Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für Zehlendorf-Mitte will neue Impulse für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft setzen. Bürgerbeteiligung, eine umfassende Planung und nachhaltige Stadtentwicklung stehen dabei im Mittelpunkt.

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Text: Stephanie Engler

 

Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für Zehlendorf-Mitte steht nach einem umfangreichen Prozess kurz vor dem Abschluss. Bezirksstadtrat Patrick Steinhoff, verantwortlich für die Stadtentwicklung, betonte kürzlich, dass das Projekt ein Jahr lang eine intensive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Besuchenden des Stadtteils erfahren hat. Diese Anregungen wurden in förderfähige Maßnahmen umgewandelt, die den Bezirk nachhaltiger und lebenswerter gestalten sollen.

Diese Vorschläge flossen in ein Leitbild sowie in konkrete Entwicklungsziele und Maßnahmen ein, die in Zusammenarbeit mit den Fachämtern des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf erarbeitet wurden. Ziel ist es, Zehlendorf-Mitte zu einem attraktiveren, lebenswerteren und zukunftsfähigen Stadtteil zu machen.

15. Oktober: Präsentation der ISEK-Ergebnisse im Rathaus Zehlendorf

In einer öffentlichen Veranstaltung am 15. Oktober 2024 im Rathaus Zehlendorf wurden die Ergebnisse präsentiert. Die Teilnehmenden bekamen die Möglichkeit, an verschiedenen Stationen die Ergebnisse zu erkunden und mit Vertretern des Bezirksamts und der S.T.E.R.N. GmbH in den Dialog zu treten.

Ferner wurden erste Schritte vorgestellt, um ab 2025 in das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren und Quartiere“ aufgenommen zu werden. Denn die Maßnahmen wurden so ausgearbeitet, dass sie auch entsprechend förderfähig sind, versicherte das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf.

Mobilitätskonzept für Zehlendorf: Verbesserungen für Verkehr und Fußgänger

Für die Mobilität im Bezirk sieht das ISEK sieben Maßnahmen vor. Ein zentrales Element ist der Umbau des Teltower Damms und der Kirchstraße, um den Verkehrsfluss zu verbessern und die Aufenthaltsqualität für Fußgängerinnen zu steigern. Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist auch der Bau einer Parkpalette in der Martin-Buber-Straße, um die Parkmöglichkeiten zu erweitern. Diese neuen Abstellflächen könnten den Wegfall von Parkplätzen auf dem Teltower Damm und der Kirchstraße kompensieren.

Insgesamt beinhaltet das ISEK 40 Projekte, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Darunter befinden sich Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur, zur Aufwertung öffentlicher Plätze und zur Begrünung des Stadtteils. Zu den kurzfristig geplanten Maßnahmen gehören etwa die Pflanzung von Straßenbäumen und die Errichtung von neuen Sitzbänken in zentralen Bereichen wie dem Rathausvorplatz und der Dorfaue.

Großprojekte erfordern Geduld: Umsetzung des ISEK in Zehlendorf-Mitte

Andrea Kutzop vom Stadtplanungsamt betonte jedoch, dass die Umsetzung des gesamten Konzepts einen langen Atem erfordere. Besonders umfangreiche Projekte, wie der Umbau des S-Bahnhofs Zehlendorf und die Sanierung des Rathauskomplexes, müssen zunächst abgeschlossen werden, bevor weitere Maßnahmen realisiert werden können. Ein Verkehrskonzept, das unter anderem die Umgestaltung der Kirchstraße und die neue Verkehrsführung der Buslinie 118 umfasst, soll bis 2026 erarbeitet werden.

Die Erarbeitung des ISEK soll jedoch nur der Anfang sein, da auch in Zukunft weitere Ideen und Vorschläge aus der Bevölkerung willkommen sind. Die öffentlichen Diskussionen und der interaktive Austausch sollen fortgeführt werden, um die langfristige Entwicklung von Zehlendorf-Mitte aktiv zu gestalten.

 

Quellen: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, Der Tagesspiegel, S.T.E.R.N. GmbH, Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren und Quartiere“