Die denkmalgeschützte Konstruktion des historischen Gasometers in Berlin-Schöneberg wird derzeit in ein Bürogebäude transformiert. Das Gebäude befindet sich auf dem EUREF-Campus und soll künftig von der Deutschen Bahn genutzt werden.
© Visualisierung: EUREF AG
Text und Fotos: Björn Leffler
Der historische Gasometer auf dem EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg wird derzeit in ein modernes Bürogebäude umgewandelt. Genauer gesagt wird ein neues, kreisrundes Gebäude in die bestehende Konstruktion hinein gebaut.
Ungeachtet der harschen Kritik durch Denkmalschützer und den Naturschutzbund BUND am Projektvorhaben kommt der Umbau des Gasometers mit großen Schritten voran.
Historischer Gasometer in Schöneberg: Umbau kommt zügig voran
Für das Quartier zwischen Innsbrucker Platz, Südkreuz und dem S-Bahnhof Schöneberg sowie für die umliegenden Wohnviertel hat der Gasometer einen hohen, identitätsstiftenden Stellenwert. Umso sensibler reagieren Anwohnerinnen und Anwohner sowie Initiativen und Bürgerverbände auf die massive Veränderung des Bauwerks.
Die Bürgerinitiative „Gasometer retten“ kritisiert, dass sich die EUREF AG über den Denkmalschutz hinwegsetzen würde. Der BUND, der Verein Denk mal an Berlin und eine Bürgerinitiative schließen sich der Argumentation an.
Natur- und Denkmalschützer kritisieren das Projekt auf dem EUREF-Campus scharf
Es sieht derzeit allerdings nicht danach aus, als würden die Natur- und Denkmalschützer das aufwendige Projekt noch in irgendeiner Form beeinflussen oder gar stoppen können. In dem ausgebauten Gasometer soll ein Bürogebäude entstehen, das zukünftig Raum für 2.000 Arbeitsplätze bieten wird und von der Deutschen Bahn genutzt werden soll.
Der in die Stahlkonstruktion hinein gebaute Büroturm wird nach derzeitigem Planungsstand bis zum vorletzten Ring reichen. Darauf soll, etwas zurückgesetzt, ein Aufbau für eine Skylounge gesetzt werden.
Die Deutsche Bahn wird im Gasometer ihre Sparte „digitale Schiene“ unterbringen
Die Deutsche Bahn möchte auf dem EUREF-Campus ihre Sparte „digitale Schiene“ zusammenziehen. Diese ist bisher auf verschiedene Standorte im Stadtgebiet verteilt. 800 Arbeitsplätze sollen dabei komplett neu geschaffen werden.
Um den aufwendigen Umbau des Gasometers hatte es ein jahrelanges Tauziehen gegeben. Im Juni 2021 jedoch beschloss der Bezirk Tempelhof-Schöneberg, dass der Umbau wie geplant durchgeführt werden könne.
Bezirk Tempelhof-Schöneberg hatte für den Umbau des Gebäudes gestimmt
So urteilte der Bezirk damals, dass Denkmalschutzbelange gegenüber dem öffentlichen Interesse an einer Weiterentwicklung des Standorts und der Schaffung vieler Arbeitsplätze nachrangig seien.
Das Landesdenkmalamt hatte die Ausbaupläne wiederholt scharf kritisiert. Vor allem den Komplettausbau des Gasometers bis zur vollen Gebäudehöhe lehnten die Denkmalschützer ab und forderten stattdessen, dass mindestens die oberen zwei Felder des Rundbaus frei bleiben müssten.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Weitere Projekte in Schöneberg findet Ihr hier
Weitere Gewerbeprojekte sind hier zu finden
Quellen: EUREF AG, Deutsche Bahn, BUND, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
Weitere Artikel zu ähnlichen Projekten findet Ihr hier: