Als Teil des Stadtquartiers „Das Neue Gartenfeld” im Spandauer Ortsteil Siemensstadt errichtet die HOWOGE eine neue Gemeinschaftsschule für 1.300 Schülerinnen und Schüler. Bis zum Schuljahr 2029/30 soll der Neubau fertig sein.
© Visualisierung Titelbild: Gernot Schulz Architektur GmbH
Text: Björn Leffler
Bereits gestern haben wir darüber berichtet, dass das riesige Bauvorhaben auf der Spandauer Insel Gartenfeld so langsam ins Rollen kommt. In den kommenden Jahren sollen auf dem einstmals industriell genutzten Areal rund 3.700 Wohnungen mit einer Wohnfläche von etwa 370.000 Quadratmetern entstehen.
Allein 1.200 Wohnungen davon wird die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG errichten, die am gestrigen Mittwoch Richtfest für die ersten 926 Wohnungen feierte. Weitere Wohnungen werden unter anderem von der BUWOG und von der Wohnungsbaugenossenschaft begeno16 eG errichtet.
Insel Gartenfeld: ÖPNV-Anbindung größte Herausforderung
Wo künftig also bis zu 10.000 Menschen leben sollen, müssen natürlich auch weitere infrastrukturelle Voraussetzungen geschaffen werden. Größte Herausforderung für die Stadtplanerinnen und Stadtplaner ist aktuell noch die infrastrukturelle Anbindung des neuen Quartiers.
Die Vernetzung des neuen Stadtviertels mit dem öffentlichen Nahverkehr soll über die Reaktivierung der 1980 eingestellten „Siemensbahn“ erreicht werden, die auch das geplante Großprojekt “Siemensstadt Square” versorgen soll.
“Siemensbahn” soll bis Ende der 2020er reaktiviert werden
Ziel ist es, diese S-Bahn-Linie bis zum Ende der 2020er Jahre in den produktiven Betrieb zu überführen. Die von 1927 bis 1929 erbaute „Siemensbahn“ verlief auf einer Länge von viereinhalb Kilometern von Jungfernheide bis Gartenfeld.
Ein anderes Thema ist natürlich das Angebot an Bildungseinrichtungen. Hier wird eine weitere landeseigene Wohnungsbaugesellschaft übernehmen, die berlinweit bereits zahlreiche Schulbauprojekte verantwortet: die HOWOGE.
HOWOGE errichtete Gemeinschaftsschule für 1.300 Schüler
Die neue Gemeinschaftsschule soll nicht nur ein wichtiger Baustein der Berliner Schulbauoffensive und eine Voraussetzung für die beginnende Wohnbebauung der Insel Gartenfeld sein, sie ist durch ihre starke Öffnung in das Stadtquartier hinein auch als wichtiger Begegnungsort konzipiert.
So gehört zum Schulkonzept die Integration eines sogenannten Verbundstandortes in das Gebäude. Dabei handelt es sich um Räumlichkeiten, die vom Bezirk Spandau betrieben werden und sich gemeinsam mit den ebenfalls öffentlich genutzten Sportanlagen mit der Umgebung vernetzen sollen.
Gernot Schulz Architekten gestalten das neue Schulgebäude
Im März dieses Jahres wurde im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens über die Architektur des Gebäudes entschieden. Der Wettbewerbsentscheid erfolgte in einem zweitägigen Preisgericht unter Vorsitz des Architekten Julian Weyer (Arhus/Berlin).
Als Gewinner wurde der Beitrag des Büros Gernot Schulz Architektur GmbH in Zusammenarbeit mit urbanegestalt PartGmbB, beide ansässig in Köln, ausgewählt. Das gestaffelte, überwiegend viergeschossige Schulgebäude wird zukünftig das Entree zum Quartier “Das Neue Gartenfeld” bilden, gelegen gegenüber der historischen “Belgienhalle” und am Platz an der Planstraße.
Architektur der Schule orientiert sich an historischen Industriebauten
Der zentrale Eingang der Schule soll künftig vis-à-vis eines öffentlichen Parks liegen. Die Sportanlagen orientieren sich nach Westen, während östlich der Verbundstandort anschließt. Die platzseitig orientierte Doppel-Sporthalle markiert die nordwestliche Grundstücksecke, während südlich davon die Sportfreianlagen liegen.
Die Architektur des Gebäudes mit gerasterten Stützen und rot gefärbten Klinkern nimmt deutlich Bezug zur Industriegeschichte des Standorts und zur Belgienhalle gegenüber. Besonders die eingeschossige Bebauung mit Sheddach-Konstruktion erinnert an die ehemaligen Kabel-Hallen.
Die Schule wird 21.300 Quadratmeter Freiflächen umfassen
Die zukünftige “Gemeinschaftsschule Insel Gartenfeld” wird nach dem Berliner Lernhauskonzept als Compartmentschule errichtet. Jedes Compartment umfasst Unterrichtsräume und einen Teambereich um ein zentrales Forum herum. Zukünftig sollen 1.300 Schülerinnen und Schüler hier lernen.
Das Schulgelände umfasst eine Sporthalle und rund 21.300 Quadratmeter Freiflächen, davon sind 5.200 Quadratmeter für die Sportfreianlagen mit Fußballplatz vorgesehen. Die Nutzung durch Vereine und Sportgruppen ist Teil des Konzepts.
Die Sporthallen beherbergen auch den barrierefrei nutzbaren Kraftsportraum und den Jugend-Mehrzweckraum in räumlicher Nähe zu den Umkleiden. Nach aktuellem Planungsstand soll der Schulneubau zum Schuljahr 2029/30 eröffnet werden.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: HOWOGE, Gernot Schulz Architektur GmbH, UTB Projektmanagement GmbH, begeno16 eG, RBB, Architektur Urbanistik Berlin, ioo architekten, GEWOBAG, urbanegestalt PartGmbB
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