Die Diskussion um die Verlängerung der A100 in Berlin nimmt eine neue Wendung: Planer prüfen weiterhin die Möglichkeit, die Stadtautobahn künftig unterirdisch durch die Spree und Friedrichshain zu führen. Das Vorhaben könnte weitreichende Auswirkungen auf den Verkehr und die Stadtentwicklung haben und weckt bei Stadtplanern und Verkehrsexperten gleichermaßen Interesse.
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Karin Schütte
Bereits seit fast genau zehn Jahren laufen die Arbeiten für den Weiterbau der Berliner Stadtautobahn A100 zwischen dem bisherigen Schlusspunkt an der Grenzallee in Neukölln und dem künftigen Endpunkt am Treptower Park. Die Eröffnung des 16. Bauabschnitts soll im ersten Halbjahr 2025 erfolgen.
Nun könnte die A100 zudem einen neuen Abschnitt erhalten, der weiter nach Süden bis unter der Spree verläuft. Wie der Bund bestätigte, wird die Idee derzeit von den Planern des Projekts intensiv geprüft.
Für den 17. Bauabschnitt: Technische Herausforderung und weitreichende Auswirkungen auf Verkehr und Stadtentwicklung
Die Untersuchung dieser Variante ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern könnte auch weitreichende Auswirkungen auf den Verkehr und die städtische Entwicklung in den betroffenen Vierteln haben.
Ralph Brodel, Sprecher der Autobahn GmbH Niederlassung Nord-Ost, erläuterte, dass die Prüfung mehrerer Varianten innerhalb des festgelegten Korridors gesetzlich vorgeschrieben sei. Besonders der 17. Bauabschnitt, der die A100 vom Treptower Park bis zur Storkower Straße verlängern soll, wird dabei intensiv diskutiert. Nun gilt es, verschiedene städtebauliche, verkehrstechnische und ökologischen Fragen abzuwägen.
Überbauung der A100: Ein innovativer Ansatz für den Wohnungsbau?
Eine Verlängerung der Strecke vom Treptower Park beginnend im Tunnel unter der Spree und Friedrichshain hindurch, könnte nicht nur den Verkehr flüssiger gestalten, sondern auch die Anwohnenden in angrenzenden Stadtteilen von Lärm und Abgasen entlasten und damit die Lebensqualität in den betroffenen Quartieren verbessern.
Ebenfalls würde sie neue Flächen freisetzen, die für die Stadtentwicklung genutzt werden könnten. Die Idee, unter der Autobahn neue Wohnungen zu schaffen oder sogar bestehende Stadtstrukturen zu optimieren, hat in Berlin bereits vor einigen Jahren an Fahrt aufgenommen.
„Hamburger Deckel“ macht vor, wie eine Überbauung die Verkehrsinfrastruktur entlasten kann
Ähnliche Projekte wie der „Hamburger Deckel“ in Hamburg, zeigen schon heute, wie eine solche Überbauung sowohl die Verkehrsinfrastruktur entlasten als auch neue städtische Räume schaffen könnte. Dort wurde die Autobahn A7 bereits teilweise überbaut, um den Lärm zu reduzieren und neue Flächen für Grünanlagen und Wohnbau zu schaffen.
Die Erfahrungen aus der Hansestadt zeigen, dass solche Projekte nicht nur technisch machbar, sondern auch finanziell tragbar sein können, wenn die richtigen Voraussetzungen gegeben sind. Für Berlin könnte dies ein Modell für eine nachhaltige Stadtreparatur darstellen, die nicht nur den Verkehr verbessert, sondern auch dringend benötigten Wohnraum schafft.
Grünflächen, Radwege & autofreie Zonen: Chancen für nachhaltige Stadtentwicklung
Das Potenzial einer Überbauung oder Tunnellösung für die A100 geht über den reinen Wohnungsbau hinaus. Wie in Hamburg könnte auch in Berlin eine solche Umgestaltung zur Schaffung von öffentlichen Grünflächen, Radwegen und autofreien Zonen führen.
Städtebauliche Konzepte wie die Nutzung von Photovoltaik-Modulen und Regenwasserspeichern für die neuen Quartiere könnten Berlin helfen, sich den Klimazielen anzunähern und gleichzeitig den dringend benötigten Wohnraum bereitzustellen.
Eine der besten Ideen für diese, fast kollabierende Stadt!
Komplett im Tunnel wäre wunderbar…
Im Text sind zwei Fehler soweit ich es beurteilen kann.
„der weiter nach NORDEN bis unter der Spree verläuft“ & „Die Idee, AUF der Autobahn neue Wohnungen zu schaffen“ ;)
‚Eine Verlängerung der Strecke vom Treptower Park beginnend im Tunnel unter der Spree und Friedrichshain hindurch, könnte nicht nur den Verkehr flüssiger gestalten, sondern auch die Anwohnenden in angrenzenden Stadtteilen von Lärm und Abgasen entlasten und damit die Lebensqualität in den betroffenen Quartieren verbessern.“
Das ist kompletter Blödsinn. Wie viele Studien braucht es noch, die sagen „mehr Straßen bedeuten mehr Verkehr“ ?
Die Tunnel Variante hatte bereits Schlangenbader Strasse und Britzer Tunnel gezeigt das es Funktioniert, das man jetzt vom Hamburger Deckel erzählt ist alt.
Ich hatte schon immer den Schildvorschubtunnel (es wurde bei der neuen UBahnlinie in London bewiesen, nachdem der Bohrer durch ist, eine Station da hin zu bauen) oder den überbauten Tunnel gedacht.
[…] Auch der Gedanke einer Randbebauung bedarf weiterer Entfaltung. So wirkt das Überbauen angrenzender Verkehrsräume ausserhalb des Flughafenareals mit Gebäudestrukturen unterschiedlicher Etagenanzahl, Terrassenanlagen und Wohnraumangebote, oberhalb des Verkehrsraums im Westen und Süden des Flugfeldes angesiedelt, sinnvoll. Zumal Berlin Erfahrungen aufweist mit überbauten Straßen und Stadtentwicklung alternativ zu denken vermag. […]