Die BVV Steglitz-Zehlendorf hat am Mittwoch grünes Licht für das Wohnungsbauprojekt “Neulichterfelde” gegeben. Im Herbst 2024 kann der Bau des neuen Quartiers mit rund 2.500 geplanten Wohnungen beginnen – nach zwölfjähriger Planungszeit.

Perspektive aus der Luft: So soll das neue Quartier in Lichterfelde Süd aussehen, wenn alle Bauabschnitte abgeschlossen worden sind. / © Visualisierung: Groth Gruppe / Hilmer Sattler Architekten

© Visualisierungen: Groth Gruppe / Hilmer Sattler Architekten
Text: Björn Leffler

 

Das Immobilienunternehmen Groth Gruppe möchte am südlichen Berliner Stadtrand ein neues Quartier auf einer Fläche von 36 Hektar realisieren. Bei dem Bauvorhaben in Lichterfelde Süd sollen nach Angaben des Investors insgesamt rund 2.500 Wohneinheiten entstehen.

Nach über zwölfjähriger Planungszeit hat die Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf am gestrigen Mittwoch endgültig grünes Licht für eines der größten Wohnungsbauvorhaben Berlins gegeben. Es war ein langer Weg für den künftigen Bauherrn.

 BVV gibt grünes Licht für Wohnungsbauprojekt “Neulichterfelde”

Nach Angaben der Groth Gruppe werden die Baufeldfreimachung und erste vorbereitende Arbeiten im Herbst 2024 beginnen. Das Unternehmen veröffentlichte im Nachgang zur BVV-Sitzung ein öffentliches Statement, welches die Rahmenbedingungen des geplanten Quartiers im Detail umreißt.

So heißt es dort wörtlich: “Das ca. 97 Hektar große Quartier Neulichterfelde (inklusive der Lichterfelder Weidelandschaft) im Bezirk Steglitz-Zehlendorf wird auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der Amerikaner „Parks Range” entstehen. Geplant sind zwischen Anhalter Bahn und Osdorfer Straße rund 2.500 Wohnungen, davon ca. 540 geförderte Wohnungen, ca. 1.540 Miet- und Eigentumswohnungen sowie etwa 420 Reihenhäuser.

Zum Quartier werden auch drei Kitas und eine Schule gehören

Die Groth Gruppe betont, dass auf dem Gelände nicht nur Wohnungen entstehen sollen: “Zum Quartier gehören auch drei Kitas, eine Grundschule mit Sporthalle und Sportplatz, eine Jugendeinrichtung und ein Stadtplatz mit Einzelhandels- und Gewerbeflächen. Die geförderten Mietwohnungen werden von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO AG errichtet.

Grundlage für die Quartiersentwicklung ist der Masterplan des Rotterdamer Büros Casanova + Hernandez Architects, welches den ersten Architekturworkshop für sich entschieden hatte. In den nachfolgenden Vertiefungsworkshops haben sich die Büros KSV Krüger Schubert Vandreike Planung und Kommunikation GmbH, Christoph Kohl Architekten GmbH und Hemprich Tophof Gesellschaft von Architekten mbH durchgesetzt.

Lichterfelde Süd: 2.500 Wohnungen sollen auf 36 Hektar entstehen

Auf etwa 36 Hektar Fläche sollen in den kommenden Jahren an den geplanten Straßen fünf- bis sechsgeschossige Wohnhäuser errichtet werden, die die Blockränder schließen sollen. Parallel dazu sollen  großzügige Spielplätze und Grünflächen realisiert werden.

Zur etwa 61 Hektar großen Lichterfelder Weidelandschaft sollen die neuen Wohngebäude flacher werden und in eine Reihenhausbebauung übergehen. Herzstück des Quartiers „Neulichterfelde”, in dem einmal bis zu 6.000 Menschen wohnen sollen, wird der zentrale Stadtplatz direkt am S-Bahnhof Lichterfelde Süd sein.

Groth Gruppe investiert rund 900 Mio. Euro in das Projekt “Neulichterfelde”

Etwa 900 Millionen Euro beträgt die Investitionssumme, die die Groth Gruppe in das raumgreifende Bauvorhaben investiert. Antonia Heiming, Geschäftsführerin des Unternehmens, zeigte sich entsprechend erleichtert: “Nachdem wir 2012 das Grundstück erworben haben und bereits 2013 die ersten städtebaulichen Workshops zur Bebauung starteten, ist es nun endlich soweit und wir können mit der Umsetzung des Projektes beginnen.

Dadurch, dass das Projekt erst am 20. März freigegeben wurde, ergibt sich eine zusätzliche Wartezeit für die Projektverantwortlichen, da ab März ein halbjähriges Verbot für Baumfällungen gilt, um die Brutzeit von Vögeln nicht zu stören.

Im Herbst 2024 beginnen die Bauarbeiten für das neue Wohnquartier

Der BUND äußerte sich in einer Pressemitteilung zum Projekt zwar positiv darüber, dass die 61 Hektar große Weidelandschaft erhalten bleibt, doch aus Sicht des Naturschutzbundes gehen dennoch zu viel Wald und bislang unversiegelte Fläche verloren. Auch Die Linke kritisiert das Bauvorhaben.

Ungeachtet dessen wird eines der größten Wohnungsbauprojekte im Berliner Süden ab Herbst 2024 tatsächlich in die Umsetzung gehen. Das Projekt “Neulichterfelde” gehört damit wohl zu den aktuellen Berliner Wohnungsbauvorhaben mit dem längsten Planungsvorlauf.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Visualisierung: Groth Gruppe / Hilmer Sattler Architekten

© Visualisierung: Groth Gruppe / Hilmer Sattler Architekten

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© Open Street Map

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Quellen: Groth Gruppe, Hilmer Sattler Architekten, BVV Steglitz-Zehlendorf, Der Tagesspiegel, Berliner Morgenpost, Casanova + Hernandez Architects, KSV Krüger Schubert Vandreike Planung und Kommunikation GmbH, Christoph Kohl Architekten GmbH, Hemprich Tophof Gesellschaft von Architekten mbH

 

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