An der Karl-Marx-Straße in Neukölln wird ein 1970 errichtetes, ehemaliges Kaufhaus umgebaut und mit einem vollkommen neuen, innovativen Nutzungskonzept ausgestattet.
© Visualisierungen: Maruhn Real Estate Investment GmbH / xoio GmbH
Im Norden des Bezirks Neukölln, an der Karl-Marx-Straße 101, setzt das Immobilienunternehmen Maruhn Real Estate Investment GmbH ein außergewöhnliches Projekt um. Außergewöhnlich ist auch der Name des Bauvorhabens: “Kalle Neukölln”.
Dabei wird die Revitalisierung eines ehemaligen Kaufhausgebäudes in Angriff genommen. Das Anfang der 70er Jahre errichtete Kaufhaus wird gänzlich umgebaut und vollkommen neu konzipiert. Vom ursprünglichen Charakter des Gebäudes als Kaufhaus und Parkgarage wird dabei nur wenig übrigbleiben, die Gebäudestruktur wird jedoch erhalten und neu genutzt werden.
Einstige Nutzung des Kaufhauses durch Quelle, SinnLeffers und Karstadt
Nach der damaligen Eröffnung des Gebäudes nutzten zunächst die Firmen Quelle und SinnLeffers die Verkaufsflächen. 2001 zog Karstadt ein. Bis September 2019 nutzte das Einzelhandelsunternehmen das Gebäude als Verkaufsfiliale.
Anstatt das Kaufhaus abzureißen und das Grundstück neu zu bebauen, geht die Maruhn Real Estate Investment GmbH bei diesem Projekt einen gänzlich anderen Weg. Nach einem Entwurf der Büros Max Dudler, Aukett + Heese sowie Realace Architekten sollen neuartige Raumkonzepte geschaffen werden, die individuelle Bürostrukturen ermöglichen und zulassen – und zwar ohne das bestehende Gebäude abzureißen.
Das bestehende Gebäude wird nicht abgerissen, sondern umgebaut
Das Bestandsgebäude mit seinem ehemaligen Parkhaus soll eine zeitgemäße Berücksichtigung finden und modern interpretiert werden. Bürobereiche, Flächen für die Kreativwirtschaft, Gastronomieangebote, Garten- und Dachflächen sowie Einzelhandelsbereiche sollen in dem neu interpretierten Gebäude entstehen.
Das Kaufhaus, welches viele Jahrzehnte ein zentraler Treffpunkt im Kiez rund um die Karl-Marx-Straße war, soll dies auch zukünftig wieder werden. Ziel der Projektplaner*innen ist es, ein Gebäude mit einer stark gemischten Nutzerschaft und viel Raum für Begegnung und Austausch zu schaffen.
40.000 Quadratmeter Fläche mit gemischter Nutzung
Insgesamt werden rund 40.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. 26.000 davon sollen für Büroflächen zur Verfügung stehen, weitere 4.000 für Einzelhandel und 6.000 Quadratmeter für Gastronomie. Zudem soll eine rund 4.000 Quadratmeter große Dachgartenzone errichtet werden. Ein Großteil des Gebäudes soll zukünftig öffentlich zugänglich sein.
Rein baulich ist das Projekt ein hochanspruchsvolles Vorhaben. Die bestehenden Gebäudestrukturen sollen vollkommen neu genutzt werden. Dabei werden durch großzügige Einschnitte in Form von Atrien Licht und Luft nach innen gelassen und offene, fließende Raumbezüge, Sichtachsen und Wege geschaffen. Ein ähnlicher Umbau wurde bereits am Ostbahnhof mit dem ehemaligen Galeria Kaufhof Gebäude von der Signa-Gruppe erfolgreich umgesetzt.
Gewächshäuser, Kräutergarten, Biergarten – vielfältige Angebote auf dem Dach
Auf dem Dach des neuen Gebäudes sollen Gewächshäuser, Kräutergarten, eine kreative Barkultur sowie öffentliche Dachterrassenflächen entstehen. Verschiedene Gastronomie-Angebote sollen hier eingerichtet werden. Das “Kalle Neukölln” soll zukünftig an jedem Tag der Woche geöffnet sein.
Im mittleren Teil des Ensembles soll eine offene, “grüne Mitte” entstehen, die von allen Seiten sicht- und begehbar konzipiert wurde. Im ehemaligen Parkhaus werden mehrere hundert Arbeitsplätze in flexibel aufteilbaren Büroräumen geschaffen.
Das ambitionierte Projekt soll nach aktuellem Planungsstand Ende 2022 abgeschlossen werden. Der Einzug der ersten Mieter*innen ist bereits fest eingeplant. Auf die tatsächliche Umsetzung des spannenden Nutzungskonzeptes darf man jedenfalls sehr gespannt sein.
© Visualisierungen: Maruhn Real Estate Investment GmbH / xoio GmbH
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