Zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz wurde die Karl-Marx-Allee denkmalgerecht saniert und baulich verändert. Vor allem um den neu entstandenen Grünstreifen hatte es viele Diskussionen gegeben. Wir haben uns das Ergebnis einmal angesehen.
© Fotos: Celine Hellriegel
Es ist ein eher ungewöhnlicher Vorgang, dass in Berlin ein bereits laufendes Bauprojekt noch inhaltlich verändert wird. Bei der Modernisierung der Karl-Marx-Allee zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz war dies allerdings der Fall.
Medial wurde der Vorgang im Februar 2020 entsprechend begleitet, wochenlang wurde in den Tageszeitungen der Hauptstadt, aber auch bei Informationsveranstaltungen vor Ort, darüber diskutiert, ob in der Mitte der Karl-Marx-Allee anstatt der geplanten Parkplätze ein begrünter Mittelstreifen gesetzt werden soll.
Plänanderung eines laufenden Bauvorhabens
Verkehrssenatorin Regine Günther (Die Grünen) hatte diese Planänderung angeregt, um – nach Aussage der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz – “auf die geänderten Anforderungen hinsichtlich des Klimawandels zu reagieren.”
Die bisherigen rund 170 Parkplätze zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz, die sich anstelle des nun realisierten Grünstreifens befanden, sind weggefallen. Allerdings war der Stadtbereich, im Vergleich mit anderen Wohnquartieren Berlins, grundsätzlich mit einer äußerst hohen Anzahl von Parkplätzen ausgestattet.
13 Millionen Euro kostete der Umbau
13 Millionen Euro kostete die Modernisierung dieses Teilabschnitts der Karl-Marx-Allee. In ihrer Gesamtlänge erstreckt sie sich vom Alexanderplatz über den Strausberger Platz in Richtung Osten bis hin zum Frankfurter Tor. Zwischen Frankfurter Tor und Strausberger Platz verfügt die Straße bereits über einen begrünten Mittelstreifen. Der Umbau des Teilstücks zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz brachte auch hier nun die Begrünung der Straßenmitte.
Die Karl-Marx-Allee einschließlich der benachbarten Bebauung steht als Ensemble unter Denkmalschutz und sollte auch nach der Sanierung in seiner Charakteristik weitestgehend unverändert bleiben – trotz neuem Mittelstreifen.
Dringend notwendige Modernisierung der 800 Meter langen Straße
Die Modernisierung der Straße war dringend notwendig, denn seit der Erstbebauung gab es keinerlei Sanierungen auf diesem Abschnitt. Schäden an Straßen und Gehwegen machten daher die Erneuerung dieses etwa 800 Meter langen Bereichs notwendig.
Nach dem Umbau stehen für den Kfz-Verkehr heute nur noch zwei Fahrstreifen je Richtung und Parkmöglichkeiten unmittelbar neben den Fahrstreifen zur Verfügung. In den Kreuzungsbereichen wurden zusätzliche Abbiegespuren für einen besseren Verkehrsfluss errichtet.
Breite und geschützte Radwege sind entstanden
Zur Verbesserung der Bedingungen für den Radverkehr wurden vergleichsweise komfortable Radverkehrsanlagen errichtet, die baulich vom Kfz-Verkehr getrennt sind. Zudem sind die Fahrradwege bis zu vier Meter breit.
Die neuen Gehwege wurden für mobilitätseingeschränkte Menschen ausgestattet. Die Gestaltung der landeseigenen Grünflächen und eine neue Beleuchtung sind weitere Bestandteile des Umbaus, er in diesem Jahr fertiggestellt wurde.
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