In den vergangenen Wochen wurde medial vor allem über die Grundsteinlegung des Sakralprojekts “House of One” berichtet. Jedenfalls was Bauvorhaben in Berlins einstmaliger historischer Mitte angeht.

Sehr viel weiter als das “House of One” ist jedoch ein weiteres Projekt, welches am historischen Petriplatz aus dem Boden gestampft wird, der Neubau des archäologischen Zentrums.

Neubau des archäologischen Zentrums am Petriplatz läuft seit 2019

Bereits 2012 war der Architekturwettbewerb für das Gebäude entschieden worden, aber erst im Jahr 2019 hatten die Bauarbeiten unweit vom Spittelmarkt begonnen.

Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro. Finanziert wird das Projekt überwiegend aus EU-Mitteln und zu einem geringeren Anteil aus Geldern des Berliner Landeshaushaltes.

Baukosten in Höhe von 20 Millionen Euro

Das Archäologische Zentrum am Petriplatz soll nach Plänen des Berliner Senats Ausgangspunkt für eine Archäologische Promenade durch die alte, historische Mitte werden. Zu den Stationen, welche die Besucher durchlaufen und erfahren können, zählen die Marienkirche und der Schloss-Neubau.

Der Ruf nach dem nun im Bau befindlichen archäologischen Besucherzentrum wurde nach dem großen Interesse an den Ausgrabungen am Petriplatz, am Roten Rathaus und am Schlossplatz laut, die bereits Anfang der 2010er Jahre öffentlich zugänglich gemacht wurden.

Schaustelle für archäologisches Arbeiten

Das siebengeschossige Gebäude soll zu einer Schaustelle archäologischen Arbeitens werden. Der Neubau entsteht über der heutigen Grabungsstätte, so dass Besucher die Fundamente der Cöllnischen Lateinschule von 1350 im untersten Geschoss erleben können.

In den oberen Etagen können die Besucher Archäologen über die Schulter schauen, etwa bei der Reinigung neuer Fundstücke oder im Magazin mit den Funden.

Ziel der Initiatoren ist es, die Besucher in die Geschichte und Entwicklung der mittelalterlichen Städte Cölln und Berlin einzuführen. Die Fertigstellung soll im kommenden Jahr erfolgen.

Ein weiteres, mittlerweile abgeschlossenes Projekt am Petriplatz ist die Sanierung des ehemaligen Kaufhauses Hertzog.
Weitere Projekte in Mitte findet Ihr hier.
Um den Neubau der nahegelegenen Mühlendammbrücke wurde lange diskutiert.

 

So soll das Gebäude nach seiner Fertigstellung aussehen.

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One Comment

  1. Karlheinz Guthe 9. Juni 2021 at 16:39 - Reply

    Leider entsteht hier anhand dieses schlechten Beispiels, wieder einmal mehr ein unüberbietbar potthässlicher Flachdachbetonklotz, welcher aufgrund seiner an sich durchaus begrüßenswerten Raumnutzungsinhalte, durch auf ihn bezogenen, in ihrer öffenlichkeitswirksamen, allseits bekannten “Architektenlyrik” der phrasenhaften Propagandafloskeln des prätentiösen akademischen Sprachgebrauchs, schöngeredet wird, jedoch in Wahrheit den städtischen Raum drumherum genauso gnadenlos kubisch verstopft, verschattet und verschandelt, wie die sonst oft genauso üblichen Investoren-Amortisationsschrott-Flachdachbetonklotzbunker, die sich heutzutage genauso pandemieartig in Deutschland und aller Welt ausbreiten.
    Eigentlich ist es genau dasselbe Muster jener baulichen und städtebaulichen Entstehungssituationen, welche heute sehr oft, durchaus zu Recht in den Massenmedien und weiten Teilen der Öffentlichkeit, als bauliche Scheußlichkeiten der 60er und 70er Jahren geschmäht werden.
    Daher ist es durchaus auch kein Wunder, dass diese gegenwärtige Flachdachklotzkiste ein Retro-Revival dieses Unglückszeitraumes von vor 50-60 Jahren darstellt, wofür als gestalterische Rechtfertigung der “Höheren Weihen” zu dessen klotzigem Entwurf, sogar in vielen ähnlichen Fällen, noch Bezüge zur Flachdachgestaltung des Bauhauses “bemüht” werden.
    Das eigentlich schlimme daran ist, dass das immer wieder hervorgeholte mediale und öffentlich inszenierte “Herumreiten” auf den Fehlern der sog. “Bausünden” der jüngsten (un-)architektonischen Vergangenheit in Wahrheit, ob beabsichtigt oder nicht, sei dahingestellt, wie eine, die gegenwärtige Misere verschleiernde “Nebelkerze” wirkt, welche noch unausgesprochen implizierend suggeriert, dass man heute aus den Bausündenfehlern der Vergangenheit gelernt habe und daher nicht mehr so grässlich klobig und klotzig bauen würde, was sich aber im Lichte der Wahrheit aber als das genaue Gegenteil und damit dicke dreiste öffentliche Lüge entpuppt.

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