An der Allee der Kosmonauten entsteht seit 2022 ein Wohn- und Geschäftsviertel, das modernen Wohnraum auf wenig Fläche bieten will. Das Projekt der GEWOBAG möchte bezahlbare Wohnungen, innovative Architektur und Nachhaltigkeit kombinieren. 2025 soll das Gesamtprojekt fertig werden. Wir haben uns vor Ort umgeschaut.

© Visualisierung: GEWOBAG

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© Foto Titelbild: ENTWICKLUNGSSTADT

 

In Berlin-Marzahn hat das Bauprojekt an der Allee der Kosmonauten seit dem Baustart im November 2022 bereits Gestalt angenommen. An der Ecke Allee der Kosmonauten und Marzahner Chaussee sollte bis Ende 2024 ein 15-geschossiges Hochhaus mit 145 geförderten Wohnungen, moderner Architektur und einem nachhaltigen Konzept entstehen. Dieses ist bereits weitgehend fertig.

Das Hochhaus ist Teil eines größeren Vorhabens, das insgesamt fünf Neubauten mit rund 1.000 Wohnungen umfasst. Dabei übernimmt die GEWOBAG 450 dieser Wohnungen, die zu Mietpreisen ab 6,70 Euro pro Quadratmeter angeboten werden sollen.

Spielplätze, Gastronomie und Einzelhandel sollen vielfältige Nutzung ermöglichen

Das Quartiersprojekt möchte auf moderne Bauweisen und Umweltfreundlichkeit setzen: extensive Dachbegrünung, Vorrichtungen für Photovoltaikanlagen und energieeffiziente Standards wie den KfW-55-Standard sind zentrale Bestandteile. Zudem soll das neue Viertel durch eine großzügige Grünanlage ergänzt werden, die Spielplätze, Gastronomie und Einzelhandelsflächen umfasst.

Ein besonderes Merkmal des Hochhauses will der Begegnungsbereich im Erdgeschoss sein, der als Quartierscafé gestaltet wird. Hier sollen Kommunikationsmöglichkeiten und Veranstaltungen Raum finden. Architekt Ekkehart Keintzel, dessen Büro Viiva Architekten das Hochhaus entworfen hat, erklärte, dass diese Gemeinschaftsbereiche ein Schlüssel zu lebendigen und sozialen Stadtquartieren seien.

Effizienz statt Großzügigkeit: Kompakte Wohnungen als Antwort auf den Wohnraummangel?

Ein Schwerpunkt des Projekts will auf der effizienten Nutzung von Wohnfläche liegen. Die Wohnungen sind bewusst kompakt gestaltet, und sollen den verfügbaren Raum optimal nutzen. Dreizimmerwohnungen wurden so konzipiert, dass sie auf 50 Quadratmetern alle notwendigen Funktionen bieten, während Zweizimmerwohnungen knapp über 40 Quadratmeter groß sind.

Architekt Ekkehart Keintzel erklärte, dass bei der Planung jeder Quadratmeter genau analysiert und sämtliche Möbelstücke sowie Küchenzeilen optimal eingeplant worden seien. Das Ergebnis seien durchdachte Grundrisse, die hochwertigen Wohnraum auf begrenzter Fläche ermöglichten. Ein Konzept, das zeige, dass Hochhäuser nicht nur für Luxuswohnungen geeignet seien, sondern auch eine Antwort auf die Nachfrage nach erschwinglichem Wohnraum bieten könnten.

2025: Umfassende Quartiersentwicklung an der Allee der Kosmonauten

Das Projekt an der Allee der Kosmonauten ist Teil einer umfassenden Quartiersentwicklung. Neben Wohnraum sollen eine Kita, Gewerbeflächen sowie Angebote für betreutes Wohnen entstehen. Aktuell stehen bereits Haus A und B, wobei Haus B schon bewohnt wird. Die anderen Gebäude sollen noch in diesem Jahr fertig werden. In dem Zuge dürften dann auch die versprochenen Begrünungsmaßnahmen erfolgen.

In Zeiten knappen Wohnraums und steigender Anforderungen an Nachhaltigkeit können Hochhäuser eine effiziente Möglichkeit sein, urbanen Raum optimal zu nutzen. Dass Hochhäuser der Vergangenheit nicht den besten Ruf genießen, sei ein besonderer Ansporn gewesen, jedoch nicht ausschließlich den Effizienzgedanken in den Vordergrund zu stellen. Vielmehr versteht sich das Bauprojekt als ein „Leuchtturm“, der mit Weitblick erschwinglichen Wohnraum und Begegnungsstätten schaffen will. Wie gut das Quartier angenommen wird, wird sich dann final nach der Gesamtfertigstellung zeigen, die noch für 2025 geplant ist.

Von außen sieht das neue Hochhaus schon beinahe fertig aus. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

An der untersten Etage, in der unter anderem Raum für Begegnung geschaffen werden soll, wird noch gebaut. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Auch am Gehweg um das neue Hochhaus wird kräftig gebaut. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Im Gebäude „Haus B“ neben dem Hochhaus wohnen schon erste Mietparteien. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Im Quartier finden aktuell noch Bauarbeiten für das geplante Haus D statt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Auf den freien Flächen soll künftig Haus D entstehen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Quellen: Sowohntberlin.de, Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Catella Real Estate, GEWOBAG