Entlang der Hermannstraße in Berlin-Neukölln werden sukzessive entwidmete Friedhofsflächen bebaut. Eines der geplanten Projekte ist der Neubau eines Schulungszentrums für den Bundesverband deutscher Gartenfreunde. Auch ein Zentrum für gemeinnützigen Journalismus wird errichtet.
© Visualisierungen: Bundesverband deutscher Gartenfreunde / CHZH + XQ Architekten
Text: Björn Leffler
Entlang der Neuköllner Hermannstraße wurden in den vergangenen Jahren mehrere einstige Friedhofsflächen entwidmet, um Platz für Neubauten zu schaffen.
So entstehen am Rand des Friedhofs „Jerusalem V“ derzeit zwei Gebäude. Ursprünglicher Eigentümer des Grundstücks direkt am Friedhof war der evangelische Friedhofsverband, der in den vergangenen Jahren viele Flächen, die nicht mehr für Bestattungen gebraucht werden, veräußert hat.
“Schöpfling”-Stiftung errichtet Haus für gemeinnützigen Journalismus
Die Schöpflin-Stiftung errichtet auf einem dieser Grundstücke einen Neubau für gemeinnützigen Journalismus. Die Stiftung, deren Hauptsitz sich in Lörrach befindet, engagiert sich nach eigener Aussage für „kritische Bewusstseinsbildung, eine lebendige Demokratie sowie eine vielfältige Gesellschaft“.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite soll ein weiterer Neubau entstehen, der vom Bundesverband deutscher Gartenfreunde (BDG) verantwortet wird. Am 11. November wurde Richtfest für das Projekt gefeiert, welches nach aktuellem Planungsstand in der zweiten Jahreshälfte 2023 fertiggestellt werden soll.
bundesverband deutscher Gartenfreunde errichtet neues Bundeszentrum
Der Verein errichtet an der Hermannstraße 186 sein neues Bundeszentrum. Dieses soll künftig verschiedene Funktionen erfüllen. Das Gebäude soll künftig nicht nur ein Tagungs- und Seminarzentrum sein, sondern gleichzeitig auch als Dokumentations- und Ausstellungshaus dienen.
Das Ziel der Projektverantwortlichen ist es, dem deutschen Kleingartenwesen im politischen Berlin eine neue Sichtbarkeit zu verleihen. “BDG”-Präsident Dirk Sielmann betonte in seiner Rede zum Richtfest: “Wir wollen und werden in der Bundeshauptstadt künftig anders wahrgenommen werden und wir wollen eine noch stärkere Stimme für die Belange der Kleingärtnerinnen und Kleingärtner in der Bundeshauptstadt sein.”
Das architektonische Konzept für den Neubau stammt aus der Feder des Büros CHZH + XQ Architekten, gemeinsam mit dem Büro Grünkompetenz aus Frankfurt am Main. Das Vorhaben wird zu wesentlichen Teilen aus Zuwendungsmitteln des Bundes finanziert.
Kleingärten mit wichtiger ökologischer und sozialer Funktion in modernen Städten
Das Grundstück, auf dem der Neubau realisiert wird, hat eine Größe von rund 2.200 Quadratmetern. Im März 2021 hatte der Bau begonnen. Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, bezeichnete im Rahmen des Richtfests gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels die Kleingärten als grüne Lungen und herausragend wichtig für das Klima in den Städten.
Die Kleingärten seien nach Ansicht von Bartol aber auch von großer Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft, weil sich hier Menschen begegnen und in den Nutzgärten zusammen gärtnern, die sich anderswo oft gar nicht treffen oder zusammenarbeiten würden. Zudem hob er die Bedeutung der Kleingärten für die Artenvielfalt hervor.
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Quellen: Bundesverband deutscher Kleingärtner e.V., Architektur Urbanistik Berlin, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, CHZH + XQ Architekten, Grünkompetenz, Schöpflin-Stiftung
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