Der Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte ist derzeit eine riesige Baustelle. Grund dafür sind notwendige Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten. Im Rahmen des Projekts erhält der historische Platz eine neue, unterirdische Infrastruktur. In diesem Jahr soll das Projekt abgeschlossen werden, der Baufortschritt ist unverkennbar.
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler
Einige Touristen wagen sich schüchtern die abgezäunten Wege am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte entlang und betrachten erstaunt die riesige Baustelle, die sich ihnen darbietet. Bauarbeiter haben an Berlins derzeit prominentester Baustelle einige Wege durch die komplexe Baustellenlandschaft geschaffen.
So ist es Besuchern derzeit möglich, den im Umbau befindlichen Platz und seine historischen Gebäude dennoch zu begutachten. Gleichzeitig können sich Interessierte davon überzeugen, dass der Umbau des geschichtsträchtigen Platzensembles zügig voranschreitet.
Gendarmenmarkt: Umbau soll 2024 abgeschlossen werden
Der Gendarmenmarkt gehört zweifelsohne zu den schönsten und am häufigsten besuchten Plätzen Berlins. Das denkmalgeschützte Bauensemble kann auf eine bewegte, über 300-jährige Geschichte zurückblicken. Derzeit wird der Platz umfassend umgebaut und saniert.
Die notwendigen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten haben bereits im Oktober 2022 begonnen und sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Wer die Baustelle aktuell besucht, bekommt zumindest den Eindruck, dass dieses Ziel realistisch ist.
DENKMALGERECHTE UMGESTALTUNG DES GENDARMENMARKTES SEIT OKTOBER 2022
Die Umgestaltung des Platzes, die mit den Anwohnerinnen und Anwohnern im Vorfeld abgestimmt wurde, erfolgt denkmalgerecht. Verantwortlich für den Umbau ist das landeseigene Unternehmen Grün Berlin. Die Sanierung stellt vor allem nachhaltige und energetische Projektziele in den Mittelpunkt.
Der Platz soll ein unterirdisches, rund fünf Kilometer langes Leitungsnetz für Strom, Wasser und Abwasser erhalten. Dies soll die bisherigen, eher provisorisch oberirdisch verlaufenden Leitungen auf dem Platz langfristig ablösen.
UMBAU: DER GENDARMENMARKT ERHÄLT EINE MODERNE, UNTERIRDISCHE INFRASTRUKTUR
Mit mehr als 50 versenkbaren Trinkwasser- und Schmutzwasseranschlüssen und rund 30 unterirdischen Stromanschlüssen sollen Veranstaltungen wie das beliebte „Classic Open Air“ oder eben der beliebte Weihnachtsmarkt künftig unabhängig von der Infrastruktur des historischen Konzerthauses durchgeführt werden können.
Die Auf- und Abbauzeiten sollen sich durch diese baulichen Maßnahmen künftig erheblich verkürzen lassen. Auch das Regenwassermanagement soll optimiert werden.
AUCH GROSSVERANSTALTUNGEN SOLLEN KÜNFTIG BESSER DURCHFÜHRBAR WERDEN
Nach dem Umbau soll Regenwasser aufgefangen und in das Grundwasser zurückgeführt werden. Das Niederschlagswasser werde dafür in unterirdischen, technischen Anlagen vorgereinigt und in dafür vorgesehenen Pufferspeichern gesammelt.
Bei Starkregenereignissen fungieren diese Speicher dann als wichtige Stauräume, um Überschwemmungen zu vermeiden, da sie überschüssiges Wasser zurückhalten können. So wird auch das lokale Kanalnetz entlastet.
DER PLATZ AM GENDARMENMARKT ERHÄLT EIN NEUES NATURSTEINPLFASTER
Nach Abschluss der Tiefbauarbeiten erhält der Platz derzeit ein neues Natursteinpflaster, welches sich an der vorherigen Pflasterung des Platzes orientieren soll. Ein Großteil der neuen Steine wurde bereits verlegt. Während das Baufeld am Gendarmenmarkt für lange Zeit komplett gesperrt, war sind Teile des Platzes mittlerweile zugänglich.
Fast 25 Millionen Euro sollen in das Projekt investiert werden. Diese trägt jedoch nicht der Bezirk Mitte, sondern die Verkehrsverwaltung. Diese finanziert den aufwendigen Umbau aus dem Bundesförderprojekt “Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur”.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: Bezirksamt Mitte, Berliner Morgenpost, Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Architektur Urbanistik Berlin, Konzerthaus Berlin, Grün Berlin
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