Nach dreijähriger Bauzeit beendet die Wiedereröffnung des Mehringplatzes mit Stadtfest und Präsentation am kommenden Wochenende die Dauerbaustelle in Kreuzberg. Sieben Millionen Euro wurden in die Modernisierung des Platzes investiert.

Neue Sitzmöglichkeiten, neue Wegepflasterung: Der Mehringplatz in Kreuzberg wurde in den vergangenen drei Jahren umfassend umgestaltet. Auch neue Liegeflächen wurden geschaffen, der Rasen muss allerdings erst noch wachsen.

Text: Henriette Schubert

 

Nach langjähriger Bauzeit beendet die Wiedereröffnung des Mehringplatzes mit Stadtfest und Präsentation am kommenden Wochenende die Dauerbaustelle in Kreuzberg.

Nach drei Jahren Sanierung und Kosten von 7,1 Millionen Euro aus zwei Bund-Länder-Programmen werden Rondell, Fußgängerzone und Platzmitte am Samstag, dem Tag der Städtebauförderung eröffnet und der Bevölkerung präsentiert.

Dringender Sanierungsbedarf stand seit Jahren fest

Im Fokus steht der Bereich um den Mehringplatz seit spätestens 2011, als er als Sanierungsgebiet „Südliche Friedrichstadt“ ausgewiesen wurde. Er erstreckt sich im Norden in Richtung Mitte und umfasst im Süden die Friedhöfe am Halleschen Tor. Die Mitte des Bereiches bildet der Mehringplatz.

Stadtplaner kritisierten schon lange die soziale Infrastruktur sowie erhebliche Missstände in Städtebau, Gestaltung und Funktion, wodurch der Platz seiner innenstädtischen Lage nicht gerecht werde. Die vormals unübersichtliche Situation des Areals zog über die Jahre immer mehr Kriminalität an.

Soziale Missstände rund um den Mehringplatz machten schlagzeilen

Neben Problemen mit dem Dealen in Grünanlagen und am Sportplatz, gab es auch einige Überfälle, beispielsweise auf ein Zeitschriftengeschäft, sowie im Januar sogar einen Messerangriff auf einen 16-Jährigen. Darüber hinaus wurde das eher verschachtelte Bauensemble als öffentliche Toilette missbraucht.

Auch immer mehr leerstehende Gewerberäume befeuerten den Niedergang des Areals. Vor allem im Herbst und Winter sorgte dies für keine zusätzliche Beleuchtung der Fußwege durch Schaufenster.

Hohe Erwartungen an die neue Gestaltung des Platzes

Bau und Gesamtensemble wurden 2011 von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE gekauft. Gemeinsam mit der GEWOBAG ist sie nun Haupteigentümerin. An die städtischen Eigentümer werden auch nach der Fertigstellung noch große Erwartungen gerichtet.

Die Eröffnung wird das unter Denkmalschutz stehende Ensemble rund um die Friedenssäule, welche bereits 2013/14 restauriert wurde, zukünftig als zentrales Rasenrondell zeigen. Fuß- und Radverkehr werden über den Außenring geleitet. Hierfür wurde für Radfahrer ein Asphaltstreifen eingerichtet.

Durchdachtes Gestaltungskonzept mit Aufenthaltsqualität

Die Fußgängerzone der unteren Friedrichstraße erhielt einen neuen Belag aus Natursteinpflaster. Hinzu kommen neue Bänke und eine klare Beleuchtung, die stilistisch an die 1960er-Jahre angelehnt ist. Da Friedrichshain-Kreuzberg als Fair-Trade-Bezirk ausgewiesen wurde, musste beim Kauf der Steine verstärkt auf Herkunftsnachweise geachtet werden.

Am Herstellungsort China wurden diese daher nicht unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen bearbeitet. Ein sehr besonderes Element der Neugestaltung bildet der sogenannte “Pfad der Visionäre”, der am Anfang der Friedrichstraße beginnt. Beleuchtete Bodenplatten in der Größe von 1,2 Quadratmetern zeigen Zitate von wichtigen Persönlichkeiten aus den EU-Mitgliedstaaten.

Deutschland wird auf diesem Pfad durch den Philosophen Immanuel Kant vertreten. Die Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Die Grünen) verspricht sich nach der Fertigstellung eine Umwandlung des Areals weg von einem Durchgangsort hin zu einem Platz zum Treffen und Verweilen.

Kiezfest und Rundgänge als Auftakt des neuen Treffpunktes

Eröffnet wird das Areal am Samstag um 14 Uhr mit einem öffentlichen Festakt sowie einem Rundgang  mit Florian Schmidt von den Grünen, dem Bezirksrat für Bauen, Planen und Kooperative Stadtentwicklung. Das Kiezfest beinhaltet neben einem Kinderprogramm auch ein Kino sowie weitere Vorträge.

Zuvor erhalten Besucher um 11:30 Uhr bei einem Vortrag von Florian Schmidt weitere Informationen rund um die Eingriffe und die erforderlichen Maßnahmen, die in den letzten Jahren in diesem Bereich vorgenommen worden sind. Treffpunkt ist die Einmündung Friedrich-Stampfer-Straße / Mehringplatz.

 

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Letzte Arbeiten am Platz laufen. Zur Eröffnung am Samstag soll dann alles fertig sein.

Da Friedrichshain-Kreuzberg als Fair-Trade-Bezirk ausgewiesen wurde, musste beim Kauf der Steine für die neu verlegten Wege verstärkt auf Herkunftsnachweise geachtet werden.

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