Der Admiralspalast in Berlin-Mitte wird derzeit aufwendig saniert und ausgebaut. Das Projekt umfasst dabei nicht nur die Modernisierung des bestehenden Gebäudes, sondern erhält auch eine Erweiterung um zusätzliche Flächen. Dabei entstehen neue Funktionsbereiche sowie Büroflächen in begehrter Innenstadtlage.
© Visualisierungen: Graft Architects
Text und Fotos: Björn Leffler
Der Admiralspalast in Berlin-Mitte, gelegen zwischen Friedrichstraße und Planckstraße, gehört zu den beliebtesten Veranstaltungs-Locations der Hauptstadt und ist mit seinem traditionsreichen Standort direkt am Bahnhof Friedrichstraße eine feste Institution im Berliner Kulturbetrieb.
Das 1910 erbaute und 1911 eröffnete Gebäude ist in den vergangenen Jahren wiederholt saniert und modernisiert worden, zuletzt im Jahre 2006. Da dies aber nun auch schon wieder rund 16 Jahre her ist, wird der Admiralspalast derzeit einer erneuten Grundsanierung unterzogen.
“Graft” verantworten Sanierung und Erweiterung des Admiralspalastes
Verantwortlich hierfür zeichnet das Berliner Architekturbüro Graft Architects. Das Büro musste sich dabei in keinem Wettbewerb durchsetzen, sondern wurde mit dem Umbau direkt beauftragt. Das Projekt umfasst dabei nicht nur die Modernisierung des bestehenden Gebäudes, sondern erhält auch eine Erweiterung um zusätzliche Flächen.
Das bereits bestehende Gebäude wird um einen Neubau ergänzt. Der Neubau wird als Erweiterung des Admiralspalastes und der bisher ungenutzten Dachfläche über dem Hauptveranstaltungsraum errichtet und schlängelt sich zwischen bestehenden Bauten durch bis zur parallel verlaufenden Planckstraße.
Admiralspalast: Altbau wird um einen modernen Neubau ergänzt
Der Entwurf für diesen modernen Gebäudeteil soll die elaborierte Formensprache des Admiralspalastes auf abstrakte Weise aufnehmen, wobei die Fassade durch gefaltete, horizontale und vertikale Bänder geprägt sein und eine “dynamische Plastizität” erzeugt werden soll, wie es in der offiziellen Projektbeschreibung heißt.
Das neue Gebäude ist als funktionale Erweiterung des Veranstaltungsortes geplant und wird zukünftig einen neu gestalteten Anlieferungsbereich, eine Seitenbühne, Künstlergarderoben sowie Lagerflächen im ersten und zweiten Stock bieten. Separate Büroflächen werden in den oberen Etagen entstehen.
Neue Büroflächen sollen im Dachbereich des Gebäudes entstehen
Weitere Büroflächen entstehen im erweiterten Dachbereich, der über einen neu gestalteten Grundriss mit der Nutzfläche des Neubaus verbunden werden soll. Die Dachnutzflächen sollen zudem durch eine neue Galerieebene ergänzt werden: eine zweigeschossige Fläche mit einer Raumhöhe von acht Metern.
Nach der Sanierung soll das historische Stahltragwerk des Daches ein prägendes Element der überwiegend großzügigen Büroflächen sein, während die seit Jahrzehnten verkleideten Oberlichter neu verglast werden, damit sie anschließend wieder als Lichtquelle dienen können.
historische Elemente des Altbaus sollen wieder sichtbar gemacht werden
In der engen Planckstraße ist mittlerweile deutlich zu sehen, dass der Rohbau des neuen Gebäudes bereits weit vorangeschritten ist. Im kommenden Jahr soll das gesamte Projekt nach aktuellem Planungsstand abgeschlossen werden.
Nach der Eröffnung im Jahr 1911 wurde das Dach des Admiralspalastes als öffentliches Bad genutzt. Von diesen aufwendig dekorierten Bädern sind heute leider nur noch die Mosaike rund um das einstige Frauenbecken überliefert (das Bad bot getrennte Männer- und Frauenbereiche). Das neue Gebäude soll diese erhaltenen Mosaike aufnehmen und unter einem begehbaren Glasboden ausstellen. Auf das Ergebnis darf man mehr als gespannt sein.
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2. November 2024