In Berlin-Dahlem sind sechs neue Stadthäuser mit insgesamt 55 Mietwohnungen fertiggestellt worden. Derzeit laufen letzte Arbeiten auf dem Gelände des neuen Wohnquartiers, welches auf dem Areal der denkmalgeschützten Wohnanlage “Metropolitan Gardens” realisiert wurde.

Sechs hochwertige Stadtvillen mit 55 Mietwohnungen sind an der Saargemünder Straße in Berlin-Dahlem entstanden. Die neuen Mieterinnen und Mieter werden in diesem Jahr einziehen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Text: Björn Leffler

 

Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf gibt es vermehrte Bestrebungen, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, mehrere Wohnungsbauvorhaben werden umgesetzt oder zumindest vorbereitet.

Während etwa an der Sven-Hedin-Straße eine Neubausiedlung der HOWOGE mit 130 landeseigenen Mietwohnungen kurz vor der Fertigstellung steht, wird an anderer Stelle erst nach geeigneten Flächen für den Bau von Wohnquartieren gesucht.

Mehrere Wohnprojekte werden in Steglitz-Zehlendorf angeschoben

Im Ortsteil Nikolassee etwa soll auf einem Areal, wo sich heute noch Kleingärten und Campingplätze befinden, ein neues Wohnquartier mit bis zu 400 Wohnungen errichtet werden. Im Ortsteil Lankwitz ist ein weiteres Wohnquartier auf dem Gelände eines heutigen Tanklagers geplant, bis zu 1.500 Wohnungen sollen dort entstehen.

Das größte Wohnungsbauvorhaben im Bezirk soll allerdings ab Herbst 2024 in Lichterfelde umgesetzt werden. Rund 2.500 Wohnungen sollen im Rahmen des Großprojekts “Neulichterfelde” am südlichen Berliner Stadtrand entstehen.

55 neue Mietwohnungen sind in Berlin-Dahlem entstanden

Während sich der Großteil dieser Projekte noch im Anbahnungs- oder Planungsstatus befindet, ist ein anderes – deutlich kleiner dimensioniertes – Bauvorhaben mittlerweile abgeschlossen worden. An der Saargemünder Straße im Ortsteil Dahlem sind 55 hochwertige Mietwohnungen entstanden.

Zwischen 55 und 120 Quadratmeter sind die neuen Wohnungen groß und umfassen zwei bis vier Zimmer. Derzeit laufen letzte Arbeiten auf dem Gelände: Fahrradbügel werden angebracht, letzte Pflastersteine werden verlegt, der Rasen wird verlegt.

Seit 2021 sind die Wohnhäuser auf einer ehemaligen Militärbrache entstanden

Auch eine Tiefgarage, die unter den neuen Wohnhäusern entstanden ist, war Teil des Projekts sein. Die Freiflächen zwischen den hochwertig gestalteten sechs Stadtvillen wurden vom Büro JUCA architektur+landschaftsarchitektur gestaltet, die Stadthäuser stammen aus der Feder des Büros Nöfer Architekten.

Das Bauprojekt lief bereits seit 2021 und entstand auf einer ehemaligen Brachfläche, auf der früher ein Funkmast des US-Militärs gestanden hatte. Die Gebäude sind mittlerweile vollständig fertiggestellt, im diesem Jahr sollen alle neuen Mieterinnen und Mieter die Wohnhäuser beziehen.

Denkmalgeschützte Wohnanlage “Metropolitan Gardens”

Das Baufeld gehört zur Wohnanlage “Metropolitan Gardens”. Die ehemalige Verwaltungs- und Kasernenanlage wurde 1936 nach Plänen des Architekten Fritz Fuß als Luftgaukommando III erbaut.

Das heute denkmalgeschützte Areal diente nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – den die Anlage unbeschadet überstanden hatte – der US-Armee bis Mitte der 1990er Jahre als Hauptquartier.

Das Gelände wurde mehrfach als Kulisse für Hollywood-Produktionen genutzt

Danach standen die Gebäude bis auf eines leer, welches der USA bis heute als Generalkonsulat dient. Dieses Gebäude befindet sich direkt an der vielbefahrenen Clayallee. Zwischenzeitlich drehte Quentin Tarantino in den leer stehenden Gebäuden Szenen für seinen Film „Inglourious Basterds“. Regisseur Bryan Singer nutzte die Location für seinen Film „Operation Walküre“.

Im Jahr 2010 nahm sich das Unternehmen The Metropolitan Gardens GmbH & Co. KG, ein Zusammenschluss der Terraplan Immobilien- und Treuhandgesellschaft mbH mit der Prinz von Preußen Grundbesitz AG, der historischen und denkmalgeschützten Gebäude an wandelte die gesamte Anlage in ein hochwertiges Wohnquartier um – unter strengen Auflagen des Landesdenkmalamtes.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

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© Open Street Map

Quellen: Nöfer Architekten, Berliner Abendblatt, Architektur Urbanistik Berlin, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf

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9 Comments

  1. anda tirpitz 27. Juni 2024 at 10:28 - Reply

    Die Römische Insula is back!

    • anda tirpitz 27. Juni 2024 at 10:32 - Reply

      Ein paar Schattenfugen hätte man sich für “höherwertig” irgendwie mal doch gönnen können…Die müßte man nicht permanent nachpinseln… :)

  2. Dr Anthony R Flambard 27. Juni 2024 at 13:39 - Reply

    Erinnert mich an “My Big Fat Greek Wedding” Teil I und II. Kitsch pur. Ich habe ein anderes Verständnis von “hochwertig”.

  3. Marcello 27. Juni 2024 at 14:01 - Reply

    Grauenhaft, dann lieber schnörkellose Kisten als solche billigen Kitschfassaden.

  4. Böhme 28. Juni 2024 at 14:06 - Reply

    Wer war der Architekt, der diese architektonischen Hässlichkeiten entworfen hat? Weshalb wird so etwas genehmigt (keine Gestaltungssatzung?)?

  5. Grade 28. Juni 2024 at 18:41 - Reply

    HoWoGe baut nur Dreck . Schauen Sie sich was sie in Hohenschönhausen auf dem Mühlengrund hingestellt haben . Grauenvoll

  6. Paolo Schöngeist 29. Juni 2024 at 09:50 - Reply

    Das ist wirklich unfassbar hässlich. 😄 Aber hey – gibt bestimmt jemanden, der es mag und einzieht. Good luck.

  7. Sem 30. Juni 2024 at 10:38 - Reply

    Erinnert mich optisch sehr an chinesische Geisterstädte, die niemals bewohnt wurden. Diese Fake-Fassade könnten auch eine Attrappe sein.
    Mal schauen wie es in ein paar Jahren aussieht, wenn es belebt ist.

    Ich will gar nicht wissen was das kosten muss, da unten in Dahlem. Für das Geld einer Eigentumswohnung dort, hätte man sich vor 20 Jahren bestimmt noch eine kleine Villa kaufen können.

    • J 23. Juli 2024 at 23:04 - Reply

      etwa 24€ kalt aufm qm2 ohne Küche – bist du dann bei ca. 28 € warm. das ist viel zu teuer, egal ob du 2.000 netto verdienst oder sogar 10.000 netto

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