Mit dem positiven Votum im Ausschuss für Stadtentwicklung des Bezirks Berlin-Mitte hat das ambitionierte Hochhausprojekt “Central Tower Berlin” des Projektentwicklers HB Reavis einen wichtigen Schritt in Richtung Umsetzung gemacht. Die Realisierung des Hochhauses an der Jannowitzbrücke rückt damit ein großes Stück näher.
© Visualisierungen: Dorte Mandrup A/S
Text: Björn Leffler
Der international tätige Projektentwickler HB Reavis möchte an der Jannowitzbrücke ein 115 Meter hohes Gebäude errichten, auf einer bislang brachliegenden Fläche zwischen S-Bahntrasse, Holzmarktstraße und Alexanderstraße. Zu Beginn des Jahres wurden die Pläne für den Neubau erstmals öffentlich, Bezirksstadtrat Ephraim Gothe präsentierte die Pläne des Investors, das Hochhaus unweit des Alexanderplatzes zu errichten, orientiert am vom Berliner Senat entwickelten Hochhausleitbild.
Doch wie wir Ende August berichteten, gab es anschließend Gegenwind für das Projekt, vor allem durch das Landesdenkmalamt und das Berliner Baukollegium, die vor allem die Höhe des geplanten Bauwerks kritisierten. Was eingangs des Jahres als vielversprechendes Hochhausprojekt in der Berliner Innenstadt begonnen hatte, schien plötzlich in einer kommunikativen Sackgasse angekommen zu sein. Baukollegium und Landesdenkmalamt favorisieren die Höhe von maximal 95 Metern, der Investor verweist auf die fehlende Wirtschaftlichkeit, wenn das Gebäude nicht die ursprünglich geplante Höhe von 115 Metern erreichen wird.
Hochhausprojekt “Central Tower Berlin”: Ausschuss befürwortet Umsetzung mit 115 Metern
Am 19. September wurde das Projekt dann erneut in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) des Bezirks Mitte besprochen, zum wiederholten Mal. Aufgrund der enormen Vielzahl der Themen, die in dieser rund fünfstündigen Sitzung behandelt wurden, kam es im Rahmen der BVV aber zu keiner echten Diskussion über das Projekt. So wurde das Bauvorhaben aber in den Ausschuss für Stadtentwicklung und Facility Management übergeben, der in dieser Woche tagte.
Dort hat das ambitionierte Projekt nun einen wichtigen Schritt hin zur Realisierung genommen. Denn der Ausschuss befürwortet das Projekt mehrheitlich und empfiehlt dem Bezirksamt Berlin-Mitte, das Projekt, das aus einem internationalen Architekturwettbewerb und einem öffentlichen Workshop hervorgegangen ist, weiter zu verfolgen, mit der vom Investor geplanten Höhe von 115 Metern. Die Entscheidung des Ausschusses darf als “wichtiger Meilenstein” für das Projekt gewertet werden. So bewertet es auch HB Reavis selbst.
“Wichtiger Meilenstein” für geplantes 115-Meter-Gebäude an der Jannowitzbrücke
Der Investor hat sich nach der Sitzung im Ausschuss öffentlich wie folgt geäußert: “Diese Empfehlung unterstreicht die Ausrichtung des Projekts am Berliner Hochhausleitbild und sein Potenzial, das Stadtbild mit einer Mischung aus sozialen, Wohn- und Bürofunktionen aufzuwerten. Neben den funktionalen Vorteilen einer Mischnutzung ist der Central Tower Berlin auch in Bezug auf Nachhaltigkeit innovativ.”
Die Projektverantwortlichen zeigen sich nun zuversichtlich, dass das Projekt in der bevorstehenden Sitzung der BVV am 17. Oktober die Zustimmung der Teilnehmer finden wird. Ziel ist ein Aufstellungsbeschluss für einen notwendigen Bebauungsplan, der vom Bezirksamt Mitte getroffen werden muss.
Zur Errichtung des Mixed-Use-Hochhauses ist eine Änderung des Bebauungsplans notwendig
Der politische Wille des Bezirks wird in der BVV ausgedrückt, die das Projekt bislang mehrheitlich positiv bewertet hat. Nach der Sitzung am 17. Oktober könnte also mehr Klarheit darüber herrschen, ob das Hochhausprojekt mit der vom Investor gewünschten Höhe von 115 Metern umgesetzt werden kann.
Der heute gültige Bebauungsplan erlaubt im Prinzip nur die Bebauung des Geländes mit einem Hotel. Da sich diese Pläne jedoch längst zerschlagen haben, wollen Bezirk und Investor auf dem Grundstück das Projekt “Central Tower Berlin” realisieren, wofür allerdings eine Änderung des Bebauungsplans notwendig ist, da statt einem Hotel ein Hochhaus mit gemischter Nutzung entstehen soll. Der Freigabeprozess für das Hochhausprojekt “Central Tower Berlin” geht also in seine entscheidende Phase.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: Bezirksamt Mitte, HB Reavis, Architektur Urbanistik Berlin, BVV Berlin-Mitte, Dorte Mandrup A/S, Ausschuss für Stadtentwicklung und Facility Management Bezirk Berlin-Mitte
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Das zu hören freut einen! Das Theater um 20 Meter wegen dann angeblich fehlender Einfügung in die Umgebungsbebauung und einer angeblichen Störung einer Sichtachse auf den Fernsehturm ist lächerlich! Die Diskussion hat Kleinstadt-Niveau. Und zum Glück kommt da nicht noch ein Hotel hin. Hotels hat Berlin nun wirklich mehr als genug!
Weshalb das Ganze allerdings schon wieder so lange dauert …!