Auf der Berliner Fischerinsel im Bezirk Mitte feierte die WBM Richtfest für 210 neue, landeseigene Wohnungen. Bereits im kommenden Jahr sollen die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen. Umgesetzt wird derzeit der zweite Entwurf für das Projekt, nachdem das zuvor geplante Hochhaus von Bürgern und Vereinen stark kritisiert worden war.
© Visualisierung: WBM
Text und Foto: Björn Leffler
“Das Neubauprojekt auf der Fischerinsel zeigt nicht nur, dass die landeseigenen Wohnungsunternehmen einen unverzichtbaren Beitrag für mehr Neubau in unserer Stadt leisten, sondern auch, dass Wohnen in Berlins Mitte und die Erhaltung der Berliner Mischung gemeinsam funktionieren.” So euphorisch zeigte sich die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) im Rahmen des Richtfestes auf der Berliner Fischerinsel.
Nicht weit vom Spittelmarkt entfernt sollen bei dem derzeit laufenden Bauprojekt laut Wohnungsbaugesellschaft WBM bis Dezember 2023 “bezahlbare Mietwohnungen für alle Generationen” entstehen. Der Entwurf für den Neubau, der nun umgesetzt wird, stammt vom Architekturbüro Blauraum.
Ursprünglicher Entwurf wurde nicht realisiert
Dieses kam allerdings erst im zweiten Anlauf zum Zuge – nach einer breiten Bürgerbeteiligung, die nach Protesten am ursprünglichen Entwurf durchgeführt worden war. Denn den eigentlichen Wettbewerb für den Bau der Wohnungen im Jahr 2015 hatte zunächst das Architekturbüro DMSW gewonnen. DMSW plante einen 58 Meter hohen Wohnturm an dieser Stelle.
Dagegen jedoch regte sich schnell Widerstand: bei Mieterinnen und Mietern aus der Nachbarschaft sowie Vertretern von Bezirkspolitik und Vereinen, die sich mit der Stadtgeschichte Berlins kritisch auseinandersetzen.
Klarer Wunsch dieser Gruppen war es, dass nicht noch ein weiteres Hochhaus an die vielbefahrene Magistrale gesetzt wird, sondern ein Neubau, der sich in Höhe und Gestaltung eher an der historischen Bebauung orientieren sollte – und nicht an der DDR-Bauästhetik, die die Straße Mühlendamm/Leipziger Straße an dieser Stelle heute dominiert.
210 neue, landeseigene Wohnungen entstehen
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung verteidigte zunächst die Planung, lenkte aber später ein und unterstützte die Bürgerbeteiligung, die zum neuen Konzept führte, welches nun umgesetzt wird. So gab es reichlich Diskussionen um einen eigentlich recht unspektakulären Wohnungsneubau – und jahrelange Verzögerungen des Projekts.
Gebaut werden nun insgesamt 210 Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen, die das Land Berlin zur Hälfte fördert. Mieter mit Wohnberechtigungsschein sollen im Schnitt 6,50 Euro pro Quadratmeter zahlen. Hinzu kommen 42 möblierte Apartments, sieben möblierte Studenten-WGs und Trägerwohnen für betreutes Wohnen, Gastronomie, Gewerbe, eine Kita und zwei Spielplätze.
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Quellen: Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte, Berliner Woche, Berliner Morgenpost, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
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