Die prognostizierten Kosten für den Weiterbau der Berliner Stadtautobahn A100 sind in nur einem Jahr um 300 Millionen Euro gestiegen und belaufen sich nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums auf 1,8 Milliarden Euro – Stand heute. Verantwortlich dafür sollen die stark gestiegenen Baupreise sein.

Mammutprojekt: Die Verlängerung der A100 bis zur Storkower Straße soll bis 2035 andauern und rund 1,8 Milliarden Euro kosten. / © Foto: unsplash

© Foto Titelbild: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler

 

Bereits seit fast genau zehn Jahren laufen die Arbeiten für den Weiterbau der Berliner Stadtautobahn A100 zwischen dem bisherigen Schlusspunkt an der Grenzallee in Neukölln und dem künftigen Endpunkt am Treptower Park.

Ursprünglich hätte der Betrieb bereits vor mehreren Jahren aufgenommen werden sollen, doch das Projekt ist zeitlich im Verzug. Die Eröffnung soll sich nun ein weiteres Mal verzögern. Im Sommer 2023 war der offiziell anvisierte Fertigstellungstermin noch Ende 2024.

Autobahn A100: Eröffnung des 16. Bauabschnitts im ersten Halbjahr 2025

Mittlerweile hat das Bundesverkehrsministerium diesen Zeitplan allerdings noch einmal überarbeitet, wie Der Tagesspiegel und die Berliner Morgenpost übereinstimmend berichten. Demnach soll die Eröffnung des 16. Bauabschnitts erst im ersten Halbjahr 2025 erfolgen.

Bis der geplante Weiterbau der A100 auf den Weg gebracht werden kann, wird die Stadtautobahn dann für mehrere Jahre am Treptower Park enden. Allein mit dem Planfeststellungsverfahren soll nach aktuellen Planungen des Bundesverkehrsministeriums erst ab 2027 begonnen werden. Bis dann tatsächlich der Bau des 17. Bauabschnitts beginnen kann, werden weitere Jahre ins Land ziehen.

Weiterbau der A100: Gesamtkosen steigen auf 1,8 Milliarden Euro

Allerdings wurde nun bekannt, dass sich die Kosten für den Weiterbau noch einmal deutlich erhöhen sollen. Darüber berichten RBB und Berliner Zeitung übereinstimmend. Die Kosten für die Weiterführung der A100 werden laut einer aktuellen Schätzung des Bundesverkehrsministeriums auf etwa 1,8 Milliarden Euro beziffert.

Im Vergleich zur Prognose von vor einem Jahr sind das rund 300 Millionen Euro mehr – eine gewaltige Steigerung für einen Zeitraum von nur zwölf Monaten. Grund dafür seien die gestiegenen Baupreise, die auf den Preisstand von 2023 indexiert wurden, so das Bundesverkehrsministerium.

Mehrkosten für Autobahnprojekte belaufen sich bundesweit auf 15,4 Mrd. Euro

Der Baupreisindex für Bundesfernstraßen stieg 2022 um über neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut Bericht an den Haushaltsausschuss erwartet die Bundesregierung daher für alle Autobahnprojekte Mehrkosten von etwa 15,4 Milliarden Euro, einschließlich der Verlängerung der A100. Berlin ist hier also nicht allein.

Der 17. Bauabschnitt der A100 soll etwa 4,1 Kilometer lang sein und vom Treptower Park über die Spree, unter dem Ostkreuz hindurch, die Frankfurter Allee kreuzen und nahe des S-Bahnhofs Storkower Straße enden. Eine ausführliche Ausarbeitung der technischen Planung soll bis zum kommenden Jahr vorgelegt werden.

Das Planfeststellungsverfahren soll dann 2027 beginnen, die Fertigstellung könnte bis 2035 erfolgen – wenn alles glatt geht. Die prognostizierte Kostensteigerung betrifft diesen Abschnitt, der aktuell mit rund 1,1 Milliarden Euro veranschlagt wird. Für den bereits weit fortgeschrittenen 16. Bauabschnitt bleiben die Kosten bei etwa 720 Millionen Euro.

 

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Quellen: Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Autobahn GmbH, Architektur Urbanistik Berlin, RBB, Baupreisindex, Bundesverkehrsministerium, dpa