Im Spandauer Ortsteil Staaken entsteht bis 2026 ein neues Wohnquartier mit 140 Mietwohnungen, bislang entwickelt vom privaten Unternehmen Kondor Wessels. Nun hat die landeseigene WBM das Neubauquartier erworben und will auf dem Gelände bezahlbaren Wohnraum realisieren.
© Visualisierung: Kondor Wessels / WBM
Text: Björn Leffler
Was die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft WBM bereits im Lichtenberger Ortsteil Alt-Hohenschönhausen realisiert hat, wird nun auch im Spandauer Ortsteil Staaken durchgeführt. In Kooperation mit dem privaten Projektentwickler Kondor Wessels wurde ein sogenannter “Asset-Forward-Deal” vereinbart.
Um mehr Liquidität zu behalten und die Finanzierungskosten zu vermeiden, kann der Bauträger versuchen, eine Immobilie noch während der Bauphase, oft in einem frühen Stadium, an einen Partner oder Investor zu veräußern.
“Asset-Forward-Deal”: WBM erwirbt Neubauprojekt von Kondor Wessels
Dieser Verkauf der Immobilien zu Beginn der Bauphase wird als “Asset-Forward-Deal” bezeichnet. In Alt-Hohenschönhausen gingen Anfang des Jahres auf einen Schlag 441 geplante Wohneinheiten in den Besitz des Landesunternehmens WBM über.
Das dortige Wohnquartier entsteht an der Konrad-Wolf-Straße und wird vom Unternehmen Cosimo Investment Group GmbH umgesetzt. Der Baustart für das Wohnprojekt soll noch im ersten Quartal 2024 erfolgen, die Fertigstellung aller Wohnungen soll bis 2026 erfolgen.
Durch den Deal gehen sämtliche dieser Wohnungen in Landesbesitz über und können nach ihrer Fertigstellung, zumindest teilweise, als geförderter Wohnraum zu reduzierten Mietpreisen angeboten werden (für Menschen mit einem WBS-Schein).
140 Mietwohnungen gehen in das Portfolio der WBM über
Ähnlich funktioniert der Deal in Spandau, über den die WBM kürzlich informiert hat. Dort handelt es sich um ein Volumen von insgesamt 140 Wohnungen, die in das Portfolio der WBM übergehen werden. Bislang wurde das Wohnprojekt am Eidechsenweg vom Unternehmen Kondor Wessels entwickelt.
Heute gaben beide Partner die Beurkundung des Kaufvertrags bekannt. Über 50 Prozent der geplanten Wohnungen sollen barrierefrei werden, mit Wohnungstypen von ein bis fünf Zimmern.
Rund 50 Prozent der Wohnungen werden drei Zimmer umfassen
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Errichtung von Drei-Zimmer-Wohnungen, die rund 50 Prozent des Angebots ausmachen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Bau von familiengerechten Wohnungen.
“Das Projekt in Spandau unterstreicht die gemeinsame und erfolgreiche Kraftanstrengung, die private Projektentwickler und landeseigene Wohnungsunternehmen unternehmen, um in allen Teilen der Stadt bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und den Menschen ein neues Zuhause zu bieten“, so Stadtenwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) zum Immobiliendeal.
Baubeginn 2024, Fertigstellung der Wohnhäuser bis 2026
Alle vier geplanten Wohnhäuser sollen Photovoltaik-Anlagen, begrünte Dächer und nachhaltig gebaute und gestaltete Wohn- und Gemeinschaftsflächen erhalten, wie es in einer offiziellen Pressemitteilung heißt.
Die Wärmeversorgung der Wohnhäuser soll künftig über ein Quartiersnetz sichergestellt werden. Alle Wohneinheiten erhalten Balkone oder Terrassen und werden mit Fußbodenheizung ausgestattet sein. Im Außenbereich sollen großzügigen Grün- und Spielflächen entstehen.
Hinzu kommen 46 Stellplätze für Autos, ein Teil davon wird für Elektromobilität reserviert sein. Der Baubeginn mit ersten Freimachungsarbeiten auf dem Gelände in Staaken hat bereits begonnen, die Fertigstellung aller Wohnhäuser ist bis Ende 2026 vorgesehen. Über den Kaufpreis wurde übrigens Stillschweigen vereinbart.
Quellen: WBM, Bezirksamt Spandau, Architektur Urbanistik Berlin, Kondor Wessels, Cosimo Investment Group GmbH, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
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