Seit Oktober 2023 wird das Dach des Gewerbeprojekts “AERA” auf der Charlottenburger Mierendorffinsel begrünt. Auf dem Dach werden insgesamt 30 zwölf Meter hohe Kiefern, Eichen, Ahornen und Wildkirschen installiert. Das Bauvorhaben soll in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Der 2.200 Quadratmeter große Dachgarten des Projekts “AERA” ist mittlerweile gut zu erkennen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT
© Visualisierung: Bauwens GmbH & Co. KG 

Text: Björn Leffler

 

Auf der Charlottenburger Mierendorffinsel soll in diesem Jahr das spannende Gewerbeprojekt “AERA” fertiggestellt werden. Beim Vor-Ort-Besuch wird schnell klar, dass das Bauvorhaben bislang sehr zügig vorankommt.

Das kaskadenartige Bürogebäude mit Platz für bis zu 1.000 zukünftige Arbeitsplätze soll nach den Wünschen der Projektbeteiligten Modellcharakter für die “Büroimmobilie von morgen” haben: visionär, urban und ausgestattet mit modernster Technik.

Projekt “AERA”: Ein 2.200 m² großer Dachpark entsteht

Aufsehenerregend soll vor allem der geplante, rund 2.200 Quadratmeter große Dachpark werden, der im Rahmen des Bauprojekts entstehen soll. Etwa 30 bis zu zwölf Meter hohe Bäume und 25 verschiedene Pflanzenarten sollen das grüne Plateau zum „Naturerlebnis mitten in der Stadt“ machen.

Aber nicht nur das: Die Biomasse auf dem Dach soll nach Angaben der Bauherren in der Lage sein, etwa fünf Tonnen CO2 pro Jahr zu binden. Im Oktober 2023 hatte die aufwendige Dachbegrünung bereits begonnen.

Nachhaltiger Ansatz des Projekts wurde bereits mit DGBN-Platin zertifziert

Das Projekt wurde bereits mit DGNB-Platin, dem höchsten Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen, vorausgezeichnet. Auch Blitzschutz, eine Absturzsicherung für die Bäume und die Bewässerung des Dachgartens müssen bei dem Vorhaben natürlich mitgedacht werden.

Was in den Visualisierungen des Projekts erstmal besonders nachhaltig aussieht, wird nun auch in die Praxis umgesetzt. Zwei Kiefern machten im vergangenen Herbst den Anfang für die aufwendige Pflanzaktion in luftiger Höhe. Denn auf dem Dach sollen 30 zwölf Meter hohe Kiefern, Eichen, Ahornen und Wildkirschen installiert werden.

Insgesamt 30 Bäume sollen auf dem Dach des “AERA” Platz finden

Jeder einzelne der von einem mobilen Kran aufs Gebäude gehobenen Bäume wird dabei aus Sicherheitsgründen in einem extra für ihn angefertigten „Stahlstuhl“ als fest einbetoniertes Bauteil mit dem Rohbau des Gebäudes verbunden.

Auch eine Windsimulation bis Windstärke 12 wurde vorab durchgeführt, und für sechs Gehölze wird eine zusätzliche, dauerhafte Seilanbindung in Südwest-Nordwest-Ausrichtung vorgesehen.

Die Deckentraglast des Gebäudes musste entsprechend angepasst werden

Die Deckentraglasten des Gebäudes wurden im Zuge der Planung also auf ein Vielfaches der notwendigen Lasten angepasst, um eine dauerhafte Tragfähigkeit zu gewährleisten. Denn um den Wurzelballen jedes Baumes befindet sich eine rund 1,5 Meter dicke Substratschicht, in der er sich in den kommenden Jahren dann verwurzeln kann.

Für eine natürliche Bewässerung des Dachgartens wurden auf der Betondecke des Gebäudes zahlreiche Retentionsboxen eingebracht, um das Regenwasser auf dem Dach und damit in der neuen Parklandschaft zu speichern und nur bei extremen Niederschlägen entsprechend gedrosselt vom Grundstück abzuführen.

Automatisches Bewässerungssystem für Trockenperioden wurde angelegt

Zusätzlich wurde ein automatisches Bewässerungssystem verlegt, um auch in Trockenperioden eine effiziente und wassersparsame Versorgung der Pflanzen zu gewährleisten.

Gepflanzt wurden und werden nach Angaben des Bauherrn ausschließlich regionale Gewächse, die mit den hiesigen Gegebenheiten gut zurechtkommen, sowie Gräser und Sträucher, die sich gegenseitig befruchten können.

 

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Vision: So soll das Projekt nach seiner Fertigstellung aussehen. / © Visualisierung: Bauwens GmbH & Co. KG

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Quellen: Bauwens GmbH & Co. KG, Berliner Woche, Architektur Urbanistik Berlin, Deutsches Architektur Forum, Grüntuch Ernst Architekten, capattistaubach

 

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