In Berlin-Moabit plant die WBM an der Stelle eines ehemaligen Kinder- und Jugendwohnheims einen Neubau, der Platz für Wohnungen und soziokulturelle Einrichtungen bieten soll. Baustart für das Projekt soll im März 2024 sein.
© Visualisierungen: WBM / CKRS Architekten / DAHM Architekten + Ingenieure
Text: Stephanie Engler
Das leer stehende Kinder- und Jugendwohnheim in Berlin-Moabit soll nun teilweise saniert und teilweise abgerissen werden. Auf der freigewordenen Fläche sollen künftig ein neuer Parkzugang, ein Stadtplatz und ein neues Gebäude entstehen.
In der Rathenower Straße 16 in Berlin-Moabit entstand in den 1970er-Jahren ein Kinder- und Jugendwohnheim. Seit Langem stehen das Hochhaus und der Flachbau jedoch leer. Daher wurde nun beschlossen, die Gebäude zum Teil zu sanieren und abzureißen. Die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) entwickelt dabei mit dem geplanten Neubau einen weiteren Baustein für die soziale Stadt.
GSE: Konzept für besondere Wohnformen war der Anstoß
Erst kürzlich entwickelte die GSE Gesellschaft für Stadtentwicklung ein neues Konzept für besondere Wohnformen und ein diskursives städtebauliches Entwurfsverfahren – Grundlage für die neue Zukunft des Gebäudes.
Schon Anfang 2019 wurden die städtebaulichen Entwürfe mit der Öffentlichkeit diskutiert. Dabei entschied sich das Gremium bestehend aus dem Bezirksamt Mitte, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, der GSE, der WBM, Initiativen sowie Anwohnerinnen und Anwohnern für das vorliegende städtebauliche Konzept.
Neuer Bebauungsplan wurde im Oktober 2019 verabschiedet
Dies war die Grundlage für den neuen Bebauungsplan, welcher im Oktober 2019 verabschiedet wurde. Gleichzeitig wurden innerhalb einer öffentlichen Veranstaltung Ideen und Anregungen für die Gestaltung des künftigen Stadtplatzes gesammelt.
Der Start der Bauarbeiten soll im März 2024 erfolgen. Nach knapp zwei Jahren Bauphase sollen die Pläne der Architekturbüros DAHM Architekten+Ingenieure sowie CKRS Architekten im Februar 2026 dann fertig umgesetzt sein.
Wohnprojekt Moabit: Vorbereitungen laufen schon seit über einem Jahr
Schon im Februar des vergangenen Jahres begannen vorbereitende Maßnahmen zur Realisierung des Projekts. So wurden auf dem Areal schon einige nicht geschützte Gehölze sowie sieben Spitzahorne entfernt.
Ersatz für die entfernten Grünanlagen soll die teilweise Berankung der Fassade des benachbarten Hochhauses mit Wein- und Efeupflanzen sowie neue Pflanzungen sein. Darüber hinaus werden für die Übergangszeit Reisighaufen für die Zuflucht für Vögel errichtet.
Revitalisierung bestehender Strukturen und soziokultureller Neubau
Das bestehende Hochhaus auf dem Areal soll saniert und revitalisiert werden. Der Flachbau wird hingegen abgerissen. Vor dem Hochhaus wird ein öffentlicher Stadtplatz mit barrierefreiem Zugang zum Fritz-Schloss-Park entstehen.
Zudem plant die WBM einen u-förmigen Neubau, bestehend aus einem Cluster-Haus, einer Cluster-Zeile, einem Wohnturm und einem Gewerbehaus. Es soll bezahlbaren Wohnraum, soziale Beratungsräume sowie Räumlichkeiten für die soziokulturelle Nutzung enthalten.
Über 200 neue Wohnungen, Büroflächen und eine Moschee finden Platz
Der vierteilige Neubau der WBM soll sich zum Fritz-Schloss-Park hin öffnen. Es sind 108 Mietwohnungen, sieben Cluster-Wohnungen* mit 25 Wohneinheiten und 102 geförderte Wohnungen geplant.
Auf 3.600 Quadratmetern sollen zudem 23 Beratungs- und Büroräume für soziale Träger der Jugend- und Sozialhilfe, für die soziokulturelle Nutzung der Anwohner und Anwohnerinnen sowie eine Moschee entstehen.
Neubau Rathenower Straße: Cluster-Wohnungen für die Gemeinschaft
Die sieben geplanten Wohnungen im Cluster-Format werden ein bis zwei Schlafzimmer und ein Duschbad enthalten. Küche, Wohn- und Essbereich werden dann mit anderen Bewohnern der Einheiten geteilt.
“Durch Cluster-Wohnungen schaffen wir Raum für Mieter, die sich ein selbstbestimmtes Leben in Gemeinschaft wünschen“, sagt WBM-Sprecher Matthias Borowski.
Projektvorstellung beim Fest in der Rathenower Straße
Anwohnerinnen und Anwohner konnten sich am vergangenen Samstag, den 24. September, beim Fest in der Rathenower Straße über den Stand des neuen Bauprojektes der WBM informieren.
Die WBM ermöglichte bei dem Fest einen direkten Austausch mit den Bewohnern des Viertels. Es konnten offen Fragen zur Planung gestellt und beantwortet werden. Unter anderem kamen die Kiezküche, der Verein Haus der Weisheit und der Drogennotdienst zu Wort zu Wort.
* Anmerkung der Redaktion: Das Wort „Cluster“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Anhäufung“.
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Quellen: WBM, CKRS Architekten, Bezirksamt Mitte, Berliner Woche, GSE Gesellschaft für Stadtentwicklung
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2. November 2024