In einer ehemaligen Industriehalle in Berlin-Mariendorf soll ein hochmoderner und international konkurrenzfähiger Modell-Campus für junge Unternehmen und Start-Ups entstehen, auf einer Nutzfläche von 17.000 Quadratmetern. Dafür muss die historische Fabrikhalle umgebaut und erweitert werden. Der Name des Projekts: “Ringberlin”. 

In einer ehemaligen, 10.000 Quadratmeter großen Industriehalle in Alt-Mariendorf soll ein hochmodernes Arbeits- und Forschungsquartier für rund 5.000 Menschen entstehen. Der Name des Projekts: “ringberlin”. / © Foto: Bodo Kubrak (Wikimedia Commons)

© Fotos: Bodo Kubrak (Wikimedia Commons)
Text: Björn Leffler

 

Es sind große Pläne, die auf einem alten Industrieareal im Süden Berlins, genauer gesagt im Tempelhof-Schöneberger Ortsteil Mariendorf, in den kommenden Jahren realisiert werden sollen. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey wohnte der öffentlichen Vorstellung des Vorhabens persönlich bei.

Was ist geplant? Unweit des U-Bahnhofs Alt-Mariendorf soll bis 2025 ein neuer Berliner Ort realisiert werden, an dem Zukunft gestaltet wird: In einem neuen und kollaborativen Gründerzentrum sollen künftig innovative Unternehmen, Start-ups und Talente in einem “Makerspace” an den Impulsen für Technologien, Konzepte und Lösungen von Morgen arbeiten.

“ringberlin”: In Berlin-Mariendorf soll ein moderner “Makerspace” entstehen

Umgesetzt werden soll das ambitionierte Vorhaben in einer alten, denkmalgeschützten Industriehalle. Diese wird in den kommenden Jahren saniert und modernisiert,  um zukünftig als Arbeits-, Versuchs- und Forschungsraum herhalten zu können.

Unterstützt wird das Projekt von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie vom Unternehmen Berlin Partner. So sollen hier zukünftig Mietflächen zu Preisen deutlich unterhalb der marktüblichen Konditionen angeboten werden – und junge Unternehmerinnen und Unternehmer in die deutsche Hauptstadt gelockt werden.

Alt-Mariendorf: Neues Start-Up-Quartier für 5.000 Menschen entsteht

Rund 5.000 Menschen sollen zukünftig im neuen Quartier arbeiten, auf einer Fläche von rund 17.000 Quadratmetern. In einer europaweiten Ausschreibung wird nun ein Betreiber dieses “Makerspace” gesucht. Dieser soll soll bis Ende des Jahres gefunden werden. Der Baustart soll bereits im Herbst 2023 erfolgen.

Die heute rund 10.000 Quadratmeter große Halle soll für rund 60 Millionen Euro denkmalgerecht modernisiert, umgebaut und erweitert werden, sodass wie oben erwähnt die geplanten 17.000 Quadratmeter Nutzfläche darin eingerichtet werden können.

“Ringberlin”: Der Berliner Senat fördert das Projekt mit 36 Millionen Euro

Der Berliner Senat fördert das Projekt mit 36 Millionen Euro aus sogenannten GRW-Mitteln (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“). Wie Wirtschaftssenatorin Fransziska Giffey (SPD) im Rahmen des Pressetermins sagte, soll in Mariendorf der größte „Makerspace“ Europas entstehen.

Die von 1965 bis in die späten 1990er Jahre noch für Produktion und Fertigung genutzten historischen Gebäude sowie die versiegelten Bestandsflächen sollen im Zuge des “ringberlin”-Projekts nun sukzessive zu einem offenen, parkartigen und ökologisch zertifizierten Modell-Campus entwickelt werden. Insgesamt umfasst das Gelände eine Fläche von rund 100.000 Quadratmetern.

“Berliner Wirtschaft anpassungsfähiger und resilienter machen”

Mit dem Modell-Campus ringberlin wollen wir dazu beitragen, die Berliner Wirtschaft anpassungsfähiger und resilienter zu machen. Als interdisziplinärer Campus sind wir offen für alle Themen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Industrie und Kultur“, erklärte “ringberlin”-Geschäftsführer Matthias Menger gegenüber dem Magazin kon-ii.

Mit Genehmigung des Berliner Landesdenkmalamtes soll die einstige Fabrikhalle mit dem markanten Sheddach baulich und funkional erweitert werden. Der Entwurf sieht eine teilweise Aufstockung des Daches mit Lichthöfen vor.

Umbau: Grünflächen und Solaranlage auf dem begehbaren Dach

Auf dem neuen Dach sollen eine begehbare Grünfläche sowie eine Photovoltaik-Anlage zur Stromversorgung umgesetzt werden. Zudem sollen im Erdgeschoss Wände eingezogen werden, damit verschiedene Nutzer im “Reallabor” Technologien, Konzepte und Lösungen von Morgen entwickeln können.

Bereits seit dem Jahr 2017 wird das gesamte, etwa zehn Hektar große, ehemalige Schindler-Produktionsgelände unter dem Namen Modell-Campus „ringberlin“ zu einem Standort entwickelt, der Wirtschaft, Wissenschaft und Innovation vereinen. Auch die Deutschland-Zentrale des Unternehmens Schindler ist auf dem Gelände untergebracht.

Man darf gespannt sein, wie das historische Areal in wenigen Jahren aussehen wird, und ob Berlin im Konkurrenzkampf mit großen europäischen Start-up-Metropolen wie London, Lissabon, Barcelona oder Amsterdam weiter punkten kann.

 

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Quellen: Wikipedia, Ringberlin, Der Tagesspiegel, Berliner Morgenpost, kon-ii GmbH

 

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