Bis Ende 2025 will der Berliner Senat eine Grundlagenuntersuchung über die mögliche Verlängerung der U-Bahnlinien U2 und U9 in Pankow durchführen lassen. Ein möglicher Streckenverlauf wurde mittlerweile festgelegt. Um das Vorhaben zu finanzieren, benötigt der Senat finanzielle Unterstützung vom Bund.
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Text: Björn Leffler
Dass in Pankow in den kommenden Jahren mehreren große Wohnungsbauvorhaben realisiert werden sollen, ist hinlänglich bekannt. In neuen Quartieren wie “Am Sandhaus“, im Blankenburger Süden, auf der Elisabeth-Aue oder in Karow-Süd sollen Wohnungen für zehntausende Menschen entstehen.
Dass die bisherigen infrastrukturellen Voraussetzungen nicht ausreichen, diese Quartiere mit einer optimalen ÖPNV-Anbindung zu versorgen, darüber sind sich Politiker des Berliner Senats und des Bezirks Pankow einig.
Pankow: Neue Wohnquartiere brauchen bessere ÖPNV-Anbindung
Längst wird darüber diskutiert, wie die neuen Wohnquartiere idealerweise an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen werden sollen. Die von der CDU geführte Senatsverkehrsverwaltung strebt dabei eine große Lösung an – und den Bau von mehreren neuen U-Bahnlinien.
Im ersten Schritt allerdings soll die Tram als zusätzliche Verkehrsverbindung dienen. Pankows große Neubaugebiete sollen zunächst durch eine neue Straßenbahnlinie M2 erschlossen werden, da diese Lösung die kürzeste Bauzeit verspricht.
Pankow: Erst eine neue Tram, dann mehrere neue U-Bahnlinien
Ab den 2040er Jahren sollen zusätzlich zwei bis drei neue U-Bahntrassen hinzukommen. Das neue Verkehrskonzept für Pankow wurde schon im Dezember 2023 von der mittlerweile zurückgetretenen Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) vorgestellt.
Bei dem damals von Manja Schreiner vorgeschlagenen U-Bahn-Ausbau geht es darum, neue U-Bahntrassen zu entwickeln, die teilweise unterirdisch und teilweise als Hochbahn verlaufen würden. Der Tagesspiegel hat kürzlich darüber berichtet, wie dieser Trassenverlauf aussehen soll.
Senat strebt Grundlagenuntersuchung für Pankows U-Bahn-Ausbau an
Um die Machbarkeit einer möglichen Verlängerung zu untersuchen, strebt die Berliner Senatsverkehrsverwaltung, nun unter Leitung von Schreiner-Nachfolgerin Ute Bonde (CDU), die Durchführung einer Grundlagenuntersuchung an.
“Das Land Berlin beabsichtigt, einen externen Dienstleister mit der Durchführung einer Grundlagenuntersuchung für die Verlängerung der U-Bahnlinie U2 Pankow – Pankow Kirche gemeinsam mit der U9 Osloer Straße – Blankenburger Süden zu beauftragen,” zitiert Der Tagesspiegel aus einer Senatsunterlage.
U2 und U9 in Pankow: Bis Ende 2025 soll die Untersuchung abgeschlossen werden
Das Vorhaben zielt darauf ab, die potenzielle Eignung der U-Bahnstrecken durch eine grundlegende Untersuchung zu bestätigen. Planungsbüros sind daher vom Berliner Senat ab sofort eingeladen, sich zu bewerben.
Der Vertragsabschluss ist für September 2024 vorgesehen. Die ausgeschriebene Untersuchung soll gemäß Vertragsentwurf eine Dauer von 12 Monaten umfassen und somit bis Ende 2025 abgeschlossen werden.
Die Verlängerung der U9 zum Blankenburger Süden hat Priorität
Bei der Untersuchung hat die Verlängerung der U9 von der Osloer Straße über Pankow Kirche bis zum Blankenburger Süden die höhere Priorität. Dadurch soll auch die bestehende Lücke im Netz zwischen der Osloer Straße und Pankow geschlossen werden.
Die Ausschreibung verdeutlicht zudem, wie sich die Verkehrsverwaltung den groben Verlauf der U9-Verlängerung vorstellt. Der Untersuchungsbereich soll mehrere Gebiete umfassen, die gleichzeitig als potenzielle Standorte für neue U-Bahnhöfe in Betracht kommen.
Vom U-Bahnhof Osloer Straße über Pankow-Heinersdorf nach Blankenburg
Von der Osloer Straße ausgehend soll die Trasse der verlängerten U9 über Tromsöer Straße, Soldiner Straße und Wollankstraße bis zur Breiten Straße geführt werden. Anschließend soll es über Berliner Straße, Stiftsweg und Bleicheroder Straße bis zum S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf und schließlich weiter bis zum Erschließungsgebiet Blankenburger Süden gehen.
Nicht ganz so aufwendig ist hingegen die geplante Verlängerung der Linie U2, die aktuell am U-Bahnhof Pankow endet. Diese soll über Pankow Kirche entweder bis zum Ossietzkyplatz oder bis zum Pastor-Niemöller-Platz verlängert werden.
Der Berliner Senat braucht finanzielle Unterstützung vom Bund
Im Rahmen der Grundlagenuntersuchung soll neben der möglichen Streckenführung auch eine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt werden, denn der Bau zweier neuer U-Bahnlinien wäre eine hohe Investition für den Berliner Senat, der sich für das Projekt natürlich finanzielle Unterstützung vom Bund erhofft.
Pankows Bezirkspolitiker sehen die Ausbaupläne hingegen kritisch. SPD, Grüne und Linke bezweifeln nämlich, dass es trotz der neuen Wohngebiete genügend Fahrgäste gäbe, um den Bau von zwei neuen U-Bahnlinien zu rechtfertigen. Ende kommenden Jahres wird es hierzu belastbare Ergebnisse geben, man darf gespannt sein.
Quellen: Der Tagesspiegel, Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, BVG, Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verkehr und Klimaschutz, Bezirksamt Pankow
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2. November 2024
Die Streckenführung ist der totale Quatsch:
Die U9 müsste über den S-Bhf. Schönholz, Hermann-Hesse-Str. und Ossietzkyplatz Richtung Nordend laufen (Baugebiet Elisabeth-Aue).
Vielleicht sollte sie dann über Französisch Buchholz nach Buchholz Nord abknicken, denn auch dort gibt es freigehaltene Baigebiete:
https://www.morgenpost.de/bezirke/pankow/article237928453/lost-places-ddr-bahnhof-buchholz-nord-pankow.html
Zumindest wäre ein Anschluss an die S-Bahn dort oder am Karower Kreuz möglich.
Die U2 sollte einfach nur durch das Schlossgelände Niederschönhausen verlängert werden und am Ossietzkiplatz enden.
Eine U-Bahn parallel zur S-Bahn und andere Gebiete weiträumig dafür nicht anzuschließen (Nordend) ist Dummheit und Ressourcen-Verschwendung!