Ein Stück Berlin-Brandenburger Flughafengeschichte soll nach Wünschen der Flughafengesellschaft FBB zu Ende gehen. Das Terminal 5 des Flughafens BER in Schönefeld, 1976 errichtet und einstiger DDR-Zentralflughafen, soll geschlossen werden. Bislang zeigt sich, dass die neuen Terminals 1 und 2 das Fahrgastaufkommen ohne zusätzliches Entlastungsterminal bewältigen können.
© Fotos: depositphotos.com
Text: Henriette Schubert
Während der Schönefelder Flughafen SXF zu DDR-Zeiten einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt darstellte, verliert der vor zwei Jahren umbenannte Terminal 5 des BER nun an Bedeutung und Effizienz.
Ursprünglich als Unterstützungsterminal für den neuen Flughafen BER im Südosten der Hauptstadtregion angedacht, verhindern sinkende Fluggastzahlen und Planungsstrategien die Weiternutzung des historischen Gebäudes.
Flughafen Schönefeld: Bewegte Geschichte findet wohl ihr Ende
Der im Jahr 1934 erbaute Flughafen in Schönefeld galt als Werksflughafen der Henschel-Flugzeugwerke, bevor er noch vor der Gründung der DDR, in der er das Tor zur Welt symbolisierte, als ziviler Flughafen der sowjetischen Militäradministration betrieben wurde. Den ersten Ausbau erfuhr der Flughafen in den 1960er Jahren, als er zum Sitz und Zentralflughafen der Staats-Airline Interflug wurde.
Das Gebäude des heute noch im Kern bestehenden Terminal 5 wurde allerdings erst im Jahr 1976 erbaut. Nur kurze Zeit nach der Eröffnung des BER wurde es jedoch geschlossen und bis heute auch nicht wieder eröffnet.
Laut Geschäftsführung rund um die BER-Chefin Aletta von Massenbach soll die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg FBB die Schließung des Terminal 5 fordern, und zwar im Rahmen der Aufsichtsratssitzung am 18. November. Hierzu zählt das gesamte Gebäudeensemble aus der ehemaligen DDR-Abfertigungshalle sowie mehrere Leichtbauhallen.
Flughafen BER: Überlastungsprobleme durch Fluggäste bleiben aus
Bisher galt “Schönefeld-Alt”, wie das Terminal 5 auch genannt wird, als Reserve im Falle einer Überlastung der beiden Hauptterminals des neuen BER. Anders als in Prognosen angenommen, wächst das Passagieraufkommen jedoch nicht so stark, wie vermutet, sodass das erwartete Chaos durch zu hohe Passagierzahlen bislang ausgeblieben ist.
Mit Ausnahme weniger, besonders reisestarker Tage habe es bislang noch keine Probleme an den zwei Hauptterminals gegeben. Auch die aktuell noch fast eine Woche laufenden Herbstferien fallen laut Flughafengesellschaft mit einem erwarteten Fluggastaufkommen von etwa 1,1 Millionen Passagieren deutlich geringer als noch vor der Corona-Pandemie 2019 aus.
Terminal 5 des BER: Zu hohe Kosten bei zu wenigen Gästen
Mittlerweile lassen die Energiekrise, der Ukraine-Krieg, die Inflation sowie ausgedünnte Flugpläne erkennen, dass auch in nächster Zeit kaum Wachstumszahlen von mehr als fünf Prozent erwartet werden können. Vor der Pandemie war dies in Berlin regelmäßig der Fall gewesen. Bis zu 35 Millionen Passagiere landeten noch 2019 in der Hauptstadt, davon 11,4 Millionen in Schönefeld.
Vor drei Wochen hatte die Flughafenchefin die Prognosen für 2022 zwar noch auf 17 Millionen Fluggäste für das Jahr angehoben, das erwartete Wachstum bleibt jedoch aus. Damit zeigt sich Terminal 5 als ineffektiv, verglichen mit dem Nutzen für den BER. Die Ertüchtigung des alten Terminals würde jedoch rund 140 Millionen Euro kosten und auch der Betrieb würde mit 25 Millionen Euro pro Jahr zu Buche schlagen.
Altes Flughafengebäude: Falsche Lage für geplante Midfield-Strategie
Überdies ist eine langfristige Perspektive für das Gebäude abseits des derzeitigen Fluggastaufkommens nicht gegeben. Aufgrund der Lage des Terminals und des Planfeststellungsbeschlusses mit der sogenannten Midfield-Strategie darf das ehemalige DDR-Gebäude nur bis 2030 in Betrieb bleiben. Eine Sanierung würde allerdings noch bis 2026 andauern.
Da laut des Beschlusses Terminals und zum Flughafen gehörige Anlagen ab 2030 in der Mitte des u-förmigen Hauptkomplexes mit Terminal 1 und 2 liegen müssen, ist das Betreiben des weiter nördlich gelegenen, alten Schönefelder Terminals nicht mehr zulässig. Für Kapazitätserweiterungen müssen daher Terminals zwischen beiden Landebahnen vorgesehen werden, damit Flughafengegner keine juristischen Schritte einleiten können.
Flughafen BER: Erweiterungsbauten sind derzeit nicht in Planung
Laut Engelbert Lütke Daldrup, Vorgänger von Aletta von Massenbach, seien daher auch die Terminals 3 und 4 vorgesehen, die gespiegelt gegenüber den beiden Hauptterminals entstehen sollen. Aus dieser Planung leitet sich auch die Bezeichnung Terminal 5 ab. Eine derartige Erweiterung sei bislang jedoch nicht in der konkreten Planung.
Mithilfe von Self-Check-Inns und schnelleren Sicherheitskontrollen erhoffe man vielmehr eine Verbesserung der Abläufe und Abfertigungskapazitäten auch ohne weitere Terminals, so Organisationsgeschäftsführer Thomas Hoff Anderson.
Einwände des Aufsichtsrates bei der Sitzung Mitte November gegen die geplante Stilllegung werden nicht erwartet. Nach der extrem schwierigen Bauphase mit mehrfachen, erheblichen Kostensteigerungen und der hierdurch notwendigen Zuschüsse und Eigenkapitalhilfen der drei Gesellschafter Bund, Brandenburg und Berlin, ist die Finanzlage der Flughafengesellschaft FBB noch immer enorm angespannt und wird dies auch bis mindestens 2025 bleiben.
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2. November 2024
Was wird aus Berlin-Schönefeld und dem Territorium um das Regierungsterminal?
Der “Bahnhof Flughafen BER – Terminal 5 (Schönefeld)” wurde vor Kurzem saniert und umgestaltet- nun soll das zugehörige Terminal dauerhaft geschlossen bleiben und ein zwischenzeitlich wohl erwogenes weiteres “Billig-Terminal” (3) bei den BER-Terminals 1 und 2 soll auch nicht errichtet werden: Was geschieht dann mit dem “Bahnhof Flughafen BER – Terminal 5 (Schönefeld)”, dem BER-Terminal 5 und dem dortigen “provisorischen Regierungsflughafen” und dessen Schönefelder Umfeld, das Staatsgäste zuerst zu Gesicht bekommen?
Werden Bahnhof und Terminal 5 etwa komplett verwahrlosen (durch “Unbefugte” demoliert, niedergebrannt etc.)?
Wird das ggf. dann ein “toller Anblick” für die Staatsgäste und die dort in Schönefeld lebenden Menschen usw.?
Gibt es denn wirklich keine Möglichkeit, das eigentlich noch “brauchbare” Terminal 5 – eventuell auch ohne langwierige/teure Sanierung – zumindest noch 1/2/3 Jahre vorzuhalten?
Irgendwann werden die “Corona-Flaute” und auch der Krieg vorbei sein und sich die Nachfrage und die Preise wieder stabilisieren und der 2019-Situation annähern bzw. vierzig Millionen und mehr Passagiere erreicht werden?
Es braucht vielleicht nur noch ein wenig Geduld und jetzt keine Schnellschüsse, die man später bereut/ teuer bezahlt?
Der Bahnhof Flughafen BER – Terminal 5 wird zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 in Bahnhof Schönefeld umbenannt. Die Umbenennung wurde dringend notwendig, um Verwirrung der Fahrgäste und Fluggäste zu vermeiden.
Schönefeld wird weiterhin von Regionalzügen und S-Bahnen (S 9 und S 45) regulär angefahren. Zusätzlich dient der Bahnhof temporär zur Kapazitätserweiterung bei Bauarbeiten und Störungen.
Das Bahnhofsgebäude Schönefeld bleibt erhalten, es ist Anfang des Jahres 2023 zum denkmalgeschützten Gebäude geworden. Wie im Denkmalreport des Landes Brandenburg nachzulesen ist, bewahrt der Bahnhof „in seiner Gesamtheit ein wichtiges Zeugnis der DDR-Geschichte, der Eisenbahngeschichte, der deutschen Teilung und ist nun auch Denkmal“.
Ein Konzept zur Wiedereröffnung des Bahnhofsgebäudes Schönefeld gibt es allerdings noch nicht.
Kann es sein, dass diese in/bei Berlin eingesparten 500 Millionen Euro nun zusätzlich in die berlin-ferne „Provinz“ fließen, etwa dahin, wo ohnehin bereits alles/das Meiste „strahlt“- etwa nach (Ober-) Bayern (München)?
PS: Ich habe nun bereits mehrfach diesen Kommentar abgeschickt- jedes Mal war dieser bald wieder weg bzw. wurde nicht “veröffentlicht”- mache ich etwa irgendwas nicht ganz richtig?
Naja, vielleicht klappt es diesmal?!:)
Was wird aus Berlin-Schönefeld und dem Territorium um das Regierungsterminal?
Der “Bahnhof Flughafen BER – Terminal 5 (Schönefeld)” wurde vor Kurzem saniert und umgestaltet- nun soll das zugehörige Terminal dauerhaft geschlossen bleiben und ein zwischenzeitlich wohl erwogenes weiteres “Billig-Terminal” (3) bei den BER-Terminals 1 und 2 soll auch nicht errichtet werden: Was geschieht dann mit dem “Bahnhof Flughafen BER – Terminal 5 (Schönefeld)”, dem BER-Terminal 5 und dem dortigen “provisorischen Regierungsflughafen” und dessen Schönefelder Umfeld, das Staatsgäste zuerst zu Gesicht bekommen?
Werden Bahnhof und Terminal 5 etwa komplett verwahrlosen (durch “Unbefugte” demoliert, niedergebrannt etc.)?
Wird das ggf. dann ein “toller Anblick” für die Staatsgäste und die dort in Schönefeld lebenden Menschen usw.?
Gibt es denn wirklich keine Möglichkeit, das eigentlich noch “brauchbare” Terminal 5 – eventuell auch ohne langwierige/teure Sanierung – zumindest noch 1/2/3 Jahre vorzuhalten?
Irgendwann werden die “Corona-Flaute” und auch der Krieg vorbei sein und sich die Nachfrage und die Preise wieder stabilisieren und der 2019-Situation annähern bzw. vierzig Millionen und mehr Passagiere erreicht werden?
Es braucht vielleicht nur noch ein wenig Geduld und jetzt keine Schnellschüsse, die man später bereut/ teuer bezahlt?
Vielen Dank an die Moderation für das zeitnahe Freischalten meines Kommentars!:) Ihr seid die Besten!:)
Ist die zeitnahe Schließung des Terminals 5 wirklich der vorzugswürdige Weg?
Oder sollte man das Terminal 5 nicht gleich “endgültig” schließen?
Seid Ihr froh über die baldige “endgültige” Schließung des Terminals 5?
[…] Ah, inzwischen geklärt! Terminal 3 und 4 gab und gibt es nicht, sie waren nur geplant. Und da sollte das alte Gebäude halt hinten anstehen. Entwicklungsstadt.de hat die Details. […]