier
Die Pläne sind auch schon sehr konkret: 585 Wohnungen sowie eine Kindertagesstätte mit rund 58 Plätzen sollen errichtet werden, anstelle einer ursprünglich geplanten, großflächigen Einzelhandelsnutzung. Das Wohngebiet wird durch eine private Umfahrung erschlossen und soll in seinem Inneren autofrei werden. Aufwändig gestaltete Innenhöfe sollen den zukünftigen Bewohner*innen eine hohe Aufenthaltsqualität bieten.
Problematisch ist hierbei natürlich die Nähe zur Autobahn, was einen “lärmrobusten Städtebau, umfangreiche Festsetzungen und vertragliche Regelungen zum Lärmschutz” erfordert, wie die Senatsverwaltung dazu mitteilt. Wie der Lärmschutz konkret aussehen soll, wurde bislang aber nicht bekannt.
Baustart Anfang 2022, Degewo errichtet die Wohnungen
Die Projektentwicklung liegt beim Unternehmen Eisenhutweg 54-76 Grundstücksgesellschaft mbH. Mit den bauvorbereitenden Maßnahmen soll Anfang kommenden Jahres begonnen werden.
Die geplanten Wohnungen werden von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO errichtet. Diese beabsichtigt, den Anteil der vertraglich gesicherten preisgebundenen Wohnungen von 30 Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen.
Fördermittel bewilligt: Aus dem Spreepark wird ein Kulturzentrum
Ehemaliger Güterbahnhof Köpenick: Wohnungen für 4.000 Menschen
Senat plant 700 Wohnungen auf dem ehemaligen Funkwerk Köpenick
Weitere Projekte in Treptow-Köpenick findet Ihr hier.
Newsletter
Abo-Modell
Neue Artikel
2. November 2024