Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey bestätigte am Dienstag, dass in Berlin das weltweit erste Ukrainische Kulturinstitut außerhalb der Ukraine entstehen soll. Die Planungen dazu laufen bereits.

Unterstützung der besonderen Art: Franziska Giffey möchte in Berlin ein Ukrainisches Kulturinstitut errichten.

 

In den vergangenen Wochen haben wir vermehrt über Wohnungsbauprojekte berichtet, bei denen neue Wohnflächen für Geflüchtete entstehen sollen. Vor allem vor dem Hintergrund des andauernden, kriegerischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine wird deutlich, dass neue Unterkünfte für Geflüchtete in Berlin dringend notwendig sind – auch wenn der Wohnungsmarkt in Berlin weiter extrem angespannt ist.

So sollen in Pankow bis zum nächsten Jahr modulare Wohnhäuser für Geflüchtete entstehen. Nachdem ein Rechtsstreit den Baubeginn einer Unterkunft für Geflüchtete mit neuartigem Konzept im Ortsteil Rosenthal verzögert hatte, ist der Weg für Umsetzung und Bau nun frei. Sieben Häuser für rund 320 Personen sollen neu entstehen.

Wohnungsprojekte für Flüchtlinge werden umgesetzt

Auch auf der Mierendorff-Insel in Charlottenburg ist ein ähnlich konzipiertes Wohnprojekt geplant. Anfang Mai wurde an der Quedlinburger Straße 45 der Grundstein für ein neues Wohnhaus für Geflüchtete gelegt. Es soll eine Kita und einen Kieztreff beherbergen. Später sollen die 146 neu entstehenden Wohnungen von Studierenden gemietet werden können.

Der Bedarf ist groß: Fast 70.000 Flüchtlinge aus der Ukraine sind mittlerweile in Berlin registriert und auf unterschiedliche Art und Weise im gesamten Stadtgebiet untergebracht. Viele Berlinerinnen und Berliner stellen sogar ihre eigenen Wohn- und Schlafräume zur Verfügung, um den Menschen eine Übergangsbleibe zu ermöglichen.

Die Berliner Politik steht demonstrativ an der Seite der Ukraine

Die breite Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine sowie dem Staat selbst wird auch von der Berliner Politik offen kommuniziert. Und so ist neben dem Bau von Flüchtlingsunterkünften ein weiteres Projekt geplant, welches die Regierende Bürgemeisterin, Franziska Giffey, am gestrigen Dienstag bestätigte.

Der Berliner Senat plant demzufolge, ein Ukrainisches Kulturinstitut im Berliner Stadtgebiet einzurichten. Giffey sagte, dass die Planungen dazu bereits laufen. Sie äußerte sich dazu öffentlich nach einem Treffen mit dem ukrainischen Minister für regionale Entwicklung, Oleksij Tschernyschow, und Botschafter Andrij Melnyk. Es wäre das weltweit erste Kulturinstitut dieser Art außerhalb der Ukraine.

Kulturinstitut: Ein Vorhaben der bilateralen Zusammenarbeit

Giffey sagte dazu wörtlich: “Neben der individuellen Unterstützung von fast 68 000 registrierten Geflüchteten in Berlin ist eines der nächsten Vorhaben der bilateralen Zusammenarbeit das weltweit erste Ukrainische Kulturinstitut außerhalb der Ukraine, das wir mit dem Bund und der ukrainischen Regierung in Berlin gründen wollen.

Details zum Projekt – etwa wo das Institut entstehen soll und welche programmatischen Inhalte vorgesehen sind – konnten und wollten Giffey, Tschernyschow und Melnyk am Dienstag noch nicht nennen. Wichtiger war es wohl, die Unterstützung der Ukraine durch die Berliner Landesregierung und die deutsche Hauptstadt symbolisch zu demonstrieren. Das immerhin ist gelungen. Die ambitionierten Pläne für das Kulturinstitut werden wir aufmerksam weiterverfolgen.

 

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Quelle: Der Tagesspiegel