Nordöstlich der Alten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel im Bezirk Mitte werden die Säulenkolonnaden ihr ursprüngliches Erscheinungsbild zurückerhalten. Die Restaurierungsarbeiten dauern noch bis 2023 an.

Eine Stahlkonstruktion schützt die historische Säulenkolonnade, die derzeit in ihren Zustand aus dem Jahre 1878 zurückversetzt wird.

 

Die berühmten Kolonnaden auf der Museumsinsel sind ein wichtiges, verbindendes Element des baulichen Gesamtensembles und umgeben Teile des Pergamonmuseums, der Alten Nationalgalerie sowie des Neuen Museums.

Der von ihnen eingerahmte Kolonnadenhof ist der zentrale, öffentliche Raum der Museumsinsel. Auch die von David Chipperfield entworfene James-Simon-Galerie nimmt das Element des Säulenganges auf.

Kolonnaden werden in den Zustand von 1878 zurückversetzt

Während der aufwendige Umbau des Pergamonmuseums noch bis 2025 laufen wird, wird parallel dazu die Kolonnade hinter der Alten Nationalgalerie und dem Pergamonmuseum in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

Ein Großteil der Kolonnaden sowie der Kolonnadenhof wurden bereits vor über zehn Jahren instandgesetzt und gehören heute zu den beliebtesten Kulturarealen der Hauptstadt, was nicht verwundert. Die Aufenthaltsqualität am und im Kolonnadenhof ist ausgesprochen hoch.

Die kolonnaden entstanden in mehreren Bauabschnitten im 19. Jahrhundert

Die ersten Säulengänge auf der Museumsinsel Berlin entstanden zwischen 1853 und 1860 auf Basis eines Entwurfes von Friedrich August Stüler. Für die Kolonnaden am Spreeufer und nördlich der Alten Nationalgalerie, erbaut zwischen 1876 und 1878, passten die Architekten Heinrich Strack und Georg Erbkam den ursprünglichen Stüler-Entwurf an. Sie ergänzten ihn um drei quadratische Pavillons mit Kuppeldach.

Der Säulengang am Spreeufer, nördlich der Alten Nationalgalerie, war 1911 ausgebaut worden, um zusätzliche Räume auf der Museumsinsel zu schaffen. 1957 wurde zudem ein Kopfbau als neuer Endpunkt der Kolonnade errichtet, in dem sich viele Jahre die Skulpturen-Restaurierungswerkstatt der Alten Nationalgalerie befand.

Baumaßnahmen begannen im Sommer 2023 und sollen 2023 abgeschlossen werden

Ziel der nun stattfindenden Baumaßnahme ist es, diesen Teil der Kolonnade gemäß des Masterplans Museumsinsel in ihren ursprünglichen Zustand aus dem Jahre 1878 zurückzuversetzen. Hierfür sollen die 1911 entstandenen Wände und Decken sowie der 1957 errichtete Kopfbau zurückgebaut werden.

Die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Kolonnade hinter der Alten Nationalgalerie begannen im Sommer 2020 und werden voraussichtlich 2023 abgeschlossen sein.

Instandsetzung, Restaurierung, Abriss und Neubau – und ein barrierefreier Zugang

Das historische Kolonnadenbauwerk wird abschnittsweise instandgesetzt. Stark geschädigte Bauteile werden demontiert, restauriert und danach wieder eingebaut. Der Kopfbau wird unter Verwendung der historischen Säulen als offener Pavillon neu gestaltet. Damit die Kolonnade barrierefrei zugänglich ist, wird eine innenliegende Rampe errichtet.

Seit Mai 2021 demontieren Spezialisten geschädigte Natursteinelemente wie Brüstungsplatten, Säulentrommeln und Architrave behutsam aus der Kolonnade, setzen diese instand und bauen mittlerweile die ersten Objekte wieder ein.

Eine Stahlkonstruktion schützt das historische Mauerwerk

Seit Mai 2021 wurde eine sogenannte “Einhausungskonstruktion” mit Arbeitsgerüst und Wetterschutzdach errichtet, inklusive einer aufwendigen Stahlkonstruktion, um bei weiteren Arbeiten Lasten umlagern zu können und gleichzeitig das Kolonnadenbauwerk stabil zu halten. Alle weiteren Arbeiten werden unter diesem Wetterschutzdach durchgeführt.

Derzeit wird die Dachkonstruktion abgebrochen und die schadstoffbelasteten Bauteile entsorgt. Zum Ende des Jahres 2021 soll dann der Wiederaufbau der Dachkonstruktion beginnen. 2022 werden unter anderem restauratorische Putz- und Malerarbeiten sowie die Einbauten der Technikgewerke erfolgen.

Ab Herbst 2022 schließlich sollen dann die Außenanlagen fertiggestellt werden. Das Projekt wird unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) umgesetzt.

Weitere Projekte in Mitte findet Ihr hier
Mammutprojekt: Modernisierung und Erweiterung des Pergamonmuseums
Stilvolle Vollendung der Museumsinsel: Die James Simon Galerie
Fünf Jahre Umbau: Wiedereröffnung der Neuen Nationalgalerie in 2021

Auf der linken Seite werden die Säulenkolonnaden restauriert (bis 2023), dahinter das Pergamonmuseum (geplante Fertigstellung: 2025).

Wurde 2010 in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt: Der Kolonnadenhof auf der Museumsinsel.

Die bereits restaurierten Teile der Säulenkolonnaden gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen und Touristenattraktionen Berlins.

Architektonische Weiterführung der historischen Säulenkolonnaden: David Chipperfields modern interpretierte James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel.