In Berlin sind Hochhäuser eher die Ausnahme als die Regel, da die Traufhöhe von 22 Metern die einheitliche Silhouette der Altbauquartiere bewahren soll. Dennoch gibt es in der Hauptstadt eine Reihe markanter Wolkenkratzer, die sich über die Stadt verteilen und unterschiedliche architektonische Epochen und Baustile widerspiegeln.

In Berlin verteilen sich die höchsten Gebäude auf verschiedene Stadtteile. Das Upper West und das Zoofenster befinden sich direkt an der Kantstraße./ © Foto: depositphotos.com / alexeynovikov

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Anders als in Frankfurt, wo sich die meisten Hochhäuser in einem zentralen Cluster befinden, verteilen sich Berlins Hochhäuser auf mehrere Standorte. Wichtige Hochhausensembles finden sich unter anderem in der City West, am Potsdamer Platz, am Alexanderplatz sowie entlang der Spree in Alt-Treptow. ENTWICKLUNGSSTADT stellt die 5 höchsten Hochhäuser Berlins vor und erläutert ihre jeweilige Nutzung.

1 – Das derzeit höchste Hochhaus Berlins, der sogenannte „Amazon Tower“

Beim Spaziergang über die Warschauer Brücke fällt der markante „Amazon-Tower“ sofort ins Auge. / © Foto: Wikimedia Commons, ImmobilienProjekteBerlin, CC BY-SA 4.0

Derzeit ist der „Edge East Side Tower“ – auch als „Amazon Tower“ bekannt – mit 142 Metern das höchste Hochhausgebäude Berlins. Als Teil des East Side Complex bietet er auf 22 Etagen Büroräume, die größtenteils von Amazon genutzt werden. Jedoch verlief das Projekt und der Bau nicht kritiklos.

Ein Bündnis aus Aktivisten demonstrierte gegen den Bau und im späteren Verlauf gegen den Einzug von Amazons Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Baugenehmigung wurde Ende November 2019 erteilt und bereits 2023 war das Gebäude fertiggestellt. Der Innenausbau soll in diesem Jahr abgeschlossen werden.

2 – Neukölln bekommt ein neues Hochhaus: Der Estrel-Tower verändert die Skyline

An der Sonnenallee wächst der Estrel Tower empor, der künftig unter anderem als Hotel dienen soll. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Mit der Fertigstellung des Estrel-Towers in Neukölln wird Berlins Skyline erneut verändert. Das 176 Meter hohe Gebäude, das direkt an der Uferpromenade des Neuköllner Schifffahrtskanals entsteht, soll Ende 2025 fertiggestellt werden und ein vielseitiges Nutzungskonzept bieten. Mit dem Richtfest Anfang März konnte der Tower erst kürzlich einen Meilenstein feiern.

3 – Vom Allianz-Turm zum Wahrzeichen: Die Treptowers in Berlin

Direkt an der Spree, in der Nähe der Elsenbrücke, stehen die Treptowers, ein Ensemble aus vier Gebäuden, die mit einer markanten Stahl-Glas-Fassade verkleidet sind. /© Foto: Wikimedia Commons, Ansgar Koreng

Die „Treptowers“ fügen sich in die Reihe der Berliner Hochhäuser ein. Sie bestehen aus einem Bürogebäude-Ensemble, das von Architekt Gerhard Spangenberg entworfen wurde. Fertiggestellt wurde es zwischen 1993 und 1998.

Der 125 Meter hohe Büroturm war früher von der Allianz-Versicherung genutzt und markiert das Ende der Innenstadtbebauung. Der Komplex steht an der Grenze zwischen Friedrichshain, Kreuzberg und Treptow. Vor zwei Jahren wurde der auffällige Schriftzug vom Dach entfernt.

4 – Das Park Inn: Berlins markantes Wahrzeichen aus der DDR-Zeit

Das Park Inn by Radisson Berlin am Alexanderplatz wurde im Stil der sozialistischen Moderne erbaut. / © Foto: Wikimedia Commons, Tanweer Morshed, CC BY-SA 3.0

Das „Park Inn“ am Alexanderplatz, früher als „Hotel Stadt Berlin“ bekannt, wurde von Roland Korn zwischen 1967 und 1970 entworfen. Mit einer Höhe von 125 Metern war es das höchste bewohnbare Gebäude der DDR und prägt noch heute das Berliner Stadtbild.

Der minimalistisch gestaltete Turm diente einst als städtebauliches Gegengewicht zum Fernsehturm. Im Stil der sozialistischen Moderne erbaut, bleibt das „Park Inn by Radisson“ ein markantes Wahrzeichen am Alexanderplatz.

5 – Neuer Kultur Hotspot im Steglitzer Kreisel

Im südlichen Abschnitt der Schloßstraße, gegenüber dem Rathaus Steglitz, steht der Steglitzer Kreisel. Der Gebäudekomplex befindet sich seit 2015 im Umbau, wegen anhaltender Probleme. / © Foto: IMAGO, Schöning

Im Steglitzer Kreisel, einem markanten Hochhaus an der Schloßstraße, befand sich bis Ende 2007 das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf. Pläne der Adler Group sahen vor, das Gebäude bis 2025 in das Wohnhochhaus „Überlin“ umzubauen. Doch aufgrund von Verzögerungen durch fehlende Genehmigungen, geplatzten Kaufverträgen und juristischen Streitigkeiten wird das Projekt mittlerweile nicht selten als „Bauruine“ bezeichnet.

Zur Zwischennutzung dient das Gebäude nun als Treffpunkt für Sport- und Kulturaktivitäten. Im ehemaligen Globetrotter-Laden entstand ein Indoor-Freizeitbereich mit Angeboten wie Skaten, Boxen und kreativen Workshops. Diese temporäre Nutzung soll bis zum Verkauf des Hochhauses als Modell für nachhaltige Flächennutzung dienen.

Quellen: tip Berlin, Tagesschau, Tagesspiegel, Berlin.de

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2 Kommentare

  1. Claudia Nier 7. März 2025 at 16:04 - Reply

    Sie schreiben: „…gibt es in Berlin bislang keinen umfassenden Hochhausrahmenplan…“ Schon mal was vom Hochhausleitbild gehört? Senatsbeschluss vom 25.02.2020. Mehr Leitbild brauchen Stdtplaner und Architekten nicht.
    Und die Überchrift ist der Gipfel der Inkompetenz: „Die Berliner Skyline: Das sind die 5 höchsten Gebäude der Hauptstadt“ – merke: ein Gebäude kann auch ein Fernsehturm sein.
    International ist unstrittig, das der Fernsehturm die Skyline von Berlin dominiert; er ist nicht nur das höchste Gebäude, sondern er steht auch in der Innenstadt.
    Ich werde nun auch Ihren Newsletter abbestellen, da Sie vor einiger Zeit damit begonnen haben , eine Art „Sprachrohr“ der Immobilienwirtschaft sein zu wollen. Vor einiger Zeit waren Sie noch wohlwollend kritisch mit dem Baugeschehen umgegangen, jetzt gibt es nur noch Lobhudelei. Gruselig … und schade.

  2. […] entwicklungsstadt.de berichtet, dass die städtischen Pläne für Hochhäuser ein sensibles Gleichgewicht zwischen moderner Architektur und der Bewahrung traditioneller Stadtstrukturen anstreben. Den Entwicklungen folgt ein wachsendes Interesse an mehr Wohnraum und diversifizierten städtischen Nutzungen. […]

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