Berlins Messe wagt einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität: Auf mehr als 20 Gebäuden des Messegeländes am Funkturm sollen großformatige Solaranlagen entstehen, um die Energieversorgung zukünftig nachhaltig gewährleisten zu können.
© Fotos: Messe Berlin
Text: Björn Leffler
Die Messe Berlin GmbH gehört mit einem Konzernumsatz von 347 Millionen Euro zu den umsatzstärksten Messegesellschaften weltweit. Mit einer Hallenausstellungsfläche von 170.000 Quadratmetern und einem Freigelände von 100.000 Quadratmetern ist die Messe Berlin flächenmäßig die derzeit sechstgrößte Messegesellschaft in Deutschland.
Zukünftig will sich die landeseigene Gesellschaft, deren Gelände sich direkt am Autobahndreieck Funkturm am südwestlichen Rand der Innenstadt befindet, in Sachen Energieversorgung deutlich klimaorientierter ausrichten.
So sollen auf insgesamt 20 Hallen der Messe Berlin 15.000 Photovoltaik-Module installiert werden. Das Projekt soll gemeinsam mit den Berliner Stadtwerken umgesetzt werden, die vergleichbare Projekte unter anderem auf öffentlichen Gebäuden des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg umsetzen.
Messe Berlin: 15.000 Photovoltaik-Module auf 20 Hallendächern
Die Dimension des Projekts auf den Hallendächern der Messe Berlin hat allerdings ein bislang so nicht erreichtes Volumen. Sollte das Projekt wie geplant umgesetzt werden, würde in den kommenden zwei Jahren die größte Solaranlage Berlins entstehen.
Die geplante Solaranlage auf den Messehallen soll künftig etwa fünf Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugen – das entspricht etwa dem Verbrauch von 2.000 Zwei-Personen-Haushalten bei einem Jahresverbrauch von durchschnittlich 2.500 Kilowattstunden.
5 Gigawattstunden jährlich können durch die neue anlage produziert werden
Die selbsterzeugte Energie ist nach Angaben der Projektpartner Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Messe Berlin, um den Betrieb von Großveranstaltungen in künftig möglichst klimaneutral zu organisieren. Erste Teilanlagen sollen bereits ab dem Frühjahr 2023 Strom liefern. Und: der von der Messe nicht benötigte Strom soll in das Berliner Stromnetz eingespeist werden, vor allem in veranstaltungsarmen Perioden.
Mit der zukünftig produzierten Solarenergie vermeidet die Messe Berlin nach eigenen Angaben rund 1.900 Tonnen CO² pro Jahr. Die Anlage soll den Plänen zufolge bis 2025 vollständig in Betrieb gehen, rund sechs Millionen Euro soll das Projekt nach aktuellem Stand kosten.
Solaranlage: Fertigstellung bis 2025, Kosten von rund 6 Millionen Euro
Das Projekt ist trotz seiner Größe nur einer von vielen, zukünftig geplanten Meilensteinen auf dem Weg zur Transformation der Berliner Energieversorgung: Laut des sogenannten Photovoltaik-Dashboards für Berlin sind in der Hauptstadt derzeit 11.414 Solaranlagen installiert. Das entspricht bislang knapp vier Prozent des anvisierten Ausbauziels.
Ziel des Berliner Senats ist es nach Aussage von Franziska Giffey, bis zum Jahr 2035 ein Viertel des in Berlin benötigten Stroms über Solarzellen zu generieren. Dabei sei das Projekt der Messe Berlin ein wichtiger Beitrag, um dieses Ziel zu erreichen.
Ziel des Senats: Bis 2035 25% des Berliner Stroms über Solarenergie gewinnen
Die flächenmäßige Ausdehnung der geplanten Photovoltaik-Anlage auf den Dächern der Messehallen ist tatsächlich beeindruckend: Rund 50.000 Quadratmeter soll die Nutzfläche der zukünftigen Anlage umfassen.
Stephan Schwarz, Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe äußerte sich zum Projekt sehr positiv: “Hier zeigt sich, wie erfolgreich unsere Landesunternehmen zusammenarbeiten und die Energiewende in Berlin vorantreiben. Das Solardach-Megaprojekt der Messe Berlin sendet ein starkes Signal für die rasante Transformation der Berliner Wirtschaft und leistet zugleich einen Beitrag für die Energiesicherheit unserer Stadt.”
Die bislang größte Anlage befindet sich übrigens auf der Dachanlage der Fruchthalle am Großmarkt an der Beusselstraße in Berlin-Moabit. Diese Anlage wird in ihrem Status als größte Solaranlage Berlins in den kommenden zwei Jahren von der Dachanlage der Messe Berlin abgelöst werden. Es ist zu hoffen, dass das ambitionierte Projekt Auftakt und Vorbild für weitere, vergleichbare Bauvorhaben wird.
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Quellen: Messe Berlin GmbH, RBB, Wikipedia
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